Archiv für den Monat: Februar 2013

Drinnen und draußen

Der Winter will nicht enden, auch die Kälte nicht. Wir sind oft drinnen und warten auf die Wärme. Wir hoffen so sehr auf sie. Solange Schnee liegt, macht die Kälte meinen Kindern nichts aus. Sie springen und toben in der Kälte und freuen sich, wenn sie wieder in die Wärme dürfen. Wenn ich in meinen Garten gehe, fällt es mir schwer, in ihm die Dinge zu erkennen, die mir im Sommer so viel Freude machen. Es gibt kaum Grünes, alle Farben und Formen verschwinden unter dem Schnee.

Man muss einen genauen Blick riskieren, um Leben zu finden, wo nun keines ist, schattenspendende Dächer und Fensterläden, Obstbäume, Mauern, auf denen Kindern im Sommer balancieren und essen.

Hoffentlich kommt bald wieder Leben in unseren Garten.

Bretterstapel

Dachziegel

Holz

Lamellen

Mauerefeu

Schneeecke Schneeefeu

Schneespalte

Schneestein

Wasserhahn

 

 

Aus meiner Werkstatt

 

 

Seit Weihnachten dürfen meine Mädchen flöten. Sie machen das mit Leidenschaft und manchmal mit jeder Menge falscher Töne, aber sie flöten. Nachdem also die Flöten ein regelmäßiger Bestandteil unseres Lebens geworden sind, wurde die Zeit reif für ein eigenes Zuhause für unsere bunten Blasrohre. Bisher lagen sie überall herum: auf dem Klavier, den Sesseln, dem Sofa, den Betten, in den Kinderzimmern.

Vielleicht erkennt Ihr ja einen meiner letzten Januarstoffe wieder.

Zusätzlich zu dem Notenstoff habe ich die Rückseite des Utensilos mit schwarzem Jeansstoff verstärkt, aus dem auch die Schlaufen für das Utensilo gemacht wurden.

Flötentasche ZuschnittEs gibt keinen Schnitt, ich habe einfach grob zugeschnitten und die Größe der Flöten mit bedacht. Die Schlaufen sind ca. 7cm breit, sie werden rechts auf rechts zusammengenäht und dann auf rechts gewendet. Dann kommen die Taschen für die Flöten dran. Dafür habe ich einen entsprechend großen Stoff doppelt so groß zugeschnitten und einmal gefaltet, dann als Rechteck zusammengenäht.  Dann erst wird er auf den Oberstoff festgesteckt, unten habe ich immer ein paar Falten pro Tasche gelegt, um das Volumen miteinzuberechnen, das durch die Flöten entstehen wird. Festgesteckt und zwischen jeder Tasche eine Steppnaht gefertigt.  Zum Schluss wurde die Tasche rundherum festgesteppt, bis auf die Öffnungen oben natürlich. Hört sich kompliziert an, ist aber nicht schwer und sieht fertig so aus:

Flötentasche Oberstoff

Nun kann man die Schlaufen rechts auf rechts oben anstecken. Und dann gleich den schwarzen Unterstoff drüber. Ihr näht alles zusammen, bis auf einen ca. 15cm großen Spalt, den Ihr zum Wenden braucht.  Und dann wendet Ihr. Zum Schluss habe ich alles noch einmal abgesteppt und dabei gleich den Spalt zugenäht.

Flötenutensilo fertig

Flötenmädchen

Auf meinem Tisch

Kennt Ihr das auch?

Die Kinder haben entsetzlichen Hunger, nachmittags natürlich, denn die Ausbeute beim Mittagessen war spärlich, es muss schnell gehen, gut sein und den Hunger etwas eindämmen? Bei solchen Gelegenheiten, und sie sind nicht selten, gibt es bei uns oft Hefegebäck. Es ist schnell gemacht und schmeckt. Und die Kinder essen es gerne. Auch am zweiten Tag. Auch am dritten Tag. Und am vierten? Tja, da wird die Sache dann etwas zäh….

Diesmal hatte ich es zu gut gemeint, zu viel gemacht, es wurde zu wenig gegessen etc. Und es tat mir so weh, nur daran zu denken, dass nun alles in den Müll wandern sollte. Genauso gut könnte man ja etwas ausprobieren, findet Ihr nicht? Das habe ich auch gemacht. Und zwar so:

  • das alte Hefegebäck ein paar Tage trocknen lassen.
  • dann grob zerkleinern, bei mir mit einem Fleischhammer unter einem Geschirrtuch, auf einem Brett!

Flackswickel crashen

  • das sieht dann so aus:

gecrashte Flachswickel

  • nun konnte ich sie in meinen Mixer geben und endgültig klitzeklein hacken, so dass süße Semmelbrösel raus kommen würden.

süße Brösel

  • nun kam die Experimentierphase. Im Wasserbad habe ich Kuvertüre geschmolzen.

IMGP4784

  • man kann verschiedenes versuchen: Kekse zu formen, oder auch nur Klümpchen. Auf jeden Fall werden die süßen Brösel in der Schokolade gewendet, man braucht relativ wenig Kuvertüre.
  • das Ergebnis sieht dann vielleicht so aus:

Frühstückscracker

Ihr könnt die Cracker wie Kekse essen, meine Kinder haben sie klein gekrümelt und zum Frühstück mit Milch gegessen, zwei Tage haben sie gereicht und wir hatten zwei Tage gute Laune beim Ausnahmefrühstück.

Was geschieht in Eurer Küche?

 

Jetzt

  • haben wir ein eisigkaltes Wochenende hinter uns, in dem wir uns, so gut es ging, zuhause eingeigelt haben.
  • bin ich endlich dazu gekommen, meinen riesigen Flickkorb etwas schrumpfen zu lassen. Und Johann hat wieder eine Hose mehr.
  • hat Jakob entdeckt, wie schön es ist, zu nähen. Vielleicht wird mein Jüngster ja Modedesigner? Im Moment liebt er es noch, die Stecknadeln aus dem Stoff zu ziehen.
  • durfte Charlotte ihre Klavierkünste unter Beweis stellen, was sie mit Bravour und etwas Lampenfieber meisterte.
  • konnten wir endlich an einem Sonntag unser Schokoladendefizit abbauen.
  • sehne ich mich so nach Frühling. Wieso nur wird es nicht warm?
  • ist unser Standardgetränk heißer Tee.
  • denken wir immer noch an Otfried Preußler, dessen Bücher wir alle so lieben.
  • wünschen wir uns eine neue Woche, in der es wärmer und nicht kälter wird.

Euch allen warme Gedanken für einen kalten Februar!

Hose fast fertig Hose Flicken

 

Jakob Nähmaschine

Drinnen und draußen

Manchmal hat es tatsächlich etwas Gutes, wenn vier Kinder den ganzen Tag zuhause sind. Es gibt Momente, in denen sie so schön spielen und sich umeinander kümmern, dass ich fast überflüssig bin. Das ist dann für mich die Gelegenheit, schnell in einen Winkel zu schlüpfen und eines meiner abertausend Projekte voranzutreiben. Diese Woche hat es mich in Johanns Zimmer verschlagen, das wir in den Weihnachtsferien bereits gestrichen hatten. Seither ist leider nicht viel passiert. Ich hatte eigentlich vor, die alte Einbauschrankwand, die im Bubenzimmer steht, zu bekleben, aber so etwas kostet Zeit und die habe ich selten. Zudem sind Dreikäsehochs bei so einem Vorhaben meist kolossal im Wege. Aber in den Winterferien hatte ich plötzlich Zeit. Die Wäsche war gebügelt, das Mittagessen vorgekocht, Kühlschrank und Küche geschrubbt – für einen Augenblick hielt ich den Atem an – und dann rannte ich los.

Für eben diese Gelegenheit hatte ich weiße Selbstklebefolien besorgt. Ich holte ein Teppichmesser, Schere und Lappen und musste mich erstmal durch Duplos und Ritter durchquälen. Dann beklebte ich erst alle herausnehmbaren Fächer.

Fach bekleben

 

Gar nicht so einfach, wenn ich keine Blasen haben wollte!

Schrankfach einfach

Dann kamen die Rück- und Seitenwände dran. Hier musste ich mogeln, weil die Folie nicht breit genug war.

FACH BLANKO

Zum Schluss beklebte ich die Türen – und Johann durfte sich Aufkleber aussuchen, die ihm gefielen.

Schrank sticker Schrank zu

Schrankfach

 

Natürlich wurden es Fahrzeuge, zur Not sind immer auch Roboter gut….

Zumindest ein Schrankteil ist nun fertig. Ich fürchte nur, für die nächsten beiden Schrankteile werde ich auch die nächsten beiden Winterferien brauchen!

Habt Ihr auch an einem Projekt gearbeitet diese Woche?

 

Aus meiner Werkstatt

Die Fastenzeit hat begonnen und damit auch die Saison für Osterhandarbeiten. Eigentlich hatte ich vor, auf einem regionalen Hobbykünstlermarkt zu verkaufen, doch manchmal kommt es anders, als man denkt und so gibt es nun einen Mama Viola Shop für so manche Dinge. Falls Ihr lieber selbst herstellt, was andere kaufen, hier zeige ich Euch, wie ich die Osterhasen aus meinem Shop angefertigt habe:

Zuerst habe ich mir einen Schnitt gezeichnet.

Hasenschnitt zeichnen

Stoff für die Hasen hatte ich genug. Ihr braucht, je nachdem wie groß Ihr den Schnitt zeichnet, 30 bis 50cm Stoff pro Hase, es reichen eigentlich immer Reste. Dann wird zugeschnitten.

Zuschnitt Hase

Ihr benötigt jedes Schnittteil 2mal, für die Ohren habe ich auch jeweils zwei Kontrastfarbene Schnittteile zugeschnitten.

Nähen: Zuerst die Ohren nähen, sie werden nicht gestopft. Dann einen Schlitz in die Kopfteile machen und die Ohren hineinstecken und festnähen. Dann die Arme nähen und ausstopfen. Schlitze ins Körperteil schneiden und die Arme darin festnähen.

grüner Hase

Dann werden Kopf und Körper genäht, nur die Öffnung für die Beine wird offen gelassen. Das ist etwas kompliziert wegen der vielen Teile, aber es geht. Ihr wendet auf die rechte Seite und näht die Beine, die auch gleich gestopft werden. Dann den Körper stopfen und die Beine hineinstecken und mit Nadeln befestigen. Am hübschesten sieht es aus, wenn Ihr diese unterste Naht mit der Hand näht. Zum Stopfen habe ich Stoffreste benutzt. Augen und Nase werden mit zweifädigem Sticktwist aufgestickt.

gestreifter Hase

Was entsteht in Eurer Werkstatt in dieser Woche?

 

Auf meinem Tisch

Es gibt bestimmte Dinge, die sind untrennbar mit der eigenen Kindheit und der Vergangenheit der Familie verbunden. Manchmal sind das Geräusche, ein bestimmtes Lied vielleicht, Stimmen und eine gewisse Wortwahl beim Sprechen. Bei mir sind es Gerüche. Manche davon sind mit Bildern verbunden, manche mit Gefühlen. Einer meiner Lieblingsgerüche ist der von frisch gebackenem, heißen Brot. Meine Mutter hatte lange Jahre ihr Brot selbst gebacken und macht das auch heute noch, und an den wenigen Tagen, an denen kein selbst gebackenes Brot auf den Tisch kam, holte mein Vater eines aus einer nahe gelegenen Mühle. Diesen Geruch werde ich mein Lebtag lang immer in der Nase haben. Umso trauriger, dass immer weniger Menschen Brot backen, vor allem Schwarzbrot, das Brot meiner Kindheit. Warum eigentlich? Es hält sich lange und ist saftig, es schmeckt zu Marmelade genauso wie zu Geräuchertem, es ist unübertroffen heiß aus dem Ofen mit einem Stück Butter, und vor allem: es ist nicht zu kaufen. Wir sind schon so oft umgezogen, in jeder neuen Stadt habe ich mich auf die Suche nach einem Brot gemacht, das mich an das meiner Kindheit erinnert. Nicht einmal das vielgelobte Brot der Münchner Hofpfisterei kommt daran heran.

Irgendwann ist es so, dass man durch glückliche Umstände ein Rezept erhält, das funktioniert. Hier ist es:

Für einen großen Laib Schwarzbrot (ca. 2,5 kg) braucht Ihr:

Sauerteig: 1 Würfel Hefe (ja, ich weiß, eigentlich gehört es ohne, aber es funktioniert so schön), 250ml Buttermilch, 4 EL Roggenmehl (was Ihr davon gerne mögt).

Es lohnt sich, heraus zu finden, ob es regionale Mühlen geht, das Mehl ist meist besser, unwesentlich teurer und Ihr tut etwas für die Nachhaltigkeit!

Ihr mischt alles zusammen und lasst es, mit einem Tuch bedeckt, drei Tage an einem warmen Ort stehen. Gelegentliches Rühren schadet nicht. Nun habt Ihr den Sauerteig, mit dem Ihr die nächsten Monate backen werdet.

Für den Brotteig braucht Ihr am ersten Tag:

Bis auf 2-3 EL den ganzen Sauerteig. Den Rest gebt Ihr in eine verschließbare Plastikschüssel, mischt noch 120g Roggenmehl und 170 ml handwarmes Wasser dazu, umgerührt und 12 Std. im Warmen gehen lassen: dann weiter im Kühlschrank aufbewahren. (Diesen Teig benutzt Ihr beim nächsten Mal backen wieder)

Ihr habt nun in Eurer Knetschüssel den Sauerteig.

Sauerteig Dazu kommen 500g Roggenmehl und 500ml lauwarmes Wasser.
Verrührt alles mit dem Knethaken, Roggenmehl ist ganz schön schwer.

Sauerteig mit Mehl

Das ganze lasst Ihr, z.B. über Nacht, ruhen. Am nächsten Tag gebt Ihr dazu: 300g Roggenmehl, 300g Weizenmehl (oder eine andere Mischung, jedenfalls nochmal 600g Mehl), 250ml Wasser, 1 EL Salz, 1 EL Brotgewürz (ich bevorzuge geschrotetes Brotgewürz, meist Kümmel, Anis, Fenchel und Koriander). Alles vermischen.

Sauerteig mit Wasser

Nun habt Ihr die Wahl: Falls Ihr, wie ich, eine Brotform aus Korb habt, wird diese gemehlt und dann kommt der Teig hinein und kann nochmal 12 Stunden ruhen, mit einem Tuch bedeckt.

Ansonsten: Ruht der Teig in der Schüssel oder jeder anderen Brotform, die Ihr habt.

Teig im Korb

Schließlich wird der Ofen auf 250 Grad Celsius vorgeheizt. In den Backofen stellt Ihr unten eine Blechschüssel mit Wasser. Den Korb stürzt Ihr aufs Backblech mit Backpapier, oder Ihr formt mit den Händen Euren Brotteig. Auf unterster Stufe backt Ihr Euer Brot erst 10min bei Höchststufe, dann ca. 50min auf 200 Grad Celsius. Man sagt, das fertige Brot klinge hohl, wenn man auf den Boden klopfe, leider erkenne ich das nie und halte mich lieber an die Zeiten.

Das Brot muss lange abkühlen, bevor man es schneiden kann, das solltet Ihr mit einplanen, sofern Ihr vorhabt, es zum Abendessen aufzutischen.

Guten Appetit!

Brotlaib

 

 

Jetzt

Fastenzeit

  • Hatten wir eine wunderschöne Woche lang Winterferien, mit Schneeschippen (und ich musste nicht, denn es sind Ferien und drei kleine Kinder waren ganz wild darauf, zu schippen), Schneemann bauen, Rodeln und Toben im Schnee.
  • Konnten wir uns richtig ausruhen. Jeder schlief so lang und viel es ging, es wurde viel Musik gehört und gespielt, gespielt, gespielt.
  • Hat die Fastenzeit begonnen und wie bereits letztes Jahr wollten auch  die Kinder dieses Jahr verzichten. Alle Süßigkeiten, die sie sich während der Woche extra verdienten, wanderten in ein großes Glas. Charlotte ist absolute Spitzenreiterin!
  • Hatte auch ich ein bisschen Zeit, angefangene Projekte abzuschließen, neue Kochrezepte auszuprobieren und mich an alte zu erinnern und meinen Kindern etwas gutes zu tun.
  • Wächst Johann immer schneller und immer weiter, bis neue Shirts unerläßlich werden. Hier ist ein Resultat, natürlich mit Flitzer für meinen kleinen Autofreak.
  • Starten wir entspannt in eine neue Schulwoche in der Hoffnung, dass es mit diesem Winter endlich bald ein Ende hat!

Viel Spaß in der neuen Woche!

Johann Shirt Stoff

Johann Zuschnitt

Johann hinten Eisenbahn

Johann Shirt