Archiv für den Monat: Mai 2015

Ein Augenblick – One Moment

Ein kleiner Augenblick, der Situationen widerspiegelt, die für uns in den letzten Tagen wichtig waren. Wenn Ihr Lust habt, setzt einen Link in Eurem Kommentar, so dass wir unsere Augenblicke miteinander teilen können! Weil’s so schön war, ab damit zum Freutag und zu Friday – Flowerday!

Ich wünsche Euch ein schönes Wochenende, wir sehen uns wieder am Montag!

One moment, a mirror of situations that were important for us these days. If you want to, leave a link in your comments, so that we can share our moments!

I wish you a fabulous weekend, I’ll be back again on monday!

Drinnen und Draußen – In and Out

Wiesenkinder

 

Wenn in Bayern etwas selbstredend gut läuft, dann nennt man das eine „gmahde Wiesen“. Tja, Freunde, meine Wiese ist noch lange nicht gemäht, Fotos vom ersten Versuch seht ihr heute. Ich hab Charlotte gebeten, mich beim  Mähen zu fotografieren, für den Fall, dass kein Mensch mir glaubt, dass ich da wirklich mit der Sense stehe. Also: nach nunmehr dreimal hinfahren und insgesamt 4 Stunden mähen habe ich einen Teil der Wiese – ca. die Hälfte – gemäht. Außer einer schmerzenden Blase an der linken Hand und definitiv Muskelkater in der rechten Schulter lief es nicht schlecht. Ich dachte zuerst, ich hätte mein Gras nur flachgelegt, aber als ich das nächste Mal kam, lag es immer noch. Meine Wiese hat 17 ar, das heißt, ich hab noch gut zu tun. Meine Technik ist bestimmt katastrophal und es gibt auch keinen gleichmäßigen Schnitt. Aber ich will auch keinen Schönheitswettbewerb gewinnen. Meinen Kindern passt es gar nicht, dass die Wiese geschoren wird, sie verstecken sich so gerne im hohen Gras. Und das ist wirklich hoch, stellenweise ging es mir bis über die Hüfte. Nun hab ich noch zwei nicht gemähte Wiesenteile und noch einen Rechen, der auf seinen Einsatz wartet. Ich hoffe, dass ich etwas Heu trocknen kann, für Kränze und Kissen und einen Teil meiner Wiese für eine Magerwiese frei machen kann. Mal schaun, ob es klappt, es sind ja Ferien!

Was macht Ihr diese Woche drinnen und draußen?

I had a meadow waiting for my scythe a few days ago. Here I can show you pics of my first try. I had Charlotte take pictures of myself in case you don’t believe me. But I started scything my orchard two weeks ago and after three times out there and four hours of mowing I’m done with the first part, about a half of the whole. There are in total 1700 square meters to scythe so I better keep mowing. While I thought at first, I may have laid down the grass instead of  mowing it, after checking a few days later it was clear that I had really done my job. Isn’t that just fabulous? However, the kids hate my mowing their grass as it is just such a great place for hide and seek….

What are you doing in and out this week?

Wiesendschungel Tarngras Storchenschnabel

Sensenfrau

Sensenpause

Johannisbeergras

Grasversteck Grasschaukel

Mahdgrenze

fast gmahde Wiesen

Auf meinem Tisch – On my Table

alter Zopf

 

 

Im Moment arbeite ich so viel draußen, dass ich manchmal meine Reste vergesse. Diesmal hat es wieder geklappt und ich habe einen alten Hefezopf fein gemahlen und neuen Teig daraus gemacht.

I’m working outside a lot and cooking is not my priority at the moment. However, I managed not to throw away this leftover bread plait and made a new dough out of it.

Kuchenbröseln

Butterbrösel

 

Ich habe die Brösel mit 250g weicher Butter verknetet und den Teig in eine Springform gedrückt. Mit dem Daumen habe ich einen Rand geformt.

I mixed the crumbs with 250g soft butter and gave the dough in a pan. I also formed a rim with my thumb.

Bröselteig

 

Dann habe ich Rhabarber klein geschnippelt und mit Zucker und Speisestärke zu Mus gekocht. Die Speisestärke erst spät unterrühren und kucken, dass sie nicht klumpt. Das Mus kommt dann auf den Teigboden.

I then chopped some rhubarb and cooked it with sugar and corn starch. I put it on the dough.

Rabarber schnippeln

Rabarberkompott

Rabarberboden

 

Aus zwei Eiweiß und 100g Zucker habe ich einen schaumigen Guss gemacht und auf den Rhabarber aufgetragen. Mit einem Löffel habe ich ihn ein bisschen wellig aufgehübscht. Bei 150°C im Ofen wird alles gebacken, bis der Guss anbräunt. Dann muss die Chose echt lange auskühlen, am besten über Nacht im Kühlschrank, da die Butter fest werden muss.

Schmeckt frisch wie der Frühling  und darf zu Frollein Pfau!

Was steht diese Woche auf Eurem Tisch?

I made a topping from two egg white and 100g sugar. I beat it until stiff and put it on the rhubarb. I baked it on 150°C until the topping gets golden. After that let it cool really long, for the butter has to become solid again. Fresh and yummy – perfect for spring.

What’s going on in your kitchen this week?

 

Eischnee

 

Aus meiner Werkstatt – In my Studio

Jeansflicken

 

Oh – wie habe ich dieses Projekt geliebt. Und meine Jungs erst. Es hat gedauert, bis ich ihnen erklärt habe, dass dieses Monster einfach nicht für sie gedacht ist.

Ich habe alte Jeans zerschnitten und mir zwei Rechtecke zurecht gesucht. Flecken stören nicht wirklich. Ihr braucht auch einen Reißverschluss, ein altes Shirt und einen weiteren, dünneren Stoffrest.

Oh, I loved this project. And my boys. They had to suffer a lot, as this monster was not theirs. 

I cut an old blue jeans apart and got two matching squares. Plus, you need a zipper, an old jersey rest and another fabric rest.

Flicken teilen

 

Ein Rechteck habe ich nochmal geteilt, hier wollte ich den Reißverschluss einnähen. Vom Shirt habe ich mir ca. 4 cm abgeschnitten. Gedehnt ringelt es sich. Ich habe mir zwei längere Streifen gemacht und zwei kürzere.

I cut one square in half, as I wanted to sew the zipper in here. I took the old jersey and cut off an about 4cm wide stripe, which I cut in two longer stripes and two shorter ones. 

Jeans mit Jerseystreifen

 

Dann habe ich den Reßverschluss zwischen Jeansstoff und den Stoffrest genäht.

Then I stitched the zipper between jeans and fabric rest. 

 

Stofflicken auf RV

 

So, nun lässt sich das Monstermaul schließen.

Here comes the monster mouth. 

Reißverschluss eingenäht

 

Zwei Knöpfe dienen als Augen.

Buttons became eyes.

Monsteraugen

Augen annähen

Augen fertig Mund zu

 

Nun habe ich das zweite Rechteck rechts auf rechts verstürzt, die Jerseystreifen zwischen gefasst und unten eine Öffnung zum Wenden und stopfen gelassen.

Now I stitched the second square, right sides together, onto the first one. The jersey stripes were in between and I left some space for turning inside out and stuffing. 

Monster Zusammengenäht

 

Zum Stopfen benutzte ich Stoffreste. Mit dem offenen Maul kann man das Jeansmonster auch als Sorgenfresserchen benutzen. Es darf zum Creadienstag, zum Upcycling-Dienstag, zu Meertje, zu Pamelopee und zu Made for Boys!

Was ist los in Eurer Werkstatt?

For stuffing I took fabric rests. 

What’s going on in your studio?

 

 

Bubengeburtstagskiste

Jeansmonster

Jetzt – Neu Gelesen

Holger Schweizer: Natürlich Blumen! Neue Floristik – Ideen aus dem ARD Buffet.

Bunt gebündelt

Blumen sind wundervoll und wirken für sich überall, wo sie stehen. Sie verändern einen Raum, einen Tisch enorm und strahlen je nach Arrangement Freundlichkeit oder Eleganz aus. Holger Schweizer versteht es, gekonnt auf der Floristenklaviatur zu spielen und trotzdem nicht zu vergessen, dass der Großteil seiner Leser kaum vom Fach ist. In Natürlich Blumen! Neue Floristik – Ideen aus dem ARD Buffet führt er alle Interessierten an die Kunst des Blumenbindens heran.

Die meisten seiner Arrangements sind aus dem eigenen Garten zu bestreiten. Das ist wundervoll für mich, genauso wie die logische Gliederung des Buches in jahreszeitlich gebundene Kapitel. Außerdem darf immer eine Blume die Hauptrolle spielen, das finde ich toll. Im Frühling z.B. beginnt Schweizer mit der Pfingstrose. Sie ist die erste spektakuläre Blüte im Jahr, die toll zu Sträußen gebunden werden kann.

Botanisches Wissen und floristisches Können

Beides geht Hand in Hand: Wissen und Können. Jedem Kapitel steht eine botanische Einführung zur Blüte voran, ein schönes Gedicht, gefolgt von der botanischen Historie und der praktischen Ausführung im eigenen Garten. Dann geht es los. Schweizer macht in seiner Materialauswahl vor nichts Halt. Styroporschalen werden mit Blättern beklebt, Herzen mit Filz ummantelt. Als Grundmaterial bieten sich verschiedene Investitionen in Steckschaum, Blumendrähte und Vasen an, ansonsten braucht es nicht viel, um loszulegen.

Schweizer windet Kränze, bildet Gestecke und bindet ganz klassische Sträuße. Der Schwierigkeitsgrad ist immer angegeben, so dass jede selbst entscheiden kann, wie sehr sie sich verkünstelt. Als Wiesenbesitzerin gefallen mir natürlich alle Arbeiten, in denen er Heu mit verwendet, davon habe ich derzeit echt genug. Die Protagonistinnen sind neben der Pfingstrose die Rose, die Lilie, die Margerite, die Nelke, der Rittersporn, die Kornblume, die Gladiole, die Hortensie und die Dahlie, also eher klassische Pflanzen.

Natürlicher Zauber

Besonders schön finde ich, dass Schweizer den klassischen Blumen ihren natürlichen Zauber lässt, die Arrangements werden immer so angelegt, dass die Blüten von dem umgeben sind, was zur gleichen Zeit wächst. So wird die Kornblume von Ähren umgeben und entfaltet ihren Charme genauso, wie sie es am Feldrand tut. Gärtnerinnen sind klar im Vorteil, doch die meisten Blumen sind auch am Markt oder beim Floristen erhältlich.

Alle Arrangements wirken eher schlicht, auch in ihrer Üppigkeit, trotzdem könnten sie auch eine Hochzeit, eine Erstkommunion oder Taufe etc. umrahmen. Immer sind sie schön im Wohnraum, auf dem Tisch oder im Garten und nie wirken sie gekünstelt oder verkopft. Schweizer holt ein Stück Natur nach drinnen und wer mag und kann, darf es ihm gleich tun. Einfache Bindetricks sind schnell verinnerlicht und seit meiner Lektüre ziert jede Woche ein frischer Strauß aus dem Garten meinen Tisch!

Titelangaben:

Holger Schweizer: Natürlich Blumen! Neue Floristik – Ideen aus dem ARD Buffet.

Ostfildern: Jan Thorbecke Verlag, 2015. 144 Seiten. 19,95 EUR.

Ein Augenblick – One Moment

Ein kleiner Augenblick, der Situationen widerspiegelt, die für uns in den letzten Tagen wichtig waren. Wenn Ihr Lust habt, setzt einen Link in Eurem Kommentar, so dass wir unsere Augenblicke miteinander teilen können! Weil’s so schön war, ab damit zum Freutag!

Ich wünsche Euch ein schönes Wochenende, wir sehen uns wieder am Montag!

One moment, a mirror of situations that were important for us these days. If you want to, leave a link in your comments, so that we can share our moments!

I wish you a fabulous weekend, I’ll be back again on monday!

Drinnen und Draußen – In and Out

Zierapfel

Mein Garten blüht und ich weiß schon nicht mehr, wohin ich schauen soll! Alles wächst, grünt, türmt sich übereinander. Wer will da noch drinnen sein? Wäsche und Küche müssen warten, die Gartenschere wird gezückt und ich schneide mir einen Strauß nach dem andern. Für jeden Tisch in diesem Haus einen. Und einen für draußen, wenn das auch eigentlich völlig verrückt ist. Aber Kaffee trinken inmitten eines Blütenmeers mit Blüten auf dem Tisch? Wer kann da Nein sagen?

Die Blütezeit ist so schnell vorbei und ich möchte sie mit allen Fasern meines Körpers genießen. Und in Gedanken plane ich schon die  nächsten Wochen….

Was macht Ihr diese Woche drinnen und draußen?

My garden is blooming and I don’t know where to look. Every corner is growing, flourishing. Who can prefer to be inside? Washing machine and kitchen have to wait, I go outside, pruners in hand and cut one bunch of flowers after the other. Each table in that house has to get at least one  bunch of flowers plus one for outside. Which is ridiculous but who wouldn’t love to have coffee and tea in midst of a sea of flowers? 

This time of the year goes away so quickly, I just want to enjoy it. And I keep planning those next few weeks…..

What are you doing in and out this week?

 

 

Waldwege

 

Schaukelbank Schattenspiele Rosenbrunnen

grüne Orgie

Gemüsetöpfe Gartenwucher Gartensonne Gartencafé

Efeublümchen

Auf meinem Tisch – On my Table

Fliederstrauß

Oh, ich lieebe Flieder. In jeder Farbe, aber natürlich bevorzuge ich lila. Nun habe ich das Glück, dass in meinem Garten drei Fliederbäume gedeihen, einer in hellem, zwei in dunklem lila. Ihr Duft durchströmt den gesamten Garten. Regelmäßig hole ich mir Fliedersträuße ins Haus. Ein, zwei Tage sind sie perfekt, dann fangen sie an, zu welken. Dann wird es Zeit für den Kochtopf!

Es gibt Fliedersirup!

I just love lilac. In all colors, but I prefer purple. And I am lucky enough to own three purple lilacs in my garden. The whole garden scents of lilac and the whole house, too. Whenever a bunch of lilac starts to fade, it’s time for my kitchen to make some syrup!

Dafür koche ich Läuterzucker: 1 Liter Wasser auf 1 Kilo Zucker plus für den Sirup je Liter ein EL Zitronensäure. Alles zehn Minuten kochen lassen, dann werden die Blüten abgezupft und über Nacht eingelegt.

I start with letting sugar boil together with water and citric acid. For each liter of water, I take 1 kg of sugar and 1 TBLsp of citric acid. Let boil for ten minutes, then add the lilac flowers and let it rest overnight. 

Fliederblüten

 

Am nächsten Tag die Blüten abschöpfen. Ich koche den Sirup noch mal kurz auf, damit er sich länger hält. Man könnte ihn auch gleich abfüllen, meine Erfahrung ist aber, dass er dann schneller kippt.

Duftet lecker nach Flieder und schmeckt nach Zitrone. Mit Frühlingsgrüßen ab zu Frollein Pfau!

 

Was steht diese Woche auf Eurem Tisch?

Strain everything the next day. I prefer to let the syrup boil for another few minutes to make it longer lasting. 

Scents of lila and tastes of lemon. Great.

What’s on your table this week? 

Fliedersirup abgefüllt

Aus meiner Werkstatt – In my Studio

alte Jacke

 

Ich habe eine alte Steppjacke vererbt bekommen. Sie war schon ganz durchgeschubbert an den Ellbogen und bestimmt viele Jahre heiß geliebt geworden. Einfach wegwerfen? Das geht doch nicht. Vor allem, wenn man bestimmt viele Dinge daraus machen kann. Um nicht zuviel Stoff zu verbrauchen, habe ich erstmal die Ärmel abgetrennt.

I inherited an old jacket. It was really worn through, especially the sleeves, which tells me how much it has been loved for years. No way to through love away. Hence I started with cutting off the sleeves. 

 

Jackenärmel

 

Ein bisschen rund zugeschnitten und gleich noch daran gedacht, dass ich vielleicht noch mehr nähen möchte – irgendwann mal.

I cut it round a bit and even some more pieces for some more projects. Someday.

Ärmelabschnitte

 

Dann habe ich aus meiner Orientkissenphase noch vier Quadrate mehr gefertigt und zusammen mit pinkrotem Futterstoff an den Reißverschluss genäht.

I took four logcabin squares I had left over and stitched them together with lining to a zipper. 

Reißverschlussannähen

 

Sieht irgendwann so aus:

This is what it looked like later on:

Reißverschluss fertig

Nun geht’s schnell: Steppteil wird auf Futterteil übertragen, hübsche Falte gelegt, Quadrate dran genäht, mit Futterteil verstürzt. Aus, fertig.

Now everything went quickly. I cut the steppjacket piece twice from lining, laid some folds, stitched the squares to the fabric and the lining to the squares. Done. 

Tasche zusammengenäht

 

Oh: ein Kofferband dient als Gurt.

Plus, I took a luggage strap as a carrying strap. 

 

Tasche nah

 

Und es gibt ein ordentliches Innenleben. Dank der Quadrate und des Steppstoffes auch kein bisschen labberig und ich freu mich so, dass ich endlich wieder was Vernünftiges hab für den Upcycling Dienstag, Creadienstag, Pamelopee, Meertje und Taschen und Täschchen!

 

Was habt Ihr diese Woche gewerkelt?

I love the bag plus its neat inside. Thanks to the squares and the fabric, I needed no extra lining and the purse isn’t wishy – washy at all. 

What’s going on in your studio this week? 

Tasche Innenleben

 

Jetzt – Neu Gelesen

Mirja Hoechst: Mias süße Kleinigkeiten. Rezepte der Küchenchaotin

Süße Vielfalt

Die Bloggerin und Fotografien Mirja Hoechst stellt in Mias süße Kleinigkeiten. Rezepte der Küchenchaotin eine kleine, aber feine Rezeptsammlung vor, die Lust und Laune auf neue Abenteuer in der Küche macht. Sie mischt geschickt Bekanntes und Neues und kreiert so spannende kulinarische Erfahrungen, die dennoch für jedermann nachvollziehbar bleiben. Für alle, die ihre Rezeptsammlung mal wieder aufmöbeln wollen, ein hübscher, neuer Schmöker.

Vor allem mag ich, wie Mirja Hoechst ihre Kapitel eingeteilt hat, denn allein die Gliederung macht die Suche nach einem passenden Rezept leichter. Soll es etwas Fingerfood sein? Oder Torten? Etwas aus Schüsseln und Gläsern? Vielleicht lieber Tartes oder etwas aus dem Eisfach? Nachdem ich eine Mama bin ist ja wohl klar, dass Eis und Fingerfood ganz oben auf der Wunschliste stehen und so bin ich begeistert vom stattlichen Umfang der jeweiligen Kapitel.

Altbekanntes und Spektakuläres

Die meisten Rezepte kenne ich. Scones, Brioches oder Windbeutel habe ich alle schon oft gemacht. Aber Brioches mit Brombeerbutter? Windbeutel mit Schokomütze? Scones mit Kirschen? Das finde ich kreativ und es ärgert mich vor allem, dass ich nicht selbst schon längst drauf gekommen bin. Dafür kann mir Mirja in Sachen Torten nicht viel Neues sagen. Wie sie liebe ich Biskuitrollen und Obstkuchen, dafür kann ich aber nach gefühlt 3000 Kindergeburtstagen keine Rührkuchen mehr sehen.

Alles, was man aus Schüsseln und Gläsern löffeln kann ist vor allem dann praktisch, wenn kleine Portionen ausreichend sind. Meine ganz persönliche Erfahrung zeigt mir leider, dass ich wesentlich schneller bin, wenn ich in Eimern koche und backe. Aber grad für Singles oder Familien mit nur einem oder zwei Kindern finde ich Deserts oder Kuchen aus dem Glas super. Schnell gemacht und gut zu halten! Eine Ausnahme: Der Karamellfrappuccino. Den werde ich mir selbst genehmigen.

Erfrischend anders – Tartes und Eis

Was mir an Mirjas Kapitel zu Tartes besonders gefällt ist die Tatsache, dass erst mal verschiedene Tarteböden vorgestellt werden. Das erhöht natürlich die individuelle Varianz. Boden aus Mürbteig, Haferflocken, alten Keksen. Alles ist möglich und schmeckt. Garniert wird mit Quark, Mascarpone, Früchten, Nüssen oder Schokolade. Wer sich bei dieser reichen Auswahl nichts findet, dem ist wahrlich nicht mehr zu helfen.

Meine vier Kinder favorisieren natürlich das letzte Kapitel, in dem es ums Eis geht. Mit oder ohne Eismaschine, Mirja Hoechst zaubert viele eiskalte Kostbarkeiten, bei denen mir das Wasser im Munde zusammenläuft. Hugo-Eispops für Mamas, Buttermilcheis für die Kinder, Eistorte für alle: jenseits der gängigen Eissorten wie Vanille und Schokolade gibt es so unendlich viele Möglichkeiten, heiße Sommertage zu versüßen. Ich sage Euch: nach der Lektüre von Mias süßen Kleinigkeiten bin ich heilfroh, dass ich mich auf einer Obstwiese auspowern darf, denn kalorienarm kocht Mirja nicht. Gottlob.

Titelangaben:

Mirja Hoechst: Mias süße Kleinigkeiten. Rezepte der Küchenchaotin.

Ostfildern: Jan Thorbecke Verlag 2015. 136 Seiten. 19,99 EUR.