Archiv für den Monat: Juli 2018

Mittendrin – In The Midst of It

Es wird still um mich, weil sich grad alles überschlägt. Bei Temperaturen von über 30°C und einer übervollen Obstwiese weiß ich grad nicht, wo mir der Kopf steht. Wenn ich mähe und Heu mache, bin ich um 7 Uhr auf der Wiese, jedesmal bringe ich zwischen 20 und 50 Kg Äpfel mit nach Hause. Es heißt also: Dörren, Essig machen, Saften. In der Mitte des Lebens. Wenn es abends ab 22 Uhr endlich abkühlt, nutze ich die Zeit für mein Tuch, es wächst wirklich! Mittlerweile fehlen nur noch wenige Zentimeter.

Ich wünsche Euch einen vollen Sommer!

Ab zu Creadienstag, HoT und Dienstagsdinge!

I’m in the fullest of seasons. Apples coming in on a daily basis, while I am still scything and haymaking. Oh my Gosh! It’s vinegar, juice and dried apples time. In the meantime my shawl is growing slowly. Maybe I’ll get it done. I wish you a very full sommer!

 

Neu Gelesen

Dorothee Raab: Einfach lernen mit Rabe Linus. 2. Klasse Mathematik und Deutsch

Lernstoff spielerisch vertieft

Klar, zusätzlich lernen macht nie Spaß und inwieweit es notwendig ist, muss jeder für sich entscheiden dürfen. Tatsächlich finde ich, wenn man schon übt, dann sind die freundlichen Hefte des DUDEN-Verlags unter der Redaktion von Dorothee Raab ideal. In Einfach lernen mit Rabe Linus. 2. Klasse Mathematik und Deutsch können Zweitklässler ihr Wissen aus der ersten Klasse anwenden und spielerisch vertiefen.

Der neue Stoff kommt auch, aber schleichend. In den beiden mitteldicken Arbeitsheften ist sehr darauf geachtet, den Lernstoff ansprechend und freundlich zu gestalten. Sticker, bunte Bilder und lustige Geschichten lassen fast vergessen, dass eigentlich richtig viel gelernt wird. In Deutsch wird Gelerntes erst vertieft, das heißt, es gilt, Wörter einzuordnen, das ABC nochmal zu wiederholen. Dann aber wird schon Neues erarbeitet: Artikel, Adjektive, Genus, Numerus. Das Nette daran: Nur die Großen erkennen die Taktik.

Zusätzlich zum Schulstoff

Ganz klar: All das lernen die lieben Kleinen auch in der Schule. Die DUDEN Bücher sind also nur dann sinnvoll, wenn es in der Schule etwas hakt. Kinder, die sich leicht lernen in Deutsch und Mathematik, sind mit den Hausaufgaben ausreichend bedient. Spielen ist wichtig, manchmal wichtiger als Lernen. Das ist auch der Autorin bewusst, doch es gibt nichtsdestotrotz viele Eltern, die gerne zusätzlich üben.

In Mathematik gefällt mir besonders, wie anschaulich das 1×1 geübt wird. Genauso mache ich es mit meinen Kindern. Kinder sind Praktiker. Sie wollen nichts lernen, was ihnen sinnlos erscheint. Plus und Minus scheinen also auszureichen. Wenn ich das Einmaleins übe, erkläre ich ihnen, das es eine Abkürzung zum Plusrechnen ist. So macht es auch Dorothee Raab und damit wird das Malrechnen zum Kinderspiel. Im Heft zusätzlich: Teilen mit Rest, Uhrzeiten, erste Sachaufgaben und Rechnen mit Geld.

Etwas für Fleissige

Insgesamt freuen sich nur fleissige Bienchen über die zwei Trainingshefte. Obwohl sie sinnvoll und schön aufgebaut sind, bin ich immer wieder der Meinung, dass Kinder nach den Hausaufgaben vor allem nach draußen gehören und all das lernen sollten, was in der Schule nicht möglich ist. Ganz zu schweigen von einer großen Portion Langeweile, die einfach dazu gehört…..

Titelangaben:

Dorothee Raab: Einfach lernen mit Rabe Linus. 2. Klasse Mathematik und Deutsch

Berlin: Dudenverlag, 2018. Je 96 Seiten. Je 7,99 EUR.

Blumenzauber – Magic Flowers

So. Seit Monaten stehn sie auf meiner To-Do Liste, seit dieser Woche habe ich es endlich versucht und es klappt wunderbar: Blümchen aus Kupferdraht mit Nagellack. Sie sind nur ungünstig zu fotografieren, zart und klein wie sie da liegen. Dafür gibt es genügend Videos mit Anleitungen. Wichtig ist nur, dass der Draht dünn ist, ich habe sehr feinen Basteldraht verwendet. Daran hält der Nagellack auch tatsächlich. Man sollte nur langsam und gründlich arbeiten und die  Blüten gut durchtrocknen lassen.

Wie Ihr seht, habe ich meine Blumen in einen Haarreif eingebaut, irgendwann kann ich Euch hoffentlich die ganze Kreation zeigen, mein Stricktuch hat auch damit zu tun. Ich brauche nämlich ein Hochzeitsoutfit. Herrje.

Bis dahin erst mal ab zum Creadienstag, HoT und Dienstagsdinge!

Well. For month I’ve been looking at those nailpolish flowers, this week was just right for trying it out. You need very thin wire for the nailpolish, but it works just fine. Make sure you watch a few How-To videos and work slowly. Let the flowers dry for a long time.

I need a head piece for a wedding and hence: voilà! My shawl will go with it well, if I ever get it finished…. Oh my god….

Neu Gelesen

Lutz Jäkel, Dayami Grasso Toledano: The Taste of Havana. Die echte kubanische Küche.

Zu den Klängen von Buena Vista Club Social

Ein Kochbuch, das sich mit der kubanischen Küche auseinandersetzt, kommt nicht daran vorbei, ein ganz bestimmtes Urlaubsgefühl zu vermitteln. Das gelingt auch Lutz Jäkel und Dayami Grasso Toledano mit The Taste of Havana. Die echte kubanische Küche, wenn auch viel Wert darauf gelegt wird, kubanische Kulinarik möglichst unverfälscht darzustellen. Willkommen im Urlaub!

Das schön illustrierte Kochbuch aus dem Fackelträgerverlag hat alle Eigenschaften eines Coffeetablebooks. Die liebevollen Fotografien zu den einzelnen Kapiteln, charmante Kurzreportagen zu den jeweiligen Beiträgen, Links zu musikalischen Pendants. Wer will, kann mehr als nur in einem netten Buch blättern. Dabei vergessen die beiden Autoren nicht, dass Kuba ein höchst ambivalentes Land ist, das mit vielen Nachteilen zu kämpfen hat.

Kreativität aus der Mangelwirtschaft heraus

Kubas kreative Köche entsprangen oftmals der Mangelwirtschaft Fidel Castros nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion. Respekt vor diesen unbeugsamen Menschen, die nicht an der wirtschaftlichen Situation verzweifelten. Zu kochen, war oftmals der einzige rentable Ausweg in einem Land, in dem ein Chirurg weniger verdient als ein Koch. Castro erlaubte damals in sehr eingeschränktem Maß den Aufbau einer kleinen Privatwirtschaft und bis heute prägen Mikrorestaurants das Bild der Stadt und die kulinarische Vielfalt.

Die Autoren haben sich an diese Menschen gehalten und besuchen sie auf ihrer Reise durch das kulinarische Kuba. Idyllische Fotografien von nostalgischen Straßenkreuzern und tropischen Gärten können jedoch nicht die Not zwischen den Zeilen kaschieren. Die Möblierung ist alt, die Elektrik abenteuerlich und keines dieser Restaurants würde vom Werkskontrolldienst genehmigt werden. In Havanna aber prägen sie die Straßen.

Vielfalt in einem Einwanderungsland

Die kubanische Musikerin und Autorin Dayami Grasso Toledano stellt schnell fest, dass es eine ursprüngliche kubanische Küche gar nicht gibt. Kuba war lange ein Einwanderungsland. Menschen aus Europa, Afrika und Asien haben sich dort niedergelassen und ihre kulinarischen Traditionen mitgebracht. Entsprechend bunt gefächert sind die Speisekarten, die es eigentlich gar nicht gibt: Selten kann ein Koch morgens schon sagen, was abends serviert ist, die Mangelwirtschaft zwingt zur Improvisation.

Reis und Bohnen sind in zahlreichen Variationen immer wieder vertreten, dazu tropische Früchte, die bei uns gar nicht erhältlich sind. Das macht das Nachkochen etwas schwierig, allerdings bieten die Autoren auch immer wieder europataugliche Alternativen an. Vor allem die unglaubliche Kreativität ist anregend, wer dieses Kochbuch liest, lernt, mit wenigen Mitteln hervorragende Gerichte zu kochen und sich immer wieder etwas Neues auszudenken. In Kuba ist kein Platz für Schemata. So ist das bildgewaltige Kochbuch vor allem eine Aufforderung, unerschrocken unbekanntes kulinarisches Terrain zu erkunden und über die Grenzen der eigenen Kochnische hinauszudenken.

Titelangaben:

Lutz Jäkel, Dayami Grasso Toledano: The Taste of Havana. Die echte kubanische Küche.

Köln: Fackelträger Verlag, 2016. 240 Seiten. 25 €.

Blumenfreude

Es wird still um mich, weil es immer lauter wird. Grad schlägt mein Leben Purzelbäume und ich komme selten zum Durchatmen. Blumen von einer Freundin geben mir die Gelegenheit, kurz innezuhalten und mich an kleinen Dingen zu freuen.

Ab zum Freutag und zum Flowerday!

Neu Gelesen

Hugh Fearnley- Whittingstall: Täglich Früchte. 160 Rezepte, pikant und süß.

König der Obstbauern

Klar, hier bin ich voreingenommen. Dieses Jahr habe ich 40 kg Sauerkirschen und 30 kg Süßkirschen geerntet. Plötzlich merke ich, wieviel Obst auf meinen Obstwiesen wächst. Wer nicht nur Kirschmarmelade haben möchte, liest bei Hugh Fearnley- Whittingstall nach. In Täglich Früchte. 160 Rezepte, pikant und süß gibt der bekannte Gastronom viele Anregungen, die über Saft und Marmelade hinaus gehen.

Früchte sind immer toll. Sie schmecken am besten roh, vom Baum oder Strauch und die sonnengereifte Süße betört jeden Gaumen. Es geht nichts über eine Handvoll Erdbeeren oder eine Aprikose, die vor reifer Süße freiwillig vom Baum fällt. Hält sich die Ernte in überschaubaren Grenzen, ist dies der beste Weg, Früchte zu genießen. Für alle anderen Möglichkeiten gibt es nun ein neues Buch.

Süße Früchtchen

Hugh Fearnley-Whittingstall vergisst in seiner Abhandlung nichts. Von Sommerbeeren über Rhabarber, bis hin zu Steinobst, Äpfeln, Wildfrüchten, Südfrüchten und Trockenobst widmet er allen Obstsorten ein Kapitel. So kommt es, dass Täglich Früchte ein relativ umfangreiches Buch ist. Das Prinzip darin ist aber einfach: Früchte schmecken immer. Natürlich auch auf Tartes und anderen Kuchen, deshalb findet man auch diese Rezepte im Buch.

Aber eben auch im Salat, zum Braten, im Brot und so weiter. Chutneys und Saucen bekommen durch Früchte eine ganz eigene Würze, auch mit Frischkäse, Speck und Bohnen lassen sie sich gut kombinieren. Zu jedem Kapitel gibt es eine ausführliche, persönliche Einführung, so dass es auch einfach lohnt, Täglich Früchte zu lesen. Hugh Fearnley – Whittingstall ist sich nicht zu gut für klassische Rezepte wie ein wundervolles Himbeersorbet, aber natürlich sind es Schätze wie ein »Kaninchen-Rillette mit Stachelbeer – Relish«, die sofort Lust aufs Kochen machen.

Deftige Obstvariationen

Eigentlich muss man nur ein bisschen umdenken und aufhören, Obst als Süßigkeit zu begreifen. Steckt man seinen Kopf in die Welt hinaus, wird man schnell entdecken, dass in Asien, im Orient oder in Südamerika viel öfter deftig mit Früchten gekocht wird. Die Melone mit Schinken hat es sogar in unsere Breitengrade geschafft. Als niederbayerische Mama kenne ich viele süße Hauptgerichte, Mehlspeisen, die aus der böhmischen und österreichischen Tradition stammen. Ich könnte Whittingstalls Ausführungen hier ergänzen.

Toll finde ich auch die Wildobst- und Trockenobstrezepte am Ende des Buches. Sie sind vor allem für Menschen gedacht, die keinen uneingeschränkten Zugang zu Früchten haben. Für mich ist Dörren oft eine tolle Möglichkeit, Sommerobst wie Kirschen haltbar zu machen. In Wein eingelegt lassen sich daraus tolle Bratensaucen zaubern. Gleichzeitig lerne ich auch gute englische Küche mit den vielen Puddings und gedämpften Fleischgerichten kennen. Das »River Cottage«-Team ist bekannt für seinen nachhaltigen und experimentellen Kochstil. Früchte in unseren täglichen Ernährungsplan mit einzuplanen, ist das neue Verdienst des Teams rund um Hugh Fearnley-Whittingstall.

Titelangaben:

Hugh Fearnley- Whittingstall: Täglich Früchte. 160 Rezepte, pikant und süß.

Aus dem Englischen von Susanne Bonn.

Aarau: AT Verlag, 2017. 416 Seiten. 28 €.

Alles wächst – Everything Keeps Growing

Ich bin ein bisschen zerrissen und weiß nicht, wohin zuerst greifen, wenn es hektisch wird. Die Wiesen sind nicht fertig gemäht, es hängen immer noch Sauerkirschen zur Ernte und die ersten Äpfel werden reif.

Dazwischen freu ich mich auf eine Party und stelle fest, dass meine Gäste manchmal sehr hart sitzen müssen. Also ist Abhilfe notwendig. Sie kommt in Form einer Sitzauflage, die ich aus vielen alten T-Shirts hergestellt habe. Mit einer dicken Nadel gehäkelt, geht es einigermaßen schnell und mein T-Shirt Berg schrumpft auch ein wenig.  Eine Auflage ist fertig, eine zweite fast. Herrje. Dazwischen fließen die Tage davon, die ich noch Zeit habe, mein Tuch zu stricken. Noch drei Wochen, dann muss es fertig sein. Ich sag lieber nix.

Auf zum Creadienstag, zu HoT, Dienstagsdinge, EiNaB und AlttrifftNeu!

I feel a bit torn. Between what to do first and when. My orchards need more scything, the cherries still keep on coming in, first apples want to be harvested and my shawl is growing too slowly.

Anyway, I needed some upholstering for my garden furniture in the meanwhile if I don’t want my guest sit around on hard chairs. Thanks God I have loads of old shirts, which made a pretty new cover for the chairs.

 

Neu Gelesen

Andrea Martens, Jo Kirchherr: Alles schön vorbereitet. Entspannte Meal – Prep – Rezepte für die ganze Woche.

Planung ist alles

Bald beginnen die Ferien, das ist wundervoll. Danach wird alles anders, denn ich habe mich entschlossen, wieder die Schulbank zu drücken. Mit drei Obstwiesen, vier Kindern, einem Laden und einem großen Haus mit Garten gar nicht so einfach, denke ich mir. Ich versuche, möglichst viel vorzusorgen. Daher kommt mir Andrea Martens‘ und Jo Kirchherrs Alles schön vorbereitet. Entspannte Meal – Prep – Rezepte für die ganze Woche gerade recht.

Klar, ist das schön. Ausschlafen am Wochenende, gemütlich gemeinsam kochen und schmausen. Schon jetzt sieht die Realität anders aus. Wir hetzen von Termin zu Termin und meist werfen wir uns ein schnelles »Wer kocht heute?« zu. Und dann kann es sein, dass es schon wieder Spaghetti gibt, mit Pesto. Morgens mähe und ernte ich auf meinen Wiesen, dann schreibe ich am Computer, ganz knapp vor dem Mittagessen fange ich parallel an zu kochen, putzen und aufzuräumen. Wie schafft Ihr alle das nur?

Kochtag einplanen

Andrea Martens und Jo Kirchherr haben offensichtlich das gleiche Problem. Wie viele andere planen sie mittlerweile einen Kochtag ein. Das werde auch ich tun. Es gibt kleine Dinge, die sich leicht in großen Mengen einfrieren lassen. Dazu gehören selbstgemachtes Pesto, diverse Saucen, Brühen und Dressings. Grundrezepte für solcherlei Basics sowie wertvolle Tipps zum Haltbarmachen gibt es im ersten Kapitel.

Dann wird vorbereitet in den Tag gestartet. Cookies und Pancakes lassen sich prima einfrieren, selbstgemachtes Granola hält sich in einer Dose mehrere Wochen. Theoretisch. Unser Verbrauch hat eine andere Kurve. Auch Chiapuddings und Smoothies lassen sich gut vorbereiten und halten mehrere Tage im Kühlschrank. Theoretisch ist mir all das bekannt, am Frühstückskapitel schätze ich die praktischen Hinweise zur Verpackung.

Instantsuppen selbstgemacht

Manchmal überkommt es einen und dann ist es am besten, man kann sich eine heiße Instantsuppe aufbrühen. Mit kochendem Wasser übergossen, hat man in wenigen Augenblicken eine warme Mahlzeit. Wer sich Gemüse schnippelt und einfriert in einem Weckglas, das mit Pfannkuchen, selbstgemachter Brühwürze und vielleicht etwas vorgegartem Hühnerfleisch gefüllt ist, braucht nur kochendes Wasser, um daraus ein leckeres Mittagessen zu zaubern.

Genauso dankbar sind Wraps aus Tortillas oder Pfannkuchen. Sie können wunderbar vorbereitet und je nach Gusto gefüllt werden. Wer geröstetes Gemüse in großen Mengen anmacht und portioniert einfriert hat, kombiniert mit einem leckeren Dressing, gleich ein abwechslungsreiches und vegetarisches Mittagessen der schnellen Art. Pizza eignet sich ebenfalls gut zum Einfrieren. Weshalb sollte Tiefkühlpizza ein Privileg der Nahrungsmittelindustrie sein?

Schnelles Essen für alle am Abend

Wenn wir in Zukunft abends zusammensitzen, wird jeder müde und hungrig sein. Da bin ich dankbar für die Vorschläge, wie sich auch aufwändigere Mahlzeiten gut vorbereiten lassen. Vom Chutney, über Roastbeef bis hin zur Lasagne: Viele Rezepte gelingen auch im Voraus gut. Dann nehmen wir morgens unser Tiefkühlchutney aus der Truhe und abends müssen wir nur noch etwas Reis dazu kochen. Das Beste daran: Wir sparen nicht nur Geld und Zeit, sondern schonen die Umwelt und dürfen unser selbstgekochtes, hochwertiges Essen auch in Zeiten genießen, in denen uns der Alltagsstress verfolgt.

Titelangaben:

Andrea Martens, Jo Kirchherr: Alles schön vorbereitet. Entspannte Meal – Prep – Rezepte für die ganze Woche.

Aarau: AT Verlag, 2018. 168 Seiten. 24 EUR.

An die Nadeln, fertig, los! – Get the Needles!

Ah, es scheint, als bräuchte ich einen gewissen Druck. So nebenbei. Jedenfalls schauen mich alle meine Kunden und Bekannten verdutzt an, wenn ich ihnen erzähle, dass ich gedenke, Anfang August mein großes Tuch fertig zu haben. Schließlich brauche ich eine dramatische Stola für eine Hochzeit.

Ich habe mir diesmal sogar Wolle anfertigen lassen, von der Garnmanufaktur. Noch nie ausprobiert, aber ich brauchte sehr dünnes Lacegarn in bestimmten Farben und dort hat es hochwertige Wolle und einen Farbkonfigurator. Hallo????

Das Muster First Frost gab es kostenlos bei DROPS – ich hatte schon aufgegeben, ein schönes Design zu suchen. Etwas Gezähle natürlich beim Stricken, aber ich bin ja auch noch nicht so weit.

Im Moment kann ich sagen, dass sich das Garn toll stricken lässt und ich doch etwas nervös werde, wenn ich die Größe des Tuchs am Ende mit meinem Arbeitsstand vergleiche. Ich werde wohl eine Nachmittagsschicht einlegen müssen!

Ab damit zum Creadienstag, zu FannysLiebste, zu HoT und Dienstagsdinge!

Well, let’s say I’ll get that shawl done until August. Maybe. Anyway, I love the yarn manufactured for me and in my colors. And the design, which is by DROPS First Frost. If I make it or not doesn’t really matter. Knitting is always so good. 

Neu Gelesen

Emma Hardy: Der Garten als Paradies für Wildtiere. Wie man Vögel, Bienen, Schmetterlinge und anderes Getier in den Garten lockt.

Wilde Unberührtheit

Emma Hardy macht uns in Der Garten als Paradies für Wildtiere. Wie man Vögel, Bienen, Schmetterlinge und anderes Getier in den Garten lockt das Leben leichter. Denn es ist gar nicht schwer, einen naturnahen, romantischen Garten voller Schmetterlinge und Bienen vor der Haustüre zu haben, wenn man nur den Zirkel liegen lässt und begreift, dass es kein Unkraut gibt. Schönheit wohnt überall.

Am allerbesten sind die Fotos in Emma Hardys Buch. Denn auf den Fotos sieht ihr Garten ähnlich aus wie meiner. Schnell lernt man, dass »naturnah« nichts mit »ungepflegt« zu tun hat, wohl aber damit, den eigenen Kontrollwahn zu begraben. Das Leben ist bunt und wild, so wie ein schöner Garten. Wer das versteht, rechnet mit der Gartenarbeit auch die Zeit ein, die er braucht, um den eigenen Garten genauso zu genießen wie die Vögel.

Anlage eines Naturgartens

Ganz ohne Planung geht es aber doch nicht. Emma Hardy legt nahe, sich zu überlegen, welche Tier- und Pflanzenarten man denn gerne in seinem Garten haben möchte. Ein Plan vom Grundstück hilft sicher, wer sich darauf schattige und sonnige Bereiche markiert, erspart sich selber viele Experimente. Dabei sollte bedacht sein, dass Blüten oft gern in der Sonne stehen, während Kompost und Reisighaufen wenigstens in den Halbschatten gehören.

Mauern, Zäune, gepflasterte Bereiche oder Rasen und Teichen sind ebenfalls Planungsbestandteil. Gerade in kleinen Gärten ist ein Wildblumenbereich eine willkommene und pflegeleichte Alternative. Dabei darf auch die Vertikale nicht vergessen werden: Eine Kräuterwand an einer Mauer ist ideal für frisches Grün und nicht schwer zu bauen. Am wichtigsten aber ist es immer wieder, die eigene Regeneration mit einzuplanen. Auch den Menschen soll es in einem naturnahen Garten gut gehen. Ich freue mich, über so viel kreative Fürsorge.

Pflege ohne Verzweifeln

Den perfekten Gärten sieht man oft an, wieviel Lebenszeit sie den Betreibern abverlangen. Zum Glück braucht ein naturnaher Garten nicht perfekt zu sein. Emma Hardy gibt wertvolle Tips zu Themen wie »Gärtnern ohne Pestizide«, »Unkraut« und der Verwertung von Gartenabfällen. Wer ihren Kompost nachbaut, hat ein hübsches Komposthäuschen für schattige Ecken parat und freut sich im Jahr darauf über wertvollen Dünger.

Wasserspeicher für Regenwasser können an vielen Stellen angebracht werden und sorgen nicht nur für natürliche Bewässerung sondern schonen ganz nebenbei auch noch den Geldbeutel. Das wichtigste Thema in diesem Kapitel: »Loslassen«, weder sich noch den Garten zu wichtig nehmen und darauf vertrauen, dass Mutter Natur eine geniale Alleskönnerin ist. Dann klappt es sicher mit dem Naturgarten und viele kleine und große Besucher stellen sich zur Beobachtung ein. Aus eigener Erfahrung weiß ich, wie hübsch und amüsant anzuschauen ein emsiger Garten voller Bienen, Vögel und Schmetterlinge ist.

Geeignete Pflanzen

Wer sich seinen Garten ganz neu anlegen möchte, findet bei Emma Hardy einen soliden Überblick über geeignete Baum-, Hecken- und Straucharten. In den jeweiligen Unterkapiteln werden die Anforderungen und die Vorteile der einzelnen Arten genau aufgelistet. Auch für all jene, die gerne Wasser in ihrem Garten haben möchten, hat Hardy wertvolle Tips. Für kleine Gärten gibt es auch Miniteiche, die man sich in Wannen oder Bottichen anlegen kann. Schließlich wird auch der Schutz und die Fürsorge für die tierischen Gäste in einem eigenen Kapitel behandelt. Vogelbäder, Insektenhotels, Igelhotels: Man kann so einiges tun, damit die Fauna gerne im Garten zu Gast ist. Wer sich Hardys Buch zu Gemüte führt, wird schnell feststellen, dass mit dieser Art zu Gärtnern, nicht nur für das Wohl der Tiere gesorgt ist. Auch den Menschen wird es in einem naturnahen Garten deutlich besser gehen.

Titelangaben:

Emma Hardy: Der Garten als Paradies für Wildtiere. Wie man Vögel, Bienen, Schmetterlinge und anderes Getier in den Garten lockt.

Aus dem Englischen von Angela Schumitz.

München: AT Verlag, 2017. 144 Seiten. 20 EUR.