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Maria Skärlund: Töpfern lernen. Grundlagen. Technik. Projekte. Inspiration.

Projekte für die Zukunft

Ich bin eine große Keramikliebhaberin. Wo immer ich hinfahre und Urlaub mache, versuche ich, landestypische Keramik mit nach Hause zu bringen. Italien, Spanien, Griechenland, überall finde ich kostbare Kleinigkeiten. Am liebsten würde ich selbst Keramik herstellen können. Deshalb wollte ich unbedingt Maria Skärlunds Töpfern lernen. Grundlagen. Technik. Projekte. Inspiration lesen. Ein wunderbares Buch für Einsteiger. Und definitiv zu anspruchsvoll für mich.

Schuster, bleib bei deinen Leisten. Ich werde wohl nicht Töpfern lernen. Denn obwohl Maria Skärlund alles dafür tut, einem die Angst zu nehmen und in ihrem Büchlein sehr einfache Projekte vorstellt, scheitere ich an der Zeit. Wann bloß soll ich jetzt auch noch töpfern? Generell ist Skärlunds Buch toll aufgeteilt. Es gibt Kapitel zu Grundlagen, Ton Schlagen, Schalen, Teller, Fliesen, Formen, Becher, Henkel, Dosen und Fußkonstruktionen.

Gute Einführung für Neugierige

Man erhält einen sehr komprimierten Überblick über alles, was es beim Töpfern zu bedenken gilt.

Wichtige Fachbegriffe zu Glasuren und Brenntechniken werden genauso vorgestellt, wie bestimmte Handgriffe beim Drehen der Töpferscheibe oder Tricks beim Abformen. Faszinierend, wie wenig sich die Techniken in den letzten tausend Jahren geändert haben. Töpfern ist eine uralte Handwerkskunst.

Entsprechend gestalten sich die Werkzeuge, die benutzt werden. Seit vielen Jahrzehnten begleiten z.B. Schamotte, Schlicker, Engoben oder Ränderscheiben die Keramiker. Viel Wert wird auch auf das Schlagen von Ton gelegt, der vor der Bearbeitung erst weich werden muss. Wer nicht gleich viel Geld in eine Töpferscheibe investieren will, erhält Tipps für die Gestaltung von Hand. Ob Abformung oder Ausformung mit den Fingern, der Einstieg ist leicht.

Netzwerk erforderlich

Letztendlich braucht man aber doch einen Kurs. Denn wie sonst erhielte man Zugang zu einem Brennofen oder den entsprechenden Lasuren? Ich habe bereits einmal getöpfert und von Hand geformt und hatte das Glück, einen Keramiker zu kennen, der für mich mitgebrannt hat. Das ist gar nicht so selbstverständlich, denn gerade bei Laien zerplatzen die Werkstücke oft, wenn in der Abformung Risse oder Blasen waren.

Im Handwerk ist nichts so leicht, wie es aussieht. Ich habe großen Respekt vor den Keramikern, die liebevoll und in Kleinstarbeit ihre Werkstücke ausgestalten. Aber ein Buch allein wird mich nicht in dieses Universum einführen. Für alle, die sich aber ernsthaft mit dem Gedanken an einen Kurs herum schlagen, kann ich das Buch als wertvollen Einstieg in die Welt der Fachbegriffe nur empfehlen. An die Scheibe!

Titelangaben:

Maria Skärlund: Töpfern lernen. Grundlagen. Technik. Projekte. Inspiration.

Übersetzt von Christine Heinzius.

Münster: LV-Buch 2016. 116 Seiten. 17,95 €.

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