Charlotte geht nun in die zweite Klasse. Das ist natürlich mächtig erwachsen und aufgrund ihres arbeitsintensiven Tagesablaufs kam schnell die Diskussion über eine Chillout – Lounge auf. Nun gut. Nachdem unsere Wohnfläche begrenzt ist und Charlotte eine Mama hat, die ungern Neues kauft und lieber altes aufmöbelt, habe ich mich für genau letzteres entschieden. Die Mädchen sollten einen Lesesessel bekommen. Wir hatten noch aus Studienzeiten alte Ledersessel auf dem Speicher, meine Mama riet mir, eher einen Quilt als eine Husse zu nähen – der Schnelligkeit wegen. Ich hatte noch nie einen Quilt gemacht und auch der Gedanke an viele kleine Stoffstücke ließ mich erst einmal zaudern. Doch kleine Mädchen können sehr beharrlich sein und so machte ich mich ans Werk. In meinen vielen Stoffkisten fand ich verschiedene Stoffreste, die zu den Farben im Mädchenzimmer passten: blau, rot, gelb.
Ich schnittt einigermaßen gleich große Quadrate aus und Friederike half mir, sie zu einem Muster zu legen. Tatsächlich war das der aufwändigste Teil des Projekts. Statt Volumenvlies, das ich erst hätte kaufen müssen, entschieden wir uns für eine alte Wolldecke als Einlage. Sie hatte über die Jahre Risse bekommen und war auch sonst keine Augenweide mehr. Ich nähte zuerst all die Quadrate aus einer Reihe zusammen und dann die Reihen selbst. Man muss nur gut aufpassen, dass nichts durcheinander kommt! Ich hatte noch einen größeren Rest vom Vorhangstoff des Mädchenzimmers übrig, den benutzte ich für die Rückseite, damit man den Quilt auch wenden könnte. Ich hatte nun also drei Stoffschichten übereinander. Aus dem Vorhangstoff schnitt ich mir noch ein Einfassband und damit nähte ich die drei Schichten zusammen. Aufgrund der Dicke und des Gewichts der Stofflagen war das nicht ganz einfach, mein erster Quilt ist nicht perfekt geworden, aber er erfüllt voll und ganz seinen Zweck. Am besten gefällt meinen Kindern an ihm, dass man ihn auch als Picknickdecke oder Zeltdach benutzen könnte.
Meistens aber wird er dazu benutzt, wozu er gemacht wurde: zum Schmökern und entspannen!
Wie geht es Eurer Werkstatt?