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Sage Rountree: Everyday Yoga. Yoga für alle – vom Einsteiger bis zum Top – Athleten.

Es ist angerichtet

Sage Rountree, Athletin und Yoga-Lehrerin, hat mit Everyday Yoga ein abwechslungsreiches Programm zur Einbindung von Yogaübungen in den Alltag entworfen. Sie richtet sich dabei sowohl an Einsteiger als auch an passionierte Sportler. Sie kann in ihrem Metier auf große Erfahrung zurückblicken, von der die Leser profitieren dürfen. Zuvorderst gilt: Yoga ist wie gutes Essen: nur ausgeglichen und abwechslungsreich kann es seine volle Wirkung entfalten.

So verwundert es nicht, dass Rountree ihr Yogatraining mit vielen Metaphern vom Essen verknüpft. Dazu gehören hervorragende Zutaten, die einzelnen Übungen sind durchdacht und gut erklärt. Wie beim Pilates wird großer Wert auf Core-Training gelegt, so dass die Grundmuskulatur zuerst immer stabilisiert wird. Dieser Fokus beugt Fehlhaltungen und falsche Ausführungen der Übungen vor und hilft, sich aufs Wesentliche zu konzentrieren.

Die Zutatenliste

Was will man kochen und warum? Es ist ein Unterschied, ob nur ein leichter Snack erwünscht ist, ein vollständiges Menü, eine kräftigende Suppe oder ein süßer Nachtisch für das allgemeine Wohlbefinden. Rountree dröselt ihre Übungen entsprechend auf. Ob Warm-Ups, Standübungen oder Bodenübungen, alles gibt es in milden, feurigen und speziellen Varianten, so dass mit nur geringen Änderungen die gleiche Übung unterschiedliche Schwierigkeitsgrade erhält.

Das stärkt die Übersichtlichkeit und gibt die Freiheit, die eigene Leistungsfähigkeit sukzessive einschätzen zu können. Gut finde ich, dass auch hier die Übungen so sortiert sind, dass man theoretisch gleich eine Sequenz ableiten könnte, wenn man so will. Ich bin nicht genötigt, zu blättern und passende Übungen zu suchen, sondern jede Übung wird begleitet von anderen Übungen, die dazu passen.

Snack oder Menü

In einem zweiten Teil werden nun die einzelnen Zutaten zu Snacks oder Menüs kombiniert. Ich erhalte also bei den Yoga Snacks Übungssequenzen für 10 bis 20 Minuten, die fertig durchdacht sind und jeweils einen eigenen Themenschwerpunkt haben. Sei es Stabilität für den Unterkörper, Core-Training, Rückentraining oder Entspannung. Die Menüs funktionieren genauso, dauern aber mit 50 – 80 Minuten deutlich länger.

So weit, so lecker. Der eigentliche Clou ist aber der unscheinbare dritte Teil, in dem auf nur vier Seiten ein kompletter Speiseplan für zwei Wochen zusammengestellt wird. Je nachdem, ob man täglich, jeden zweiten Tag oder zweimal die Woche Yoga machen möchte, gibt es unterschiedliche Abfolgen und Schwerpunkte, so dass am Ende einer zweiwöchigen Phase theoretisch jedes Körperteil durchtrainiert ist. Mir fehlt hier ein bisschen der praktische Fototeil von zwischendurch, denn gerade beim sinnvollsten Part im Buch ist man zum Blättern verdammt. Schade, dass der Verlag sich hier nicht die gleiche Mühe gemacht hat wie vorher und die Übungssequenzen fertig bebildert neben den Beispielplan stellt. Nun muss ich doch blättern.

Titelangaben:

Sage Rountree: Everyday Yoga. Yoga für alle – vom Einsteiger bis zum Top – Athleten.

Aus dem Englischen von Thorsten Distler.

Kandern: Narayana Verlag, 2016. 168 Seiten. 19,80 EUR.

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