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Françoise Manceau-Guilhermond: Neue Möbel aus Karton. 15 Schritt-für Schritt Anleitungen in

Wort und Bild

Möbel aus Verpackungsmaterial

Natürlich ist Françoise Manceau-Guilhermonds Neue Möbel aus Karton genau nach meinem Geschmack. Es ist nun das dritte Buch in dieser Art, das ich lesen darf und jedes Mal bin ich begeistert, welch kreative Ideen es gibt. Diesmal geht es um Möbel für Große und Kleine und besonders die Möbel für die Kleinen haben es mir angetan. Dank großartiger Anleitungen gelingen die Projekte bestimmt.

Heute einmal eine Rezension, bei der es nicht viel zu sagen gibt. Denn eigentlich hat Françoise Manceau-Guilhermond ein Bilderbuch geschrieben. Deshalb hält sich die Anzahl der Projekte im Buch auch in Grenzen. Ganze fünfzehn Werkstücke sind es, die hergestellt werden. Dafür wird kein einziges Mal ein Arbeitsprinzip wiederholt und es werden im Gegenteil Arbeitsschritte erklärt, die man jederzeit abwandeln und auf eigene Entwürfe anwenden kann.

Deko-Objekte aus Karton

Wohnaccessoires sind definitiv schnell herzustellen und einigermaßen unaufwändig. Damit allerdings der Karton später nicht mehr wie Karton aussieht, sind relativ viele Arbeitsschritte notwendig. Es werden eine quadratische Vase gebaut, ein Beistelltisch, eine Laterne und ein Notizbord. Gerade beim kleinen Beistelltischchen fragt sich schon, ob der riesige Aufwand gerechtfertigt ist.

Die Kartonmöbel werden aus Stabilitätsgründen immer aus mehreren Schichten Karton gebaut, die nach einer Schablone zugeschnitten werden. Man braucht also schon einiges an Arbeitsmaterial, wer sich allerdings akribisch seine Verpackungen aufhebt, wird an Kartons mit Wellpappenstruktur keinen Mangel haben. Eventuelle Hohlstellen im Möbelstück müssen mit Kartonstreifen ausgekleidet werden, um Stabilität zu schaffen. Übrigens sind solche Möbel dann wirklich stabil. Man braucht nur einmal ein Regal vom Schweden auseinandersägen um zu sehen, was Karton alles kann.

Möbelkunst

Bei den Möbeln ist vor allem das quietschorange runde Regal ein Hingucker, der an die siebziger Jahre erinnert. Im Vergleich zum Beistelltischchen ist es sogar schnell gebaut. Aufwändiger sind da der Sessel und die Tische, mal bepflanzt, mal nackt aus Karton. Die Möbel verlieren ihren robusten Look dank Lackierung mit Acrylfarben oder mit einer selbstangerührten Farbe und Schellack. Wer die Möbelstile nicht mag, dem gefallen wahrscheinlich trotzdem die Arbeitsweise und die vielen Tipps, die Françoise Manceau-Guilhermond immer wieder gibt. Sie sind Goldes wert.

Wieder finde ich, dass ein Kartonsofa mindestens so aufwändig ist wie ein hölzernes, doch ist natürlich der Bedarf an Werkzeug gering und das schlägt sich in den Kosten nieder. Vor jedem Projekt gibt es einen Überblick über den Finanzbedarf und den Zeitaufwand und ich finde schon, dass gerade der Zeitaufwand realistisch eingeschätzt wird. Eine Übersicht der Werkmittel gibt es ganz am Anfang, bis auf das Papierklebeband hat das meiste jeder zuhause.

Kindermöbel

Das ist mein Lieblingsteil, denn jeder, der noch kleine Kinder hat, kann diese Möbel brauchen. Alle Klassiker werden gebaut: eine Spielzeugkiste, die auch als Puppenwagen zu benutzen ist, eine Tafel, ein Parkhaus und eine Spielküche. Alle Möbel werden genauso aufwändig und robust gebaut wie die Möbel für die Großen. Das Design ist durchdacht und schlicht und macht Lust auf Variation. Was ist mit Puppenhaus, Puppenbett und Bauernhof? Sind die Möbel einmal mit Papierklebeband umklebt und dann lackiert sind sie wesentlich stabiler als herkömmliches Kartonspielzeug und ich weiß, dass sie einigermaßen lange Freude dran haben werden. Sie sind zudem perfekt geeignet als Geschenke und damit wirklich gut einsetzbar.

Titelangaben:

Françoise Manceau-Guilhermond: Neue Möbel aus Karton. 15 Schritt-für Schritt Anleitungen in

Wort und Bild

Aus dem Französischen von Petra Bös.

Münster: LV-Buch, 2016. 144 Seiten. 17,95 EUR.

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