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Gudrun Ongania: In die Höhe Gärtnern. Vertikale Nutzgärten leicht gemacht

Grüne Lust

Urban Gardening Expertin Gudrun Ongania macht mit In die Höhe Gärtnern. Vertikale Nutzgärten leicht gemacht neue Lust aufs urbane Gärtnern. Die Schweizerin versteht es mit einem Mix aus praktischen Tipps und dem aufregenden Blick über den eigenen Tellerrand selbst skeptische Gartenliebhaber zu begeistern und zu bekehren. Was Architekten und Städteplaner längst erkannt haben, hält nun Einzug auf den eigenen Balkon oder den Garten.

Urban Gardening ist ein Trend, der unsere Welt verändern kann. Nahrungsmittel selbst zu ziehen, auf kleinstem Raum und mit rudimentären Mitteln hilft nicht nur, ein Bewusstsein für den Wert der Nahrung zu entwickeln, sondern tut der gesamten Gesellschaft gut. Städte wie San Francisco schaffen es, durch vertikale Begrünung nicht nur ihre CO2 Bilanz zu verbessern, es gibt auch endlich eine Lösung für Logistikprobleme. In Megastädten ist es schließlich nicht ganz einfach, all die Supermärkte täglich mit frischen Nahrungsmitteln zu versorgen.

Beispiele aus aller Welt

Was ist ein vertikaler Garten? Wer wie ich in einem Garten wohnt, dessen hohe Mauern von Efeu überrankt sind, weiß es längst. Grünes wächst in die Höhe, auch wenn es kein Baum ist. Kletterpflanzen sind der Anfang, Architekturkonzepte, die mit Substraten arbeiten und Gemüse auf Wolkenkratzern vertikal anbauen, sind der Endpunkt. Vertikale Gärten tun der Seele gut, verbessern den Sauerstoff in den Städten, dämmen Hauswände, wärmen Häuser im Winter und kühlen sie im Sommer. Lasst Eure Häuser einwachsen!

Urban Gardening nutzt solche Konzepte. Das beginnt beim Balkon und der Terrasse und endet bei vertikalen Großgärtnereien. Es werden Töpfe, Taschen und Paletten bepflanzt und das rund um den Globus. Gudrun Ongania zeigt in ihrem Buch beides: Unternehmen, die vertikal gärtnern und einfache Bürger, die ihren Balkon begrünen. Nicht nur fürs Auge soll jedoch gepflanzt werden, Ziel ist es definitiv, zu ernten und besser leben zu können. Balkongärtner, die Ongania vorstellt, ernten bis zu 20kg Gemüse im Jahr. Ist das nicht fantastisch?

Pflanzkonzepte vorgestellt

Es bleibt nicht beim touristischen Blick, Ongania will, dass die Menschen zu Erde und Schaufel greifen. Pflanzgefäße können im schönen Design gekauft werden oder, um den Geldbeutel zu schonen, selbst aus Upcyclingmaterial gebaut werden. Wichtig sind für Ongania dabei vor allem die ausreichende Versorgung der Pflanzen mit Wasser und Nährstoffen – Topfpflanzen brauchen davon mehr – und eine gute Drainage. Aber dann – nichts wie los!

Nicht nur, dass Gudrun Ongania vorstellt, wie man Pflanzgefäße baut, ihre Pflanzbeispiele sind ebenfalls wunderbar. Sie listet genau auf, welche Pflanze wieviele Nährstoffe braucht. Tomaten, Zucchini und Mais? Ab in große Kübel! Aber Kohlrabi darf in hängenden Taschen wachsen, er braucht nicht viel, ebenso wie die wundervollen Erdbeeren. Für all jene, die es nicht erwarten können, gibt es neben den Pflanzanleitungen auch die obligatorischen Listen mit guten und schlechten Pflanzennachbarn und eine Übersichtstabelle über den Nährstoff und Volumenbedarf einzelner Pflanzen. So kann nichts mehr schief gehen!

Titelangaben:

Gudrun Ongania: In die Höhe Gärtnern. Vertikale Nutzgärten leicht gemacht

Bern: Haupt Verlag, 2016. 192 Seiten. 29,90 EUR.

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