Archiv für den Monat: Januar 2013

Drinnen und draußen

Charlotte stickenManchmal sind unsere Nachmittage stressig, manchmal sind sie ganz ruhig. An den stressigen Nachmittagen sitze ich im Auto. Im Viertelstundentakt kutschiere ich irgendwelche Kinder, darunter auch meine eigenen, zum Klavierunterricht, dann zum Sport, dann wieder zum Abholen vom Klavierunterricht, wieder zum Sport, kurz zum Metzger und wieder zum Sport. Abends sind wir müde und grantig, aber manchmal ist mein Strickzeug ein bisschen gewachsen. Wir haben oft überlegt, ob und wie wir solche Nachmittage entzerren könnten, doch ich fürchte, es wird nicht funktionieren. Wir haben vier kleine süße Kinder, die Musikinstrumente lernen möchten, Freunde besuchen wollen, Sport machen möchten und manchmal Hunger auf Frischwurst haben. So ist das nunmal.

Friederike Sticken Friederike Sticken2

Aber an den ruhigen Tagen, an denen alle ein bisschen Langeweile haben, geschehen stille und kreative Dinge. Charlotte probiert ihr neues Stickbuch aus,  Johann malt eine Räubergeschichte, Friederike will auch Sticken und plagt sich mit dem Einfädeln und die Mama? Ich muss nur von einem zum anderen hetzen, Farben auswählen, einfädeln helfen, Papiere finden und Jakob davon abhalten, alles auf den Boden zu werfen. Ich weiß manchmal nicht, was stressiger ist: einen Nachmittag mit Kinderkursen zu organisieren oder dafür zu sorgen, dass meine Kinder einen unstressigen Nachmittag zuhause verbringen. Aber auch so wächst und wächst mein Strickzeug.

 

Johann malen

Aus meiner Werkstatt

Friederike war letzte Woche auf einen Kindergeburtstag eingeladen. Die Mama von Friederikes Freundin wünschte sich etwas Kreatives für ihre Tochter, das gebraucht werden kann und trotzdem auch zum Spielen ist. Nicht ganz einfach und hübsch verpacken wollte Friederike es auch noch. Wisst Ihr, was es wurde?

Ein Duftmemory (Nasenmemory, wie Friederike es nennt). Und hier erfahrt Ihr, wie es geht.

Zuerst habe ich mich um die Verpackung gekümmert. Meine Wahl fiel auf einen leeren Yoghurteimer, den ich weiß grundiert und mit Servietten beklebt hatte. Übrigens leistet Tapetenkleister hier vorzügliche Dienste und Klarlack verschönert das Resultat.

Eimer anmalen

Eimer mit Serviette

Wer mag, verziert den fertigen Eimer noch mit Borten etc. Nun kam Friederike ins Spiel. Sie half mir, Klopapierrollen zu dritteln und mit Geschenkpapier zu bekleben.

Rollen schneiden Rollen beklebt

Statt die Rollen richtig zu schleßen, schnitten wir aus weißem Leinen Kreise, die etwas größer als die Rollen waren. Ich entschied mich für Leinen, weil es gröber gewebt ist und die Düfte besser durch lässt.

Dosen und Leinen

 

Dosen offen

Der nächste Schritt ist die Auswahl der Düfte. Friederike kletterte auf eine Trittleiter in meiner Küche und steckte ihre Nase in alles, was nach Geruch aussah. Letztendlich landeten sechs verschiedene Düfte auf ihrer Auswahlliste: Cardamom, Koriander, Lavendel, Nelken, Kümmel und Anis. Diese Auswahl ist beliebig, es gibt so vieles, das gut riecht und in unserem Fall waren einfach nicht alle Gerüche zuhause vorrätig. Außerdem wollten wir ein paar prägnante Formen haben.

Die Gewürze haben wir in die Röllchen gefüllt. Immer zwei Röllchen mit dem gleichen Duft, denn es sollte ja ein Memoryspiel werden. Bei Lavendel haben wir noch Reis dazu gefüllt, der nimmt eventuelle Feuchtigkeit auf und füllt außerdem die Rollen schön.

Gewürze

 

 

Dosen füllen mit Reis

Dosen füllen

 

Wenn die Dosen gefüllt sind, werden sie mit der zweiten Schicht Leinen zugeklebt, ich habe dabei Heißkleber benutzt.

Dosen verzieren Anschließend kann man sie noch ein bisschen aufhübschen.

Dosen fertig

 

Um dem kleinen  Mädchen die Suche etwas zu vereinfachen, haben wir noch eine Karte ausgeschnitten, auf die wir alle Gewürze aufklebten und benannten, so dass – im besten Fall – ein Lerneffekt entsteht.

Duftkarte

Wir haben sie gelocht und mit einem Satinband am Eimer befestigt. Bei so schöner Zierde erübrigt sich weitere Verpackung und nach der feierlichen Übergabe darf gleich losgespielt werden.

Duftmemory offen

Probiert es mal aus, es riecht gut und natürlich ist es für Groß und Klein gar nicht so einfach, alle Gerüche aufs erste Mal zuzuordnen. Gerochen muss aber werden, denn wir haben auf die Dosen keine Lösungsmerkmale aufgezeichnet.

Viel Spaß beim Riechen!

Auf meinem Tisch

Dose auf Dose zu

 

Peeling ZutatenPeeling Öl

Peeling Öl und Salz

Peeling anrühren Peeling Dose offen Peeling in Dose   Heute musste ich in meiner Küche ein bisschen stöbern. Auch eine Mama will manchmal schön sein und das lässt sich  – man glaubt es kaum – oft ganz einfach mithilfe eines alltäglichen Rundgangs durch die Vorratsregale bewerkstelligen. Wenn es gleichzeitig auch hübsch aussehen soll, dauert es etwas länger, es lohnt sich aber.

Hier kommt mein Rezept für ein tolles Peeling, mit dem man zur allergrößten Not auch ein Hähnchen würzen kann und die passende Dose dazu!

Am besten beginnt Ihr mit der Dose: ich habe eine leere Frischkäsedose benutzt. Mit Acrylfarben habe ich sie angemalt und dann mit Klarlack eingesprüht. Danach verziert mit allem, was ich so gefunden habe: Satinröschen, Zackenlitze, das Übliche. Nun kommt das Eigentliche.

Für das Peeling selbst braucht Ihr nicht viel:

Salz, Olivenöl, Zitronensäure (falls Ihr das nicht habt, geht zur Not auch Zitronensaft). Ihr braucht nur wenig Olivenöl, das füllt Ihr in eine Schüssel. Dann gebt Ihr soviel Salz hinzu, bis das Olivenöl gebunden ist. Ihr werdet sehen, das ist eine ganze Menge. Für den guten Geschmack gebt Ihr wenig Zitronensäure oder Zitronensaft in das Salz.

Und fertig.

Ich benutze das Peeling morgens nach dem Duschen. Einfach auf der feuchten Haut auftragen, etwas einreiben und mit lauwarmen Wasser abbrausen. Probiert es mal aus, ich mag es gern. Und wenn nicht, könnt Ihr immer noch Euer Hähnchen damit würzen.

 

Jetzt

  • Charlotte Helm basteln Friederike Papierschnipsel Strumpfhose Rest Strumpfhose abgeschnittenhatten wir ein sehr ruhiges und entspanntes Wochenende
  • konnten die Kinder  noch einmal den Schnee genießen
  • nähern wir uns bedrohlich der närrischen Zeit
  • haben die Kinder ihre Aktivitäten neu gepolt
  • lautet unser Faschingsmotto: ihr dürft alles werden, solange nichts gekauft werden muss
  • wird geschnipselt und geklebt
  • sieht es schwer nach Arbeit aus
  • habe ich  einen weiteren Weg gefunden, Dinge wiederzuverwerten
  • wird aus einer Strumpfhose eine Legging und viele kleine Haargummis, die vielleicht nicht ganz so langlebig sind wie gekaufte, dafür aber aufgrund löchriger Strümpfe und Strumpfhosen in Unmengen vorhanden. Die Idee stammt allerdings nicht von mir, sondern von ihr:
  • plane ich für die närrischen Tage vor
  • muss ich mir auch etwas einfallen lassen, das die Kinder aufessen können….
  • wünsche ich Euch einen guten Start in die Woche!

Drinnen und draußen

Charlotte Johann rodelnCharlotte Rodel Charlotte rodel2Friederike RodelnJohann RodelnSchneebankStreuobstschneeMeine Kinder freuen sich so sehr, dass endlich richtig Winter ist. Nachdem eigentlich das Klima hier relativ mild ist – verglichen zumindest mit dem meiner Kindheit im bayerischen Wald – gibt es nicht immer genügend Schnee, um  – naja – Rodeln zu gehen. Sonntags aber ging es doch, die Wege waren etwas angeeist, aber dafür konnten wir sogar auf der Straße Schlitten fahren. Wir machten uns gleich nach Jakobs Mittagsschlaf auf den Weg und waren für einen späten Kaffee wieder zu Hause. Es ist unglaublich, was eine Stunde an der frischen Luft so ausmacht, doch alle waren erholt, alle waren gut gelaunt und die Rodeln perfekt eingefahren. Das ganze im Panorama der verschneiten Streuobstwiesen, die im Frühling so unglaublich schön in weiß und rosa blühen und im Sommer uns einen Jahresvorrat an Obst und Saft garantieren – was kann es schöneres geben?

Konntet Ihr auch einen Tag draußen verbringen?

Aus meiner Werkstatt

Charlotte Tunika CharlotteTunika1 CharlotteTunika2Tunikazuschnittstoffe rehSelbstverständlich hat meine große Charlotte zum Geburtstag etwas bekommen, das ihre Mama gemacht hat. Charlotte durfte sich die Stoffe selbst aussuchen und auch, was es denn werden sollte. Sie entschied sich für eine Tunika und sie wollte gern diesen Blumen- und Rehestoff, den ich Euch noch Anfang des Jahres gezeigt hatte. Nun könnt Ihr sehen, was daraus geworden ist. Ich habe mich für einen einfachen BURDA- Schnitt entschieden, weil ich denke, dass das Muster wirken sollte und weil ich wenig Zeit zum Nähen habe. Außerdem ist der Schnitt weit genug, dass er mit Charlotte mitwachsen kann. Nun ist die Tunika ziemlich lang, irgendwann wird sie kürzer werden und aus langen Ärmeln werden Dreiviertelärmel. An bunte Stoffe kann ich immer etwas anstückeln. Ich glaube, sie hat sich gefreut, zumindest hatte sie die Tunika den ganzen Geburtstag lang an. Beim Spielen, Feiern und Malen – es ist wunderbar, wenn das Leben und Klamotten bunt und fröhlich sind.

Was gibt es Neues in Eurer Werkstatt?

Auf meinem Tisch

BaisersetagereBiskuitrolleHimbeerquarkKaffeetisch CharlotteWaldmeistermuffinsWaldmeisterpfeileWir hatten eine schöne Geburtstagsparty am Samstag. Freunde waren gekommen, Freunde für die Eltern und Freunde für Charlotte. Was kann es denn besseres geben? Wir hatten es so schön.  Die Kinder spielten drinnen und draußen, Charlotte genoss die Aufmerksamkeit und die vielen Geschenke und wir großen saßen um den Tisch um uns zu unterhalten und zu essen. Ist es nicht erstaunlich, dass ein Fest ohne ein gutes Essen so viel weniger wert ist? So gab es bei uns jede Menge zu essen. Charlotte wollte unbedingt Waldmeistermuffins, die sie aus ihrem Kinderbackbuch von der Sendung mit der Maus hatte. Ich hatte solche Bedenken, aber für die Kinder waren die Muffins mit der grünen Sahnefüllung wohl ideal. Vom Rest der Waldmeistergötterspeise hatte ich noch kleine Pfeile gemacht, mithilfe meiner TK-form. Für die Erwachsenen gab es eine Biskuitrolle und Himbeerquark. Am liebsten mochten die Kinder, glaube ich, die kleinen bunten Baisers, deshalb hier meine Backempfehlung:

Auf ein Eiweiß kommen ca. 70g Zucker, etwas Zitronensaft und ja nach Lust und Laune Lebensmittelfarbe (und ich nehme mir vor, nächstes mal was echteres auszuprobieren).

Das Eiweiß wird so steif geschlagen, dass es schnittfest wird. Zucker und Zitronensaft daruntermischen und nochmal aufschlagen. Mit einer Spritztülle kleine Tupfen aufs mit Backpapier belegte Backblech spritzen und alles bei ca. 80 Grad Celsius mindestens eine halbe Stunde trocknen lassen. In Blechdosen kann man die Baisers lange lagern, ich habe meine eine Woche vorher gemacht.

Jetzt

  • Girlande 2Mobile Kerzen Charlotte Geschenke 1
  • bin ich soo müde nach einem Wochenende voller Kinderparty und Winter
  • denke ich, dass wir einen schönen Geburtstag hatten
  • kann ich kaum glauben, dass meine Kleine ein Jahr älter ist
  • finde ich, dass acht Jahre schon viel zu viel sind
  • bin ich froh, dass wir heute Reste zu essen hatten und nicht kochen mussten
  • hatten wir sooo einen schönen Nachmittag beim Rodeln
  • und zum Kaffee gab es: Reste
  • habe ich jede Menge Fotos von Charlottes Geburtstag gemacht, die ich Euch im Laufe der Woche zeigen werde
  • dauert es bestimmt eine halbe Woche, bis ich die Wäsche der letzten zwei Tage wieder aufgearbeitet habe
  • habe ich endlich Geburtstagsfrei bis zum Frühling!

Ich wünsche Euch einen wunderbaren Start in die neue Woche!