Archiv für den Monat: November 2013

Ein Augenblick – One Moment

Ein kleiner Augenblick, der Situationen widerspiegelt, die für uns in den letzten Tagen wichtig waren. Ich wünsche Euch ein schönes Wochenende, wir sehen uns wieder am Montag!

One moment, a mirror of situations that were important for us these days.

I wish you a fabulous weekend, I’ll be back again on monday!

Drinnen und Draußen

salzteig johann

Nun beginnt dann doch die Zeit, in der wir mehr drinnen als draußen sind. Draußen hat es geregnet, mittlerweile auch geschneit, es ist definitiv kalt und eigentlich eher matschig. Meine Kinder stiefeln zwar täglich ein paarmal im Garten herum, aber eigentlich kann man in der grauen Kälte noch nicht viel anfangen. Der Schnee fehlt noch ein bisschen. Dafür haben wir drinnen mit Salzteig gebastelt. Es gibt viele Rezepte und Varianten dafür, ich glaube, der Klassiker ist zwei Teile Mehl und ein Teil Salz. Ganz so viel Salz gebe ich nicht hinein, da bin ich etwas geizig, aber der Teig hält trotzdem und die Kinder haben viele Sachen für das Puppenhaus, den Kaufladen und die Puppenküche gebacken. Jetzt brauchen wir nur noch Zeit zum Anmalen. Und eine Tasse Tee zum Genießen.

 

Was habt Ihr diese Woche drinnen und draußen gemacht?

salzbacken

It’s been getting cold and rainy lately. We switched from Out to In and now here we are, not yet knowing what to do with that time, that can no longer be used outside. There’s too less snow to play with it and to much rain and cold. We are waiting, just like last year. Slowing down. Making things. Like these above, which my kids made with play dough. I guess it’s two parts flour and one part salt, but I usually don’t use as much salt for my dough and it works out perfectly. Our kiddy’s kitchen got new stuff, the doll house and the shoppe, too. And we had  a fun afternoon. Now, everything needs to be painted with acrylic paint and I am just waiting for another perfect afternoon to do this. Waiting again. 

What did you do in and out?

 

Johann schnippelt Johann knetet

 

gebäckblech

 

Charlotte bäckt Salzteig

Auf meinem Tisch – On my Table

Für meine warzengeplagte Charlotte hatte ich vor ein paar Wochen eine Thujatinktur angesetzt. Sie dient nur der äußeren Anwendung. Dafür habe ich die Zweiglein mit Korn übergossen und 6 Wochen im Licht stehen lassen.

 I made up a thuja tincture for my girl a few weeks ago. Unfortunately she had a wart and we wanted it to go away. So I mixed thuja with hard liquor and let it rest for six weeks.

thuja entfärbt

 

abgefüllt

Dann konnte ich die Tinktur abseihen. Dunkel gelagert sollte sie sich lange halten.

 

Eventually I was able to strain the tincture. I have it in a dark bottle so it should be good for a while.

abgeseiht 

Nun habe ich etwas neues in meiner Hausapotheke. Die Tinktur muss mit Wasser verdünnt aufgetragen werden, und das mehrmals täglich mehrere Wochen lang. Ich hoffe, es hilft!

Now I have something new in my homemade drug store. You have to apply the tincture weakened by water, several times a day for several weeks. I hope, it will work out!

Was steht diese Woche auf Eurem Tisch?

What’s on your table this week?

Tinktur Echinacea

 

Aus meiner Werkstatt – In my Studio

 

alte Herrenhose

Hans hatte da eine Hose, die er nicht mehr wollte, weil die Tascheneingriffe aufgewetzt waren und sie ihm zu eng geworden war. Vielleicht hätte ich sie weiter nähen können, aber wie ich das Tascheneingriffproblem hätte lösen sollen, wußte  ich nicht. Manchmal ist es einfacher, Dinge neu zu machen, als sie zu reparieren. Deshalb durfte sich Hans eine neue Hose kaufen. Unter der Bedingung natürlich, dass ich die alte bekomme. Mir war da etwas eingefallen…

 

Once upon a time, there was a pair of ruined pants that my husband wanted to throw away. I rescued them and had an indea….

Einbeinig

Erst das eine Hosenbein abgeschnitten,

I first cut one leg

zwei Beine weg

dann das zweite.  Ähem, nicht ganz gerade, wie Ihr seht. Machte aber nichts.

then the other. Somehow. 

Hosenbein geschlitzt

Ich habe dann auch die Hoseninnennähte aufgetrennt, bei beiden Beinen.

I then opened the inseam of both pant legs.

zwickel ab

 

Dann habe ich die Hose seitlich glatt gestrichen und gefaltet. Sowohl vorne als auch hinten habe ich die Zwickel abgeschnitten. Ich brauchte sie nicht.

Afterwards, I folded the pants on the sides, and flattened them. I cut the gussets on both sides. I didn’t need them any longer. 

Zwickel zu

Dann  habe ich einfach die vordere Beinnaht wieder zugenäht.

I then closed the seams again. First the front one, 

Schlitz dran

An der hinteren Beinnaht habe ich nicht die ganze Naht geschlossen, ich wollte unten einen ca. 10cm langen Schlitz haben.

 

at the back I left 10cm for a slit. 

kaputter Tascheneingriff

Dann war da noch mein Taschenproblem. Natürlich wollte ich auch keine angewetzten Taschen haben. In meiner Restekiste habe ich ein stück dehnbare schwarze Spitze gefunden.

I still had my problem with the pockets. I didn’t want them to look worn out. But I found a piece of black stretch lace in my fabric rests. 

dehnbare Spitze

Sie habe ich über beide Tascheneingriffe gesteppt. Sah gleich ordentlicher aus und auch ein bisschen verspielter.

I stitched it on both pockets. It looked way prettier this way and more feminine. 

auch taschenspitze

 

Taschenspitze

 

 

Tja, das war’s eigentlich schon. Ich habe einen schönen neuen Rock bekommen, der gut passt und aus gutem Stoff ist. Weil nur die Beinnähte aufzutrennen waren, dauerte es auch nur eine Stunde und ich konnte ihn abends gleich anziehen. Das ist ein Projekt, das ich zum Creadienstag mitnehmen kann.

Was macht Ihr in Eurer Werkstatt?

Anyway, now I have a new skirt, which fits perfectly and is made of  beautiful fabric. Because I had to sew only the inseams, it went quickly and I was able to wear it that very evening. 

What’s happening in your studio?

Jetzt – Neu gelesen

Sosumi: Catch, Cut & Fold. Individuelle Aufbewahrungslösungen aus Pappe

 

 

Halt‘ die Pappe!

 

Petra Schröder und Dirk von Manteuffel alias Sosumi, ein Designduo aus Frankfurt, machen sich in Catch, Cut & Fold daran, den schnöden Verpackungsmüll in schicke Nützlichkeiten aus Pappe umzuwandeln. So etwas muss mich einfach begeistern!

 

Dass man aus Pappe viel machen kann, wusste ich eigentlich schon immer. Und auch ohne Sosumi habe ich mir schon des öfteren Schachteln gebaut und verschönert, die uns eine Zeitlang begleiten und dann ausgetauscht werden. Kosten entstehen kaum, nur die Zeit, die ich zum Bauen brauche, die muss ich rechnen. Eigentlich möchte man also denken, dass mir so ein Papparbeitsbuch von zwei Frankfurter Designern nicht viel Neues sagen kann.

 

Anleitungen Schritt für Schritt

 

Weit gefehlt! Denn im Gegensatz zu meiner eigenen, sehr chaotischen Art, zwischen Tischabräumen und Schwimmkurs schnell eine Geschenkverpackung aus Pappe zu bauen, geben Schröder und von Manteuffel detaillierte Anleitungen und wunderbare Tipps, die die ausführlichen technischen Zeichnungen erläutern. Es folgen Projekte über Projekte. Damit sie alle gelingen, werden Material und Werkzeug in extenso vorgestellt. Jetzt weiß ich, welche Papparten für welche Projekte geeignet sind.

 

Außerdem erweitere ich meinen Horizont – Nassklebeband stand bis heute noch nicht auf meiner Einkaufsliste. Das wird sich aber ändern, denn die Entwürfe im Werkbuch sehen klasse aus und der Gedanke, dass ich eine Kiste bauen kann, ohne mir mindestens ein dutzendmal mit Heißkleber die Finger zu verbrennen und dann noch unregelmäßige Kanten zu haben, ist verführerisch. So geht es mir mit allen Ideen von Sosumi. Sie sind einfach, aber eben durchdachter als das, was ich selbst gebaut habe. Hübscher, stabiler und funktioneller sind sie obendrein.

 

Ein Blick über den Schachtelrand

 

Wem eckige Schachteln zu banal sind, der findet auch Bauanleitungen für Truhen, runde Schachteln, Stapelschachteln aller Art, Schachteln mit Klappdeckeln oder sogar Schreibtischzubehör wie Utensilos, Stiftehalter, Sekretäraufsätze, Wandleporellos, Stehsammler, Ordnungseinsätze für Schubladen und zu guter Letzt sogar Regale und Lampen. Bei den Regalen frage ich mich schon, wie stabil sie sein können, andererseits zeigt ja auch ein Blick ins Innere der Schwedenmöbel, dass offensichtlich Pappe als Baustoff unterschätzt wird. Die Lampen finde ich toll, eine davon würde ich gerne mal nachbauen.

 

Im Anhang gibt es ein kleines, aber feines Register, das bei der Themensuche hilft. Ich mag auch den Bucheinband, der aus dicker Pappe ist, überhaupt ist es ein gelungenes Buch zum Thema Selbermachen und Recycling. Man wird zwar weniger zum Schmökern als zum Bauen verleitet, aber geblättert habe ich in den letzten Wochen ja genug! Nun werde ich also anfangen, alle Pappversandverpackungen sorgfältig aufzubewahren, denn ich brauche schließlich Baumaterial!

 

Titelangaben:

Sosumi: Catch, Cut & Fold. Individuelle Aufbewahrungslösungen aus Pappe.

Igling: Edition Michael Fischer, 2013. 144 Seiten. 16,90 EUR.

 

 

 

Ein Augenblick – One Moment

Ein kleiner Augenblick, der Situationen widerspiegelt, die für uns in den letzten Tagen wichtig waren. Ich wünsche Euch ein schönes Wochenende, wir sehen uns wieder am Montag!

One moment, a mirror of situations that were important for us these days.

I wish you a fabulous weekend, I’ll be back again on monday!

Drinnen und Draußen – In and Out

 

 

Man glaubt es nicht, aber wir haben es doch noch geschafft, Drachen steigen zu gehen! Bisher sind wir immer zum Drachenfest nach Laichingen gegangen, das dort immer am ersten Oktoberwochenende statt findet, doch dieses Jahr hat es zu dieser Zeit schlimm geregnet. Ich habe also lieber von den Drachen nichts erzählt und gehofft, dass es niemandem auffällt. Es fiel wirklich niemandem auf, so viel haben wir grade zu tun. Chorkonzerte, Schwimmkurse, Gitarren- und Klavierunterricht, Stubnmusi und ich weiß nicht was haben uns alle auf Trab gehalten – bis eines Sonntagnachmittags DIE SONNE SCHIEN. Wir hatten eigentlich ganz andere Dinge vor, eigentlich war mir wieder mal mein Bügelwäschenberg über den Kopf gewachsen, eigentlich sollte ich mit Charlotte ordentlich Mathematik und Gitarre üben, eigentlich mussten alle Kinder in die Badewanne, eigentlich war mein Kühlschrank ein Schweinestall. Aber tatsächlich schien die Sonne. Wir haben sofort nach dem Essen alle Drachen gepackt. Es war windig und kalt, aber die Sonne schien eben. Wir sind nicht groß weg gefahren, aber unweit unserer Straße war ein Stück Wiese. Dort waren wir, inmitten von Baustellen für Mehrfamilienhäuser, Kränen und umgepflügten Ackerstreifen. Bis zum Knöchel im Matsch, aber Leute, die Drachen flogen!

Was habt Ihr diese Woche drinnen und draußen gemacht?

Piratenrot Piratenfliegen Piratendrachen

 

 

Herbstweinberg Fotos Omis

 

Drachenweinberg Drachenrot Drachenrot und Drachengelb

 

We’ve been kiteflying lately. As there was so much rain and cold the last few weeks, I had given up my hope of seeing even one single kite in the air this year. However, unexpectedly, the sun did shine one Sunday and although I had lots of other things to do – like cleaning, ironing, practicing with my kids, sewing and cooking – we decided to go quickly and unprepared, just around the corner. It was windy, it was cold and those kites did fly, I tell you!

What did you do in and out this week?

 

Auf meinem Tisch – On my Table

 

 

Gut Ding will Weile haben, heißt es doch so oft. Das stimmt, und zwar nicht nur in Hinblick auf das Benehmen meiner vier Rabauken. Eigentlich braucht doch alles seine Zeit. Die Kinder, das Großwerden, mein Garten, meine Handarbeiten, selbst die Liebe, die Musik und die Literatur brauchen ihre Zeit. Ich bin ein ungeduldiger Mensch und manchmal mag ich mir nicht eingestehen, wie viel Zeit die Dinge wirklich benötigen. Diesmal hat es lange gedauert. Von September an bis diese Woche. Wieviel Zeit! Ich habe eine Echinacea Tinktur gemacht, um unser Abwehrsystem zu kräftigen und etwas gegen die Grippeattacken im Winter in der Hand zu haben. Natürlich wurden wir alle krank, bevor die Tinktur fertig war und natürlich sind wir jetzt, da sie fertig ist, alle gesund!

So habe ich es gemacht:

Ich brauchte zwei Handvoll kleingeschnittene Pflanzenteile (beim roten Sonnenhut könnt Ihr alles benutzen!), wie Ihr seht, habe ich es mit dem Kleinschneiden nicht ganz so genau genommen….

Die Pflanzenteile habe ich in ein größeres Einmachglas gestopft (da war mal Apfelmus drin).

Echinacea im Glas

Dann kommt soviel Doppelkorn drauf, bis alles gut bedeckt ist.

Echinacea mit Alkohol

Und dann wird alles auf dem Fensterbrett im Licht stehen gelassen, wochenlang, in meinem Fall fast drei Monate, bis alle Farbe aus dem Sonnenhut verschwunden war und die Tinktur  braun geworden war.

Echinacea verschlossen

 

Echinaceatinktur

Dann wird alles durch ein feines Sieb in eine dunkle Flasche abgeseiht. Dunkel gelagert hält sich die Tinktur dank des Alkoholgehalts ewig. Ich habe das Rezept aus einer Gartenzeitschrift meiner Freundin, dort steht, man solle zur Stärkung der Immunabwehr dreimal täglich, aber nicht länger als zwei Wochen, 15 Tropfen mit Wasser vermischt zu sich nehmen. Wir werden sehen!

Was steht diese Woche auf Eurem Tisch?

Echinacea abgießen

 

Tinktur Echinacea

Sometimes I forget  – or neglect – how much time some things need. Like love, music, literature, a garden, a meal, bread, growing up, education… and medicine.

I decided I should make some tincture out of my purple conflower (echinacea purpurea). Wouldn’t it be smart to have it just right at hands when the winter coughs and colds would come? What can I say – the coughs came early this year, when my tincture wasn’t ready yet and now that it is ready, we feel so healthy. Isn’t that weird?

Anyway, now I have it right beside me. It was easy to make: I just needed two handful of purple coneflower parts (you can take anything), chopped it and stuffed it in a bigger jar. And I filled it up with hard liquor until they were covered completely. I let them rest at my window, where the sunbeams come in, they rested for almost three months. This week, I poured the tincture in a dark bottle. I guess it will last forever. The magazine I had it from suggested to take fifteen drops three times a day, but for no longer than two weeks.

We will see!

What’s on your table this week?

 

 

 

Aus meiner Werkstatt – In my Studio

Ich brauche schön langsam ein paar Weihnachtsgeschenke. Zum Beispiel für einen kleinen Jungen, der Leo heißt, im August geboren ist und am liebsten Löwen mag. Ein Fall für meine Restekiste und ein paar Abschnitte Altpapier. Zuerst habe ich mir einen ungefähren Schnitt gezeichnet, so wie ich es immer mache. Chaotisch und nur halb durchdacht. Es funktioniert meistens. Löwenkopf

Wie Ihr seht, brauchte ich einen Zuschnitt für ein Löwengesicht.

Löwenkopf ausgeschnitten

Stoff hatte ich schon: ein altes Handtuch in gelb, etwas braunen Filz, das Sommerkleid meiner kleinen Schwester, das Friederike ruiniert hatte und ein brauner Kunstlederrest.

Löwenschnitt

 

Letztendlich habe ich alles aufeinander festgenäht. Die Applikationen habe ich aufgesteppt, dann die Filzzottelfransen angenäht. Sie mussten anfangs vor allem nach innen kucken. Dann steppte ich – bis auf einen Schlitz von ca. 15 cm das zweite runde Frotteestück auf meinen Löwenkopf und wendete alles. Gestopft habe ich – wiedermal – mit meinen Stoffresten. Das gibt dem Kissen eine feste Struktur und der kleine Löwe wird sich auch mal auf seinen Löwenkopf setzen können. Nun lagert es aber erst mal eine Zeitlang in meiner Geschenkekiste und wartet auf Weihnachten.

Habt Ihr schon Weihnachtsgeschenke gemacht? Was entsteht in Eurer Werkstatt? Habt Ihr schon zum Creadienstag geschaut?

Löwenkissen

 

The elving has begun. We need lots of Christmas presents, so I better get started early. This time I made a lion – for Leo, who was born in August. Isn’t that fabulous? 

I drew myself a pattern – in my own, very chaotic way. I needed a head, eyes, a nose, two ears,  a complete lion head. The fabrics were found quickly – a towel no longer needed, the rests of a summer dress worn eighteen years ago, something black, something white and brown felt. 

The rest is told quickly: I cut out all the parts, stitched the face, then placed the felt stripes for the mane and placed the second half of the cushion on top.  I sewed it together except for about fifteen centimeters, which I needed for turning and stuffing. I turned everything inside out and stuffed the cushion with my fabric rests. I then closed the hole by hand. It is pretty sturdy and little Leo will probably  be able to even take  a seat on his lion head.  But for now, the lion head gets stuffed in my present box.  

What did you do in your studio?

 

 

Jetzt – Neu gelesen

Mandy Sutcliffe, Laura Edwards: Das Belle und Boo Kreativbuch. 25 bezaubernde Näh-, Strick-, und Bastelprojekte

 

 

 

Zuckersüße Kindersachen

Die Edition Michael Fischer verlegt mit dem Belle und Boo Kreativbuch ein Buch mit Anleitungen zu einer bereits erfolgreichen Kinderbuchreihe der Britin Mandy Sutcliffe. Es ist genau diese Kombination, die das Kreativbuch sowohl bezaubernd als auch überflüssig machen. Und im Übrigen lieben es meine Mädchen.

Mandy Sutcliffe hat ein Kreativbuch zu ihrer erfolgreichen Kinderbuchserie Belle und Boo illustriert. Die Illustrationen, das muss man vorweg sagen, sind einfach zauberhaft. Nostalgisch, britisch, sehr verspielt, leiten sie die Leser – und in meinem Fall sind es vier verzückte Leser unter neun Jahren – durch die fünfundzwanzig ausführlich beschriebenen und bebilderten Projekte. Meine Kinder brachen regelmäßig in Entzückungsschreie aus, Seite für Seite wollten alle immer alles haben.

Entzückender Überfluss

Nun, ich muss zugeben, die Projekte sind allesamt entzückend und einfach nachzuarbeiten. Es gibt Knopfbilder in Pastelltönen, verschieden große Sitzsäcke, Kinderschürzen, Wimpelketten, Indianerkopfschmuck, Kuschelhasen, Mobiles, Spielhäuser, Bommelmützen, Fäustlinge, Zahnfee-Kissen und noch einiges mehr. Vielleicht begreift man so leichter mein Dilemma. Keines von den Projekten ist neu, Sitzsäcke, Kissen, Schürzen und Wimpelketten habe ich in vielen Kreativbüchern. Das einzige Projekt, das neu für mich war, sind die Seifenstücke am Stiel. Selbige finde ich wirklich wunderbar, und es könnte schon sein, dass ich die alten Eisformen meiner Mutter zur Herstellung von Seife am Stiel benutze.

Alle Anleitungen sind wunderbar beschrieben und schön bebildert. Es wurde ein Kindermodel gefunden, das der kleinen Belle aufs Haar gleicht, so dass Illustrationen und Fotos perfekt harmonieren. Was natürlich zum fortwährenden Entzücken meiner Kinder beiträgt. Für alle, die noch nicht so viel gehandarbeitet haben, gibt es einen Technikanhang, in dem die verwendeten Techniken gut erklärt sind. Ich brauche ihn eigentlich nicht. Schon interessanter ist da der Vorlagenteil, in dem die Kreativentwürfe für Kopiervorlagen aufgezeichnet sind und zwar so, dass sie sich nicht überlappen.

Bezaubernder Schmöker

Das Beste an dem Belle und Boo Kreativbuch ist in meinem ganz persönlichen Fall, dass ich mich mit ihm und einem Kaffee hinsetzen und darin blättern kann. Und genau das mache ich relativ oft. Mit einem oder mehreren Kindern auf dem Schoß. Die Entwürfe sind wunderhübsch, wenn auch altbekannt und die Fotos regen die mütterliche Fantasie an und lassen mich träumen von all den freien Stunden, in denen ich die Beispiele nacharbeite. Ich befürchte nur, letztere werden nicht kommen und es wird beim blättern bleiben.

Titelangaben:

Mandy Sutcliffe, Laura Edwards: Das Belle und Boo Kreativbuch. 25 bezaubernde Näh-, Strick-, und Bastelprojekte.

Aus dem Englischen von Beate Wellmann.

Igling:Edition Michael Fischer 2013. 144 Seiten. 19,90 EUR.