Archiv für den Monat: April 2013

Aus meiner Werkstatt – In my studio

Meine Kinder lieben sie: Malbücher. Nein, nicht solche, in denen alles vorgegeben ist. Sondern jene, die man selbst gestalten kann. Meine Kinder malen so gerne. Und damit ich nicht nur Zettelwirtschaften herumliegen habe und ich vielleicht als Mama hier und da auch Datum und Titel eines Gemäldes notieren kann und nicht zuletzt auch als Erinnerung für später, darum kaufe ich oft Blankobücher, die meine Kinder dann ausmalen dürfen. Wenn sie voll sind, wird das Datum hinein notiert und der Name und sie wandern ins Bücherregal.

Manchmal vergesse ich, welche zu kaufen. Kein Problem, dann muss man sie eben selber machen!

Ihr braucht:  Blankopapier und Kartonpapier im gleichen Format. Vielleicht wollt Ihr auch Werbebriefe recyceln? Alles wird mittig gefaltet.

Seiten Papier

Dann mit dem Locher alles im gleichen Abstand lochen.

Papierseiten gelocht

 

Nun könnt Ihr ein Band durch die Löcher fädeln – und vielleicht mit Perlen verzieren.

 

Seiten gelocht ineinandergelegt

 

Das Deckblatt könnt Ihr nach Belieben verzieren und am besten mit einem Namensetikett versehen. So, und nun kucke ich mal, was die anderen Damen am creadienstag so treiben.

 

creadienstag

My kids just love their sketch books. If you cannot buy them, why not make them? It’s so easy: you just take a few sheets of paper and one of the same size in cardboard. You fold everything the same way and make exact the same amount of holes in the sheets. Now you can connect them with a piece of yarn – and pearls.  And decorate everything as you like. 

Jetzt – Now

Mäusefest

  •  haben wir ein verregnetes und krankes Wochenende hinter uns. Meine armen Mäuse.
  • zwang uns der Regen zur Ruhe und Besinnung.
  • waren wir viel drinnen und haben gespielt und uns ausgeruht.
  • sehe ich wieder, wie wichtig ein Kaffeekränzchen für alle, groß und klein, ist.
  • konnte ich wieder ein paar meiner Projekte drinnen voran treiben, gestrickte, gehäkelte, genähte.
  • hat mein Garten zwei Tage Pause und das Wasser, das er braucht.
  • kann ich doch auch drinnen pflanzen, oder?
  • sorgen wir uns um die,  denen es schlecht geht und freuen uns für jene, die sich besser fühlen. So ist das, wenn man Mama und Papa ist.
  • haben wir viel gelesen und geredet. Draußen prasseln Regentropfen, drinnen Worte.
  • hoffen wir auf die Rückkehr der Wärme und der Sonne.

wünschen wir Euch Geduld und Sonne für die neue Woche!

Johann und Jakob Jakob spielt Essen

 

  • we had a rainy and cold weekend – again. 
  • some of the kiddies fell ill. Those poor little ones. 
  • quietness and relaxation were forced upon us.
  • we were inside most of the time and played and relaxed.
  • I realized how important a cup of hot tea is.
  • I could work on some projects inside – knitting, crocheting, sewing.
  • I decided to plant inside.
  • being mum and dad means worrying and joy at the same time.
  • read and talked.
  • we are waiting for sun and warmth.

We wish you warmth for a new week!

Ein Augenblick – One moment

Ein kleiner Augenblick, der Situationen widerspiegelt, die für uns in den letzten Tagen wichtig waren. Ich wünsche Euch ein schönes Wochenende, wir sehen uns wieder am Montag!

One moment, a mirror of situations that were important for us these days.

I wish you a fabulous weekend, I’ll be back again on monday!

Drinnen und Draußen – In and Out

Unser launischer April macht aus jedem Tag ein Würfelspiel. Nie weiß man, ob man drinnen oder draußen sein kann und darum nutzen meine Kinder jeden Augenblick. Wenn es schön ist draußen,  sind wir alle dort und dann braucht es nicht viel, um ins Spiel zu kommen, denn jede schöne Minute ist uns allen kostbar. Manchmal dauert es sogar zu lange, bis der Sandkasten gerichtet ist und es reicht ein unbepflanztes Beet.

Meine Mädchen sind schon groß, beide können stundenlang draußen schaukeln und ihre Gedanken schweifen lassen.  Und die Buben…

Spielen und spielen. Zumindest ist es das, was wir Erwachsenen sehen und benennen würden. Ich würde vielleicht sagen, Jakob backt Sandkuchen und Johann spielt mit seinen Autos.

Jakob Handschuh

 

Johann Betonmischer

 

Könnte ich Jakob fragen, würde er das ganz anders sehen. Er würde mir den Kuchen hin halten und sagen: „Namnam“. Ist das Spiel? Wenn ich Johann frage, sagt er, er müsse einen Keller mit Beton ausgießen, dafür hätte der Bagger gerade eben ein Loch ausgehoben. Ist das Spiel?

Wenn abends dann alle müde sind und erschöpft ins Bett sinken, frage ich mich auch: War das Spiel? Ist Spielen nicht entspannend? Weshalb sind meine Kinder dann so erschöpft? Wenn ich ein Spiel am PC mache oder mit meinen Kindern spiele, dann entspannt mich das. Wenn meine Kinder spielen, strengt sie das an. Vielleicht ist es kein Spiel.

Vielleicht ist es Arbeit. Ein Beruf als Sandkuchenbäcker, alle Kuchenförmchen müssen ausgefüllt sein, genauso wie meine Teigformen ausgeformt sind. Die Baugrube wird ordentlich ausgehoben, inklusive aller dabei anfallenden  Geräusche.

Johann Betonmischer und Bagger

Jakob buddelt

Wenn meine Mädchen spielen, sind es oft Rollenspiele und dann heißt es manchmal: „Wir wären halt …..“ Es heißt nie: „Wir spielen jetzt…“ .

Ich glaube, wir Erwachsenen sehen das Spiel unserer Kinder oft mit falschen Augen. Wir nehmen es zu wenig ernst und wir denken, ein Spiel sei ein Auswuchs der Langeweile unserer Kinder, dazu da, unverbuchte Nachmittage zu füllen. Entsprechend gehen wir mit Spielzeug um. De facto brauchen KInder wirklich wenig. Sie beschäftigen sich stundenlang mit Legos, doch wenn keine Legos da sind, wird das Spiel nicht weniger kreativ. Spielen ist die Arbeit der Kinder, sie ist anstrengend und vielseitig und meistens ist es eine Beschäftigung mit dem Leben der Erwachsenen. Sie beobachten uns und verstehen uns nicht. So wie man mathematische Aufgaben  öfter üben muss, um den Rechenweg zu verstehen, ahmen die Kinder Erwachsene nach, um deren Verhalten zu entschlüsseln. So wird gekocht, geliebt, geheiratet, gebaut und geschimpft, weil wir Großen das genauso machen. Das ist die Motivation. Kinder kochen mit der Plastikküche vom Discounter genauso gerne wie mit der hochwertigen Holzküche, und manchmal ist die Herdplatte nur für ihre Kinderaugen sichtbar.

Ich bin keine Dogmatikerin. Nach vier Kindern denke ich, alles ist irgendwie o.k., solange es die Kinder zu kreativem Spiel anregt. Spielzeug ist wirklich nur Zeug zum Spielen, es ist beliebig ersetzbar und neutral. Aber wir, die Großen, sind das nicht. Wir sind das Modell, das nachgestellt wird, mit irgendwelchen Mitteln. Es reichen im Garten Steine, Blätter und Zweiglein, es wird trotzdem Kuchenbacken gespielt. Die großen Kinder spielen Schule, weil der Personenkreis, mit dem sie zu tun haben, erweitert wird. Lehrer treten hinzu. Doch das Prinzip der Nachahmung bleibt. Spielen ist nur eine andere Möglichkeit des Wissenerwerbs. Also Arbeit. Also anstrengend. Ihr Material dazu sollte einfach so sein, dass die Kinder ihre ursprüngliche Absicht, nämlich Wissen über das Verhalten Erwachsener zu erwerben, auch ausführen können.

Einfach, oder?

Zum Thema Spielen gibt es übrigens auf BerlinFreckles eine schöne Blogparade. Schaut doch mal vorbei!

Jakob Gießkanne

My kids love playing outside. As well as inside. This time, we enjoyed a few warm minutes outside and my boys were baking and building the whole time. 

Isn’t that simply beautiful?

Auf meinem Tisch – On my table

Diesmal gibt es nur ein kurzes Rezept. Eins für alle, die kurzentschlossen sind und trotzdem etwas Gutes wollen zum Verschenken oder selbst gebrauchen.

Zitronensalz:

Als ich neulich zwei nicht mehr ganz junge Zitronen bei mir im Kühlschrank fand, entschied ich mich für kreatives Recycling. Ich schnitt sie in Scheiben und schichtete sie in ein Marmeladenglas, zusammen mit jeder Menge Salz. Dort blieben sie für zwei Wochen. Weil sie mit Salz bedeckt waren, hielten sie sich gut. Nun roch das Salz wunderbar nach Zitronen und war ein bisschen feucht. Ich habe es im Ofen auf dem Blech einen halben Tag trocknen lassen. Dann kann man es wunderbar crushen und in Gläser füllen. Schmeckt toll zu mediterranen Gerichten und zu Gegrilltem.

Was kocht Ihr diese Woche?

 

Zitronensalz getrocknet

 

Today, I have a very quick recipe for you – ideal for gardening mums, working parents and those who are in a hurry. 

Lemon Salt:

I found two lemons in my fridge that were definitely not fresh. Instead of throwing them away, I cut them in slices and put them in a glass together with a real lot of salt. There they stayed for two weeks and when I took them out, everything smelled of lemon. Now I threw the slices away and I dried the salt in my oven. Now it was dry enough to put it in glasses. 

This salt just tastes great with mediterranean kitchen, try it!

What’s happening in your kitchen this week?

 

Aus meiner Werkstatt – In my studio

Grad eben hatte eine kleine Freundin von uns Geburtstag, die sich eine große Eule wünschte. Ich stellte mir eine Eule vor, so groß, dass ich sie nicht so einfach kaufen konnte. Auch Nähen wäre ein Problem, des Stoffverbrauchs wegen. Eine große Eule braucht einen großen Fleck Stoff. Türkis war gewünscht, es wurde lila mit türkis. Aber zuerst brauchte ich einen Schnitt. Den malte ich mir auf, alle Teile passend.

 

Schnitt Eule

 

Dann suchte ich mir Stoff. Ich entschied mich für ein rissiges Dirndlkleid, einen zerschlissenen Rock und ein paar Reste.

Stoffe Eule

 

Dann habe ich zugeschnitten, erst den Körper, dann die einzelnen Schnittteile. Ich habe alles aufeinander gelegt, um zu sehen, dass es passt.

Eule Körper

 

Eule mit BrilleEule komplett gelegt

 

 

Eule Auge gelegt

 

Erst als ich sicher war, dass alles passte, habe ich die Teile mit Zickzackstick appliziert.

Eule appliziert

 

 

Nun ging es ans Füllen. Ich habe lange überlegt und mich dann auch hier fürs Upcycling entschieden. Ein paar zerschlissene Kuscheltiere, Sockenabschnitte, Kragen und Ärmelbündchen, Hosenabschnitte, ich habe alles klitzeklein geschnippelt und in die Eule gestopft. Fünf Tage lang. Nun ist sie fertig.

Eulenkissen fertig

 

Man sieht ihr nicht an, dass der Rock zerschlissen war, das Dirndl Löcher hatte und der Rest Überbleibsel aus meiner Stoffkiste waren. Fast hätten sich meine Mädels nicht von ihr trennen können. Ich hoffe sehr, dass jemand nochmal ein altes Dirndl los werden möchte. Jedenfalls gefällt mir meine Eule so sehr, dass ich sie am liebsten bei Ankes Creadienstag vorstellen möchte.

Was macht Ihr Kreatives  in dieser Woche?

It was a little ladie’s birthday. She likes owls so much I decided she needed a bigger one. A big one, actually. I made a pattern with all the parts I needed and looked for fabric. I found old skirts, dresses and a few fabric rests. As the fabric of the dress was the largest part, I chose this one as a basis. I placed all parts before I applicated them and then started sewing. For the filling, I took old fabric rests from shirts and pants, which I cut in pieces, five days long. You can’t see them now , nor the old skirts and dresses. 

What are you doing in your studio this week?

creadienstag

 

 

Jetzt – Now

  • ist April und der macht, was er will!
  • konnten wir die Wärme so sehr genießen, dass ein kühles Wochenende uns fast gar nichts ausgemacht hat.
  • waren wir so viel draußen, dass meine Arbeit drinnen liegen geblieben ist. Zwei Regentage geben mir Zeit, meine Angelegenheiten zu regeln, zu bügeln, zu kochen und zu backen. Manchmal ist drin sein auch schön.
  • habe ich jeden schönen Tag im Garten verbracht, so dass mir alle Glieder weh tun – aber immerhin sind schon zwei Beete gemacht und der Kompost ist abgetragen.
  • habe ich schon sehr lange meine Nähmaschine nicht mehr angeschaut – bestimmt zwei volle Tage, das hält man ja kaum aus!
  • kann ich auch nicht gerade sagen, dass ich die letzten Tage viel gestrickt habe. Bei den hohen Temperaturen hatte ich auch gar keine Lust, Schurwolle zu verstricken.
  • wird das Wetter bestimmt bald wieder besser und ich freue mich auf eine neue Woche im Garten!

 

  • it’s April – a pretty volatile april.
  • we enjoyed the sun so much that the cold could not harm us.
  • we were outside every sunny single minute. And my work inside cumulated. Now I took the time to clean, wash, iron and cook. Nice in its own way.
  • I was outside as often as I could. My arms and legs hurt, but my garden starts looking like something alive.
  • I haven’t seen my sewing machine for a few days. What a long time!
  • my needles too seem to be a bit lonesome – but who wants knits when it’s warm anyway?
  • sun will come back and I’m looking forward to another week in the garden.

Tulpen blühen auf Tulpenbeet

 

Rhabarber wächst Narzissen

 

Narzisse mit Fliege Knoblauch wächst

 

Hyazinthen Hängematte gelbes Beet

Getaggt

 

Was soll man da sagen, nun hat mich doch Tanja auf Ihrem königlich kreativen Blog getaggt. Wie nett. Sie hat eine wunderbare Seite und ist eine wirklich kreative Frau mit Sinn für schöne Farben und Harmonie. Und eine Mama, was ganz wunderbar ist. Seht einfach mal auf ihrem Blog vorbei!

Was ich nun tun muss:

  • 11 Dinge über mich schreiben
  • 11 Fragen  beantworten
  • 11 Fragen an andere Blogger stellen und diesen mitteilen

Getaggte Blogs sind tabu. Also, nun gehts los:

11 Dinge über mich:

1. Leider nur vier mal Mama, nicht elf mal 🙂

2. Absoluter Workaholic

3. Sehr kreativ

4. Nachhaltigkeitswahn

5. Bücherwurm

6. Ich koche und backe gerne

7. Selbst ist die Frau – in allem, von der Wurst bis zum Brot!

8. Sportmuffel

9. Cholerikerin – ähem…

10. Ich liebe Musik!

11. Ich bin am liebsten im Garten – vorausgesetzt, es hat über 10 Grad Celsius!

Nun kommen Tanjas Fragen:

1. Sekt oder Selters? Was für eine Frage. Sekt!!!

2. Lieblingsvogel? Gimpel – und zwar der von Otfried Preußler!

3. Ungeschminkt zum Einkaufen? Schminke, was ist das?

4. Fleisch- oder Sojawurst? Freunde, ich gebe es zu: Fleisch, Fleisch, Fleisch!

5. Liebstes DIY-Projekt? Mein Garten….

6. Buch oder Zeitschrift? Buch, Bücher, Bibliothek, am liebsten eine eigene.

7. Stadtmensch oder Landei Landei in der Stadt?!

8. Lebensmotto? Der Kant’sche Imperativ!

9. Obst oder Gemüse Beides!

10. Knallig oder Pastellig Schwarz. Manchmal mit Rot oder Grün.

11. Wochenendausflug oder Grillparty zu Hause? Grillen während des Ausflugs.

Oh je, nun muss ich mir selbst Fragen überlegen und auch noch elf an der Zahl.

Ich versuche es:

1. Drinnen oder Draußen?

2. DVD oder  Fernsehsender?

3. Musik hören oder Musik machen?

4. Schreiben oder Tippen?

5. Telefon oder email?

6. Tee oder Kaffee?

7. Basteln oder Handarbeiten?

8. Lieblingsstadt?

9. Urlaub am Meer oder in den Bergen?

10. Vereinsmeier oder Eigenbrötler?

11. Ordnung oder Chaos?

Und genau das möchte ich von folgenden Blogs wissen:

Babajezas Wundertüte. Eine Schweizerin mit Vorliebe für Handwerk und Handarbeit. Und auch vier Kindern. Ist das nicht ein Zufall?

Alltagsschrott. Eine junge Mama zwischen Familie und Schule. Viel Daumendrücken, viel Herz!

Ulrike. Auf machselbstwas stellt sie viele tolle Upcycling-Projekte vor.

Fuchs und Grete. Ich finde vor allem ihren Beitrag zum Thema „Perfektes Familienleben“ schön – und wahr.

Andrea von the beauty of grey. Tolle Ohrringe hat die Frau!

Kinderschere Stoff Papier. Oh, ich hab jetzt auch sehr spezielle Einkaufszettel!

Frau Hemmert. Sehr nettes und Kreatives Blog.

Barbara von Die Anderls. Keine Angst, bei uns schläft auch immer wieder mal einer im Bett!

Contes Graphiques. Mein Französisch ist schlecht, aber die Grafiken sind schön.

Naturkinder. So schöne Fotos, so schöne Ideen. Und wir lesen fast die gleichen Bücher!

Stefanie von Stefanies Art. Wow, eine Mama von Fünfen, Hut ab!

Rezension: Eva Hauck, Trommel, Drache, Bumerang

 

 

Trommel, Drache, Bumerang

Eva Hauck: Trommel, Drache, Bumerang. Projekte aus aller Welt für Kinder

 

In 50 Projekten um die Welt

 

Eva Hauck hat für Kinder im Alter von 4 bis 14 Jahren eine kleine kreative Weltreise quer über alle fünf Kontinente organisiert. Wer Trommel, Drache, Bumerang liest, wird mit vielen kreativen Ideen und interessanten Details aus aller Welt belohnt.

 

Trommel, Drache, Bumerang ist nach den Kontinenten gegliedert. Die Reise beginnt in Afrika. Hauck verfasst zu jedem Kapitel eine kleine Einführung, die kulturelle Eigenheiten der Gesellschaften aufzeigt und die kreativen Projekte vorstellt. Anhand der vielen Bilder können sich Kinder und Erwachsene schnell ein Bild davon machen, wie zum Beispiel die Hand der Fatima aussieht, was eine Kalimba ist und warum in Südafrika Perlentiere gebastelt werden.

 

Jede kulturelle Zwischenstation mündet in ein bebildertes Projekt für Kinder, das je nach Altersstufe zwischen anspruchsvoll und einfach schwankt. Sehr angenehm gerade in Bezug auf den afrikanischen Kontinent ist auch, dass Hauck aktuelle Arbeitstechniken genauso miteinbezieht wie alte Kulturtraditionen. So werden zum Beispiel Tiere aus Dosenblech, Plastiktüten und leeren Flaschen gearbeitet.

 

Es gibt viel zu lernen

 

Auch in Asien wird Halt gemacht. Es gibt Projekte aus der Mongolei, aus China, Taiwan, Japan, Indien, Afghanistan und Indonesien nachzubauen. Die Techniken dabei sind oft einfach, manchmal aufwändig, aber immer machbar. Vor allem der fremdländische Bezug ist interessant. Es wird gestickt, gefilzt, geschnitten und gedruckt. Der kleinste Teil betrifft Ozeanien und Australien, hierzu gibt es leider nur drei Projekte, was schade ist angesichts eines Kulturkreises, der für unsere Kinder schwer zugänglich ist.

 

Im europäischen Part finden sich dagegen wieder mehr Beispiele, diesmal aus Schweden, Dänemark, Polen, Italien und Spanien. Was hier enttäuschend auffällt, ist, dass der deutschsprachige Raum gänzlich fehlt. Das erweckt den Eindruck, als ob es hier nichts gäbe, was nachbauenswert wäre und das ist falsch und schade. Sowohl im alpenländischen Raum als auch in Nord- und Mitteldeutschland gibt es viele liebenswerte Eigenheiten, die wir vielleicht verdrängen, die aber da sind! Von Weihnachtspyramiden über Wolpertinger und Fischerhemden, es ist auch daheim viel zu sehen. In unserer multikulturellen Gesellschaft kann man zudem nicht mehr davon ausgehen, dass alle Kinder in Deutschland auch hier kulturell verwurzelt sind und ergo alles über ihre eigene Kultur wissen.

 

In die Werkstatt, fertig, los!

 

Eva Hauck hat Projekte gesammelt, die sowohl Jungen als auch Mädchen ansprechen können. Vor allem auf dem amerikanischen Kontinent können sich alle noch einmal austoben. Es werden Behältnisse für Süßes aus Mexiko gebastelt, Blusen aus Chile genäht, und natürlich – diesmal freut man sich, dass Hauck es nicht vergessen hat – viele Dinge der nordamerikanischen Ureinwohner nachgebaut. Vom Marterpfahl bis zu den Körben der Hopi, alles findet seinen Platz und wird auf kindgerechte Art und Weise aufgearbeitet.

 

Insgesamt muss vielleicht noch angemerkt werden, dass die Altersangaben sehr optimistisch sind. Man muss schon ein sehr weit entwickeltes vierjähriges Kind haben, um es an den Projekten in angemessener Weise teilhaben zu lassen. Aber ab dem sechsten Lebensjahr ist fast alles durchführbar, zum Teil auch in Klassenverbänden. Das macht Haucks Buch umso interessanter, denn Kreativität ist mit am schönsten, wenn sie geteilt werden kann. Ein schönes Buch also, mit kleinen Mängeln, die aber den Wert nicht schmälern, wir freuen uns schon darauf, viel daraus nachzuarbeiten und vielleicht auch vorstellen zu können!

 

Titelangaben:

 

Eva Hauck, Trommel, Drache, Bumerang. Projekte aus aller Welt für Kinder

Bern: Haupt Verlag 2013. 240 Seiten. 24,90 Euro.

 

Ein Augenblick – One Moment

Ein kleiner Augenblick, der Situationen widerspiegelt, die für uns in den letzten Tagen wichtig waren. Ich wünsche Euch ein schönes Wochenende, wir sehen uns wieder am Montag!

One moment, a mirror of situations that were important for us these days.

I wish you a fabulous weekend, I’ll be back again on monday!