Archiv der Kategorie: Draußen

Neu Gelesen

Annette Danielsen: Inspiration Bali.

Doris Fischer: Flechten, Färben, Schnitzen. Werken und Bushcraft mit Pflanzen aus Wald und Wiese.

Elisabeth Etz, Nini Spagl: Ein Baum kommt selten allein.

Der Herbst kann kommen!

Es ist deutlich herbstlicher als noch vor ein paar Wochen. Schon hole ich mein Strickzeug heraus und beginne zu grübeln. Was mache ich, wenn Garten und Obstwiese mich nicht mehr allwöchentlich fordern? Diesmal stelle ich drei unterschiedliche Bücher vor, die alle wunderbare Herbstalternativen bieten. Für die Nadeln Annette Danielsens Inspiration Bali für draußen Doris Fischers Flechten, Färben, Schnitzen. Werken und Bushcraft mit Pflanzen aus Wald und Wiese und für den Nachwuchs Elisabeth Etz‘ und Nini Spagls Ein Baum kommt selten allein.

Tropische Maschen

Tropische Nächte, hohe Luftfeuchtigkeit, drückende Hitze. Wenn ich an Bali denke, sehe ich mich nicht stricken. Gottseidank heiße ich nicht Annette Danielsen. Denn dann gäbe es ihr wundervolles Buch „Inspiration Bali. Stricken mit Annette Danielsen“ nicht. Danielsen holt ihre Inspirationen aus dem Alltag, der sie umgibt. Diesmal erinnert sie sich an ihre Backpacker – Urlaube in Bali. Gleich ein einer impressionistischen Künstlerin fängt sie Farben und Muster in ihren Designs ein.

Beginnend mit den rauchgrauen Lavastrukturen des Vulkans Agung, den sie in einer Longjacke verewigt, führt sie durch die tropische Fauna. Die Muster passen genial gut und sind auf unterschiedlichen Schwierigkeitslevels gehalten. Auch das hüftkurze Strickjäckchen namens „Blaue Hortensie“ mit blassblauen kleinen Sternblüten passt perfekt. Danielsen strickt Fischschwärme, Mangroven und Körbe, ein Muster ist schöner als das andere. Sie kumulieren in erdig-bunten Farbtönen des Pullovers „Markt“, der die exotischen Gewürze im Gewirr irdener Gefäße spiegelt. Stricken wir uns in den Urlaub!

Bushcraft für Große und Kleine

Wer es lieber handfest mag, kann sich bei Doris Fischer in „Flechten, Färben, Schnitzen“ Anregungen holen. Fischer arbeitet sich von A-Z durch Baum- und Pflanzenarten durch, denen wir im Alltag begegnen könnten. Von Ahorn bis Wiesenkerbel gibt es Anregungen zum Kochen, Flechten, Spielen, Basteln und Färben. Dabei ist das Verhältnis von kindlichem und Erwachsenenverständnis sehr ausgewogen.

Körbe flechten, Garne und Textilien einfärben oder einfach nur schlemmen und spielen wie vor zweihundert Jahren – gerade für unseren schönen Sommer und Herbst ist dies ein ideales Begleitbuch. Wer wie ich sommers wiesenbedingt wenig Zeit hat, findet genügend Anleitungen für Januar und Februar, die sich auch dann ohne Lagerung durchführen lassen. Schließlich mussten auch die Korbflechter ihre Arbeitszeiten einteilen. Eine ideale Begleitung durchs Jahr also!

Den Wald mit lauter Bäumen sehen

Bäume sind für unsere Welt sehr wichtig. Sie sind groß und mächtig, zusammen ergeben sie einen Wald. Sie sind außerdem kompliziert aufgebaut, ganz unterschiedlich, kommunizieren untereinander und treiben völlig verrückte Sachen. Elisabeth Etz und Nini Spagl haben mit „Ein Baum kommt selten allein“ ein Mitmachbuch für Kinder ab sechs Jahren geschaffen, das seinesgleichen sucht. Wo gibt es überhaupt Bäume? Ab wann ist ein Baum ein Baum?

Die Autorinnen begeben sich mit ihren kleinen Lesern auf eine weltweite Entdeckungsfahrt. Sie machen das, was Kinder so lieben: Superlative finden. Der älteste Baum, der höchste Baum, der kleinste Baum. Oder komplizierte Details erklären, wie die Photosynthese. Vor allem nehmen sie ihre Leser ernst und erklären kindgerecht die komplizierten Zusammenhänge zwischen Ökosystem und Mensch. Viele Anregungen zum Ausmalen, Einkleben oder Handeln nehmen die Angst vor der eigenen Machtlosigkeit. Ein großartiges Buch!

Titelangaben:

Annette Danielsen: Inspiration Bali.

Münster: LV-Buch, 2021. 132 Seiten, 26 €.

Doris Fischer: Flechten, Färben, Schnitzen. Werken und Bushcraft mit Pflanzen aus Wald und Wiese.

Aarau: AT-Verlag, 2017. 256Seiten, 29 €.

Elisabeth Etz, Nini Spagl: Ein Baum kommt selten allein.

Wien: Leykam Buchverlag, 2022. 144 Seiten, 22 €.

Neu Gelesen

Carolin Jahn: Vom Garten auf den Teller.

Hugh Fearnley-Whittingstall: Viel mehr vegetarisch.

Tracy, Dana, Lori & Corky Pollan: Hauptsache pflanzlich. 101 leckere Rezepte der Pollan – Familie für Flexitarier

Carlo Bernasconi, Juliette Chrétien: Helvetia Vegetaria. Vegetarische Rezepte aus der Schweiz.

 

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Es grünt so grün

Grün ist gut. Im Leben, auf dem Teller, in der Wohnung. Längst sind Bücher, die sich mit Garten und vegetarischer Ernährung befassen, nicht mehr an einzelne Zielgruppen gerichtet. Das sieht man wunderbar an Carolin Jahns „Vom Garten auf den Teller“ oder an den Rezepten des Gemüselandwirts Hugh Fearnley-Whittingstall in „Viel mehr vegetarisch“. Aber auch die Flexitarier Tracy, Dana, Lori und Corky Pollan zeigen in Hauptsache pflanzlich. 101 leckere Rezepte der Pollan – Familie für Flexitarier, dass es Zeit ist, Schubladen zu öffnen und nie wieder zu schließen. Schließlich demonstrieren Carlo Bernasconi und Juliette Chrétien mit Helvetia Vegetaria. Vegetarische Rezepte aus der Schweiz, dass seit alters her ein Großteil unserer Ernährung vegetarisch war.

Praktikabel in allen Alltagen

Das Schöne an Carolin Jahns „Vom Garten auf den Teller“ ist, dass es ein alltagstaugliches Buch ist. In einer Familie müssen Dinge und Abläufe nicht nur schön sein oder gesund, vor allem müssen sie auch funktionieren. Deshalb finden sich im Buch auch so viele Rezepte, die Anklänge an die eigene Kindheit bringen. Jahn meidet Exoten und setzt auf das, was alle mögen: Erdbeeren, Tomaten, Salat und co.

Sehr praktisch fand ich auch die Aufteilung nach Jahreszeiten. Denn im eigenen Garten wachsen Erdbeeren nunmal nicht im Winter. Deshalb gibt es auch keine Rezepte für Mangos oder Melonen oder Avocados, egal wie trendig sie sind. Wer mag, findet außer den liebevoll inszenierten Rezepten auch noch viele nützliche Tipps rund um Küche und Garten. Samenbomben, Ollas, Kräutertee. Für den Garten kann man so viel machen und von ihm lässt sich für alle so sehr profitieren. Ein wunderbares Buch auch für Familien mit kleinen Kindern und dem ersten eigenen Familiengarten.

Damit die Tische sich biegen

Hugh Fearnley-Whittingstalls „Viel mehr vegetarisch“ ist eine Orgie an grün-bunten Leckereien. Sein in der Einführung erklärtes Ziel ist die Schaffung barock-orientalischer Genusserlebnisse mit rein vegetarischen Gerichten, die zudem ohne große Zugabe von Mehlprodukten funktionieren. Allein diese Prämisse ist spannend. Man denkt, was bleibt als Beilage – Kartoffeln? Und dann kredenzt Whittingstall ein originelles Rezept nach dem anderen.

Vor allem darf man bei den zweihundert leckeren Rezepten keine Berührungsängste haben. Ein „Rhabarber-Apfel-Grünkohl-Tartar“? Hätte ich nie kombiniert. Schmeckt berauschend. „Karotten-Hummus“ – ein No-Go? Keineswegs. Vor allem mediterrane, orientalische und fernöstliche Gewürze und Aromen verfeinern die vielen Rezepte. Es gibt Eintöpfe, viel Gebratenes, Aufläufe, Rohkost und Frühstücksrezepte. Alles ohne Mehl. Dafür viel mehr Gemüse, Hirse, Buchweizen, ein paar Kartoffeln und Vollkornreis oder Quinoa. Ohne Zweifel mein Lieblingskochbuch für die nächste Gartensaison und selbst für versierte vegetarische Köche ein großartiges Geschenk.

Einmal für alle

In der Pollan-Familie gibt es alle Geschmacksrichtungen: Omnivor, vegetarisch, vegan, flexitarisch. Wenn sich also hier die Großfamilie über drei Generationen trifft, müssen die Tische variantenreich gedeckt sein. Sammelt man die Lieblingsgerichte, entsteht ein multikulturelles Potpourri an Rezepten, die sich vor allem durch ihren prinzipiellen Reichtum an Gemüse auszeichnen. Bei den Pollans wird so gekocht, dass Fleisch mittlerweile nur noch als Beilage auf den Tisch kommt.

Flexibel und schnell

Dabei zeichnet die amerikanische Familie auch der Hang zur Praktikabilität aus. Gut soll es schmecken, viel Gemüse soll es sein und schnell soll es fertig gestellt sein. Die Puristen rümpfen da vielleicht die Nase, wenn Tortillas nicht selbst gemacht werden und auch die Salsa gekauft ist – familien – und alltagstauglich sind die Rezepte allemal. Vielleicht muss man hie und da etwas umdenken – es werden viele US-Marken genannt, aber die Rezepte sind auf jeden Fall wert, ausprobiert zu werden!

Nichts Neumodisches

Carlo Bernasconi und Juliette Chrétien konzentrieren sich in Helvetia Vegetaria. Vegetarische Rezepte aus der Schweiz auf althergebrachte Rezepturen. Viele davon sind nicht nur in der Schweiz, sondern im gesamten süddeutschen und alpenländlichen Raum bekannt, wenn auch unter anderen Namen. So erhält man nicht nur eine historische Führung durch alte Kulinaria, sondern man darf anhand dieses äußerst geschmackvollen und liebenswert gestalteten Kochbuches in die Geschichte der Vorfahren eintauchen.

Die Kapitel sind unterteilt in die Regionen der Schweiz und hier zeigt sich auch schnell die angestammte multikulturelle Prägung durch italienische und französische Einflüsse. Mir gefällt auch die Konzentration auf herzhafte Mehlspeisen, wie sie in Süddeutschland heißen. Sie sind alle absolut nachkochbar und schon beim Lesen läuft einem das Wasser im Mund zusammen. Kräutersuppen, Zwiebelwähen, viel mit Appenzellerkäse, natürlich Rösti, Kartoffel-Gulasch oder Capuns, die wir zuhause „Krautwickel“ nennen. Bernasconi kocht mit dem, was traditionell angebaut wird. Aus der gefühlt kargen Armeleuteküche werden so leckere Mahlzeiten, die an warmen wie kalten Tagen satt und glücklich machen.

Titelangaben:

Carolin Jahn: Vom Garten auf den Teller.

Ostfildern: Jan Thorbecke Verlag, 2022. 200 Seiten. 29 €.

Hugh Fearnley – Whittingstall: Viel mehr vegetarisch.

Aus dem Englischen von Susanne Bonn.

Aarau: AT-Verlag, 2018. 416 Seiten. 28 €.

Tracy, Dana, Lori & Corky Pollan: Hauptsache pflanzlich. 101 leckere Rezepte der Pollan – Familie für Flexitarier

Aus dem Englischen von Anne-Katrin Grube.

Kandern: Unimedica Verlag, 2019. 296 Seiten. 26,80€.

Carlo Bernasconi, Juliette Chrétien: Helvetia Vegetaria. Vegetarische Rezepte aus der Schweiz.

Aarau: AT-Verlag, 2017.264 Seiten. 45 €.

Frühling zuhause

Es ist erleichternd, wenn die Sonne scheint und wir nach draußen können. Noch haben wir keinen Lagerkoller, aber das ist in einem großen Haus mit Garten selbst bei vier Kindern schlecht möglich. Wir sind sehr privilegiert. Das wird mir jeden Tag mehr bewusst. Für den Fall, dass wir nach draußen müssen, steigen wir in der Garage ins Auto und fahren auf die Obstwiese. Dort können wir draußen sein und arbeiten, ohne einem anderen Menschen zu begegnen.

Ich finde diese Tage und Wochen in einem Ausmaß seltsam und bedrohlich, dass ich unmerklich viele Routinen geändert habe. Am auffälligsten meine Seriengewohnheiten. Ich sag jetzt mal nicht, welche Serien eher aus meinem derzeitigen Raster rausfallen.

Gleichzeitig freue ich mich über jedes kleine Wunder, das sich zeigt und dieses Tristesse durchbricht. Samen, die aufgehen, meine Keramikgänse und Ollas aus dem Keramikkurs im Herbst, die endlich nach draußen können, die Tatsache, dass ich genau die passende Anzahl von Kissen für meine weiße Bank genäht habe. Während ich mir denke, wie gut es sich hier aushalten lässt, frage ich mich: wie lange noch? Und dann?

Ich hoffe sehr, dass jetzt auch die Zeit ist, in der endlich alle erkennen, dass Leistungsträger in unserer Gesellschaft nicht immer die mit dem größten Auto sind. Ich lerne einen Gesundheitsberuf. Nächstes Jahr im Herbst bin ich mitten im Geschehen. Vielleicht, wenn alles gut geht.

Mein Laden ruht, so wie vieles andere. Das tut ganz gut zur Abwechslung. Ich habe Zeit, zu renovieren und endlich alles richtig schön zu machen. Hoffentlich gelingt mir alles.

Am schönsten ist es, wenn die Kinder ihren Humor nicht verlieren. Friederike hat in der Nacht zum ersten April die Küche verwandelt. Was für eine Bomben-Idee!

Bleibt gesund.

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Fleissiges Wochenende

Es macht Spass, wenn Dinge von der Hand gehen und manchmal habe ich so eine diebische Freude daran, meiner Umwelt zuzusehen. Mein neuestes Lacetuch wird fertig und hängt im Keller zum Spannen.

Während des Abendessenkochens habe ich eine Schüssel Apfelessig angesetzt (einfach die kleinen Äpfel geschnitten, die eh niemand verarbeiten will) und ein Glas Kastanienwaschmittel. Dieses Jahr habe ich nicht viele Kastanien, weil Jakob alle seinem Freund vermacht hat. Mist.  Am Sonntag habe ich meine Eltern besucht und bin über ein kurioses Schild gestolpert. Was denkt Ihr darüber? Nicht, dass es makaber wäre…

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Auf Vorrat werkeln

Der Wahnsinn beginnt bald wieder, oder hat er mich längst eingeholt? Nächsten Montag starte ich nach vier Wochen Praktikum zurück in die Schule und werde dort wahrscheinlich vom Lernstoff erschlagen. Mein Stundenplan zeigt mir massenweise neue, spannende Fächer, in denen Klausuren geschrieben oder mündliche Prüfungen gehalten werden. Ich denke mir fast zwanghaft, dass ich in der einen Woche Pause alles mögliche erledigen muss.

Manchmal mache ich es mir dabei einfach. Schon lange möchte ich die Küchenrolle bei mir im Haus ersetzen, ich weiß noch nicht, ob mir das gelingt. Aber ich nähere mich. Die letzten Tage habe ich frech mit der Zackenschere alte Handtücher zerschnitten und hoffe darauf, dass Frechheit siegt. Die Zeit rennt mir davon, das Weihnachtsgeschäft wartet und meine Kunden haben fleißig Aufträge platziert. Eigentlich habe ich keine Zeit, für meinen eigenen Haushalt Dinge herzustellen. Aber vielleicht franst das alte Handtuch ja dank der Zackenschere nicht aus, was meint Ihr? Dann schneide ich noch Taschentücher und Geschirrtücher aus alter Bettwäsche zurecht, das wäre mir das allerliebste…..

Außerdem habe ich beschlossen, meine Kräuterbadewanne langsam abzuernten. Ich habe mir etwas Garn geschnappt und gleich fertige Bündel für Sirup und zum Würzen gebunden, die jetzt in der Küche trocknen. Zum Teil jedenfalls, denn es sind ganz schön viele. Wenn ich koche, reicht mir ein Kräuterbündel zum Würzen. Es funktioniert wunderbar, denn gestern gab es mit dem geernteten Gemüse und den Kartoffeln schon eine bunte Gemüsesuppe.

Damit mir nicht langweilig wird, habe ich mit meinem Mann zusammen noch einen kleinen Konzertabend gestaltet. Es war wunderschön, und jetzt bin ich froh, dass die Proberei erst mal pausiert. Euch eine gute Woche!

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Vorbei mit der ruhigen Zeit

Manchmal bleibt einfach nicht mehr Zeit als für einen schnellen Gruß aus der Versenkung. Fast bin ich froh, dass die Apfelernte dieses Jahr bescheiden ausfällt, so habe ich weniger zu tun. Trotzdem, ein bissel was geht immer. Diesmal gibt es mit unseren Birnen – und denen meiner Freundin etwas Birnensenf. Eigentlich nur Birnenmarmelade, die später mit Senfmehl, Essig und Gewürzen vermischt wird. Rhabarber hab ich auch noch einmal geholt, zum letzten Mal. Sogar ein paar Äpfel waren erntereif, was will ich auch mehr. Sogar für zwei Schüsseln Apfelessigansatz hat es gereicht, der darf erst mal eine Woche gären.

Mein ziemlich großer Korb wächst und gerät an seine Volumengrenze, jetzt mach ich ihn halt wieder kleiner. Was aus einer Pralinenschachtel so alles entstehen kann….

Meine Ausbildung schickt mich in ein neues Praktikum, während ich zuhause über Neuroanatomie nachdenke und über meine Apfelverwertung, darf ich tagsüber ständig neue spannende Geschichten hören. Es ist tatsächlich unglaublich. Wie war Euer Sommer?

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Road Trip IV

Meerkontakt auf 12 Uhr! Ehrlich, das waren Jakobs Worte, als wir auf unserer nächsten Etappe Biarritz erkundeten. Wir hatten den Bus auf dem P+R Parkplatz gelassen, unser T5 schien nicht geeignet für die elegante französische Atlantikküste. Schon das hübsche Rathaus mit ausladendem Blumenarrangement raubte uns den Atem, ganz zu schweigen vom Casino und den hübschen Strandkabinen am Ozean. Meine Kinder erinnerten sie etwas an die Legionärszelte von Asterix und Obelix. Was soll’s. War ja auch in Frankreich. 🙂

Zurückhaltung am Meer? Schwierig. Wenigstens mit den Füßen wollten wir ins Salzwasser. Gut, dass niemand hören kann, was meine Kinder mich alles gescholten haben, weil der Rucksack mit den Badesachen im Auto geblieben war. Ab Biarritz beschlossen wir außerdem, dass Supermarktessen toll ist und wir  uns gern selbst versorgen. Eine gute Entscheidung.

Das letzte Foto zeigt ein Hochzeitsgeschenk, schließlich waren wir auf dem Weg zur Hochzeit meines Bruders. Wenn Geldgeschenke angesagt sind, finde ich das Design immer etwas schwierig. Weil ich gerne falte, gabs ein Buch mit Blüten. Und zwar keine falschen!

Verlinkt mit Creadienstag, HoT, Dienstagsdinge, Gusta und AlttrifftNeu!

This time we went from Libourne to Biarritz, if you want to follow us on a map. We loved Biarritz, it’s so old fashioned, classy and nostalgic. The boys loved the ocean most, I guess, no wonder. I decided to love French supermarkets. What a choice of great food!

On the Road, Again II

Woran man wohl in Montluçon gemerkt hat, dass wir Touristen sind? Hm. Bei 42 °C auf eine Burg klettern? War es das?

In Montluçon haben wir wichtige Dinge über das brühend heiße Zentralfrankreich gelernt. Ab diesem Tag haben wir dafür gesorgt, dass wir unsere Fahrtzeit auf die Mittagszeit verlegt haben. Zwischen 12 und 15 Uhr passiert hier nämlich gar nichts und meist kann man sich nicht mal Essen kaufen, außer man geht in eins der zahlreichen Bistros. Nur: soviel Zeit hatten wir nicht. Unsere Stadt zum Übernachten war in Montluçon noch satte 400 km weit weg und wir wollten trotzdem irgendetwas von der Stadt sehen. Also: auf die Burg, dann durch die Stadt quer durch und in einen kleinen Supermarkt, der nur für uns geöffnet hatte. Merci beaucoup!

Die gute Sache: Montluçon ist so hübsch und wir sind froh, in der alten Burgunderstadt gewesen zu sein.

Habe ich Euch eigentlich das Ende meines Tuchs erzählt? Ich habe nämlich tatsächlich mein Tuch für die Hochzeit fertig bekommen und noch zuhause gespannt. Es ist riesig geworden und ich weiß nun, dass 800 m Lauflänge ausgereicht hätten. Naja. Gefaltet lag es ganz klein im Koffer mit den Hochzeitsklamotten, die ich erst in León heraus holen wollte. Wie gesagt, viel Zeit hatten wir an diesem heißen Tag nicht. Tanken, einkaufen, Burg anschauen. Dann ging es weiter, zum nächsten Zwischenstop, von dem ich Euch nächste Woche Fotos zeige.

Ab damit zum Creadienstag, zu HoT und zu Dienstagsdinge!

We went to Montluçon, central France, next. What a terribly hot day it was. And I had to learn that most of everything in central France is closed over the hottest hours in summer. Well, we behaved like true tourists and climbed the castle at 42°C. Hot, I said. We were lucky to find a nice supermarket owner who let us in as she was about to shut down. What a pretty French town that is! I wish we could have stayed longer, but we still had a long way to go.

By the way – did I tell you I managed to finish my shawl? It was a real countdown, but I did it and finally stretched it at home and just folded it and put it in my wedding suitcase for León. 800m of the yarn would have been enough, now I had a really large kind of shawl. Pretty though.

Erntefreude!

Mein Gott, was hatten wir Kirschen dieses Jahr! Nach einer Regenwoche wage ich nicht zu hoffen, dass noch irgendetwas dran hängt. Ansonsten habe ich bestimmt zwanzig Kilo geerntet, schließlich hatten wir zwei voll beladene Bäume mit Süßkirschen. Den zweiten Baum konnten wir nicht mal mehr abernten, das Gewitter hat uns erwischt. Nun, sollen die Amseln und Stare doch auch etwas von den Kirschen haben.

Wir haben jedenfalls Dörrkirschen, Saft, Marmelade, Kirschkernkissen, Kirschkuchen, Kirschstrudel, Kirschgrillsauce und sehr viele Schüsseln zum Naschen im Kühlschrank.

Gibt es bei Euch auch so viele Kirschen dieses Jahr?

Was für eine Freude!