Manchmal sind unsere Nachmittage stressig, manchmal sind sie ganz ruhig. An den stressigen Nachmittagen sitze ich im Auto. Im Viertelstundentakt kutschiere ich irgendwelche Kinder, darunter auch meine eigenen, zum Klavierunterricht, dann zum Sport, dann wieder zum Abholen vom Klavierunterricht, wieder zum Sport, kurz zum Metzger und wieder zum Sport. Abends sind wir müde und grantig, aber manchmal ist mein Strickzeug ein bisschen gewachsen. Wir haben oft überlegt, ob und wie wir solche Nachmittage entzerren könnten, doch ich fürchte, es wird nicht funktionieren. Wir haben vier kleine süße Kinder, die Musikinstrumente lernen möchten, Freunde besuchen wollen, Sport machen möchten und manchmal Hunger auf Frischwurst haben. So ist das nunmal.
Aber an den ruhigen Tagen, an denen alle ein bisschen Langeweile haben, geschehen stille und kreative Dinge. Charlotte probiert ihr neues Stickbuch aus, Johann malt eine Räubergeschichte, Friederike will auch Sticken und plagt sich mit dem Einfädeln und die Mama? Ich muss nur von einem zum anderen hetzen, Farben auswählen, einfädeln helfen, Papiere finden und Jakob davon abhalten, alles auf den Boden zu werfen. Ich weiß manchmal nicht, was stressiger ist: einen Nachmittag mit Kinderkursen zu organisieren oder dafür zu sorgen, dass meine Kinder einen unstressigen Nachmittag zuhause verbringen. Aber auch so wächst und wächst mein Strickzeug.