Archiv für den Monat: März 2016

Neu Gelesen

Bärbel Oftring: Tatort Natur. Betrug, Mord & Täuschung im Tierreich und was dahintersteckt. 60

haarsträubende Fälle.

Mord und Totschlag

Niemand braucht einen Sonntagabendkrimi, um ins Gruseln zu kommen. Ein Blick über den Gartenzaun reicht meist schon, um einen Blick in die Abgründe des Verbrechens zu erhaschen. Diesen Eindruck erhält man jedenfalls nach der Lektüre von Bärbel Oftrings Tatort Natur. Routiniert wie immer, spannend wie nie und humorvoll wie selten gibt die Biologin Kindern einen Einblick in den Sumpf des Verbrechens der Natur.

Wenn Kinder an mörderische Tiere denken, fallen ihnen oft die gleichen, spektakulären Serientäter der Fauna ein: Tiger, Panther, Haie, Löwen und Geparden. Sie alle werden angeklagt und bewundert. Gleichzeitig wiegen sich die kleinen Leser in Sicherheit. Haie und Tiger leben weit weg, hierzulande gibt es keine verbrecherischen Tiere. Wirklich nicht? An Oftrings umfangreichen Steckbriefen sieht man schnell, wie sehr man sich in der friedlichen heimischen Natur getäuscht hat.

Täter und Beute

Oftring widmet ein ganzes Eingangskapitel der Jäger-Beute Beziehung. Zu verstehen, dass Tiere nicht aus Bosheit morden, dass sogar Fleischfresser wichtig sind für den Erhalt des ökologischen Gleichgewichts, ist vielleicht für pazifistische Kinder eine bittere Medizin. Da hilft es, Statistiken und Kurven zu sehen und zu verstehen, bevor man die einzelnen Täter genauer unter die Lupe nimmt.

Dann gilt es, sich die Missetäter genauer anzuschauen. Aha, der Ameisenbläuling ist ein schlimmer Betrüger! Was, ein Schmetterling ist ein Übeltäter? Kann gar nicht sein. Doch, denn Oftring erklärt, wie der Ameisenbläuling seine Larven in einen Ameisenbau schleust, wo sie durch Tricksen und Täuschen von den Arbeiterinnen auch noch ernährt und verwöhnt werden. Sauerei! Bläulinge stehen unter Artenschutz. Ich habe sie schon oft flattern sehen, diese Schlingel.

Überall Verbrecher

Genauer betrachtet, steckt die ganze Natur vor der Haustüre voller linker Bazillen. Ameisenlöwen, Seeteufel, Bandwürmer, Bettwanzen, Bartgeier – allen lastet der Hauch des Todes an. Bartgeier morden sogar ihre jüngeren Geschwister, um das eigene Überleben zu sichern. Bettwanzen sind elende Blutsauger, der Bienenwolf wird der Freiheitsberaubung mit Todesfolge angeklagt. Wie soll ich je wieder auf meine Obstwiese gehen, ohne mich im Sumpf des Verbrechens gefangen zu fühlen?

Der schlimmste Übeltäter ist der Floh. Im Mittelalter und der frühen Neuzeit hat der Parasit durch seine unersättliche Gier nach Blut viele Menschen mit der Rattenpest infiziert. Ihm kann man getrost einen Genozid vorwerfen. Noch nie starben so viele Menschen wie damals an der Pest. Ausgelöst durch einen tierischen Verbrecher. Natürlich gibt es auch Bagatelltaten, wie die kleptomanische Elster. Hier können natürlich kleine Detektive tätig werden und die Nester der Elstern ausfindig machen.

Böse Überraschungen

Es gibt auch einige wirklich perfide Tatprofile, allen voran das Eichhörnchen. Wer hätte gedacht, dass ein derart putziges Tierchen, das nur Nüsse knackt, ein Babymörder ist? Die Opfer, Meisenküken, wissen wahrscheinlich die Pinselohren zu fürchten. Pfui, Schande! Dass auch Spinnen und Adler zu den Topverbrechern gehören, wundert mich nicht und Spinnen mag ich sowieso nicht.

Wie beruhigend, dass Oftring zum Schluss erklärt, dass viele Opfer sich die Unverschämtheiten der Jäger nicht mehr gefallen lassen wollen. Tarnen und Täuschen, Ablenken und Bewaffnen sind nur einige der Gegenmaßnahmen der Beutetiere. Ein Gleichgewicht ergibt sich dadurch freilich noch nicht, nur ein bisschen gerechter geht es in der Tierwelt zu. Nach der Lektüre, wie immer gespickt mit Quizfragen, Experimenten und Zusatzinformationen, ist man einigermaßen geschafft, schockiert und ernüchtert. Aha, selbst Schmetterlinge und Eichhörnchen sind nicht nur niedlich. Vielen Dank, Frau Oftring, dass sie das erklärt haben!

Titelangaben:

Bärbel Oftring: Tatort Natur. Betrug, Mord & Täuschung im Tierreich und was dahintersteckt. 60

haarsträubende Fälle.

Bern: Haupt Verlag, 2015. 128 Seiten. 24.90 EUR.

Ein Augenblick – One Moment

Lesen und Blumen – beide Hobbys vereint auf meinem Tisch. Eine Woche vorbei, die neue noch nicht begonnen. Weil’s so schön war, ab damit zum Freutag und zu Friday – Flowerday!

Ich wünsche Euch ein schönes Wochenende, wir sehen uns wieder am Montag!

Reading and flowers – I love them both. A week ends, the next hasn’t started yet. How wonderful!

I wish you a fabulous weekend, I’ll be back again on monday!

Blütenzweig5

Blütenzweig2 Blütenzweig1

In meiner Küche – In my Kitchen

Wurzelgemüse

 

Naja, es ist immer noch Winter und es wurzelgemüst in meiner Winterküche. Weil ich oft für mich getrennt koche, trenne ich auch das Wurzelgemüse. Diesmal waren die Pastinaken dran. Ich habe sie mit meinem Julienneschneider geschnitten. Für eine Person kein Problem, ich möchte es aber nicht für sechs Personen machen.

Well, there is not much growing outside, hence I cook a lot with root vegetables. As I often cook seperately for myself, I separate root vegetables, too. This time, it was parsnip time. I cut it into juliennes. No problem for one person, a huge problem for six people. 

Pastinakenspaghetti2

 

Die Pastinaken habe ich dann in meinem Dampfgarer bei 70°C gegart, 20min.

Zeitgleich habe ich eine Pastasauce aus allen Resten gemacht, die der Kühlschrank noch hergab. Z.B. zwei verbliebene Tomaten, ein bisschen Frühstücksfleisch und Kräuter.

Die Kinder bekamen normale Spaghetti zur Pastasauce, ich meine Pastinakenspaghetti. Ich fand, es schmeckte sehr lecker. Mache ich jetzt öfter. Es geht bestimmt mit vielen anderen einigermaßen Gemüsesorten auch, ich habe allerdings auch festgestellt, dass Gemüse, das einen starken Eigengeschmack hat, weniger geeignet ist. Also: Möhren und Rote Bete eher nicht.

Auf damit zu Frollein Pfau!

I refined the parsnips on 70°C in my steamer. 

Meanwhile I made  a simple pasta sauce with everything I had found in the fridge like tomatoes, spam and herbs. 

The kids got the pasta sauce with regular spaghetti, I ate the parsnip spaghetti. And I think, it just tasted real good. Will be part of my regular kitchen routine. I found out that it is better to concentrate on vegetables with little taste like parsnip or zucchini and leave out carrots or beets. 

Pastinakenpasta

Aus meiner Werkstatt – In my Studio

IMGP7100

Ich versuche immer wieder, meinen Stapel an Stoffresten, alten Jeans etc. abzubauen. Meistens mache ich etwas Vernünftiges draus, dass es diesmal zwei Hasen für den Laden wurden, liegt an Jakob. Er liebt Hasen und wünscht sich einige davon in ein Osternest. Ich habe die Nester für die Hasen aus Tetrapaks geflochten und mit Papierstreifen gefüllt – sieht hübscher aus als das übliche Papiergras und müllt auch nicht alles derartig zu.

Den Schnitt für die Hasen habe ich selbst gezeichnet und nachgeschnitten. Gefüllt sind sie mit Stoffresten, was ihnen einen festen Griff verleiht. Für die Unterseite der Ohren habe ich passende Kontraststoffe gewählt, einmal einen Graziellastoff aus den 70ern, ein andermal ein Stück Hemdenstoff. Hemdknöpfe wurden die Augen, von Hand festgenäht. Ich mag Jeans wirklich gern, musste aber wieder einmal feststellen, dass es einfach ein undankbares Material ist, wenn man kleine Dinge nähen möchte. Naja. Jakob ist verliebt und vielleicht nähe ich noch ein paar, bis er sich für einen Hasen entschieden hat!

Ich verlinke mit: Creadienstag, Meertje, Pamelopee, Meitlisache, Made4Boys, HoT, Dienstagsdinge, HappyRecycling und SeasonalSewing!

I’m always in search of opportunities to reduce my fabric stash. Usually I make sensible stuff, but this time I made easter bunnies out of old blue jeans. It was Jakobs idea, he loves easter bunnies and easter baskets. I made a basket out of LPGs and decorated it with cut paper grass. 

I came up with the pattern on my own and just drew it on paper. I think it works quite well. I stuffed the bunnies with fabric rests, which gives them a better grip. For the ears, I added fabric rests from the seventies and from old shirts, buttons became the eyes as I wanted to keep it easy and not overdone. I love blue jeans but it’s a weird material when you are making tiny things of it. Well, Jakob loves the bunnies and maybe I’ll make some more to give him the opportunity to chose what to sell and what to keep…

IMGP7098

IMGP7102

Neu Gelesen

Annette Danielsen: Winterstrick. 16 stilvolle Strickmodelle inspiriert von Eis und Schnee

Stricken für die Schneekönigin

Annette Danielsen hat mit Winterstrick. 16 stilvolle Strickmodelle inspiriert von Eis und Schnee ein wunderschönes Buch über die Jahreszeit geschrieben, für die Stricken wohl erfunden worden ist: den Winter. Als stricksüchtige Mama bin ich hier nicht nur fündig, sondern auch hellhörig geworden: es lohnt sich, das Vorwort mitzulesen und erst dann die Modelle zu studieren. Wer will, darf sich auf eine bildgewaltige Reise durch das verschneite Grönland machen.

Ich sag’s gleich: ich bin begeistert. Die Strickerin in mir verlangt konsequent nach schönen, zeitlosen Modellen, für die es sich lohnt, hochwertiges Garn zu kaufen. Wenn ich mich schon hinsetze, möchte ich einen Pullover oder eine Jacke stricken, die mir auch in fünf Jahren noch passt und wofür teures Garn gerade gut genug war. Wie gut, dass Danielsen für viele Geschmäcker entworfen hat.

Erst lesen, dann stricken

Erst beim zweiten Mal Blättern habe ich die tiefe Verbindung zwischen Fotos und Entwürfen begriffen. Ahem. Es hilft, das Vorwort zu lesen. Die Dänin unternahm mit einer Fotografin eine Reise nach Grönland. Entsprechend bildgewaltig sind die Fotos von Eisbergen, bunten Hauswürfeln vor Lavafelsen, Möwen, Fischkuttern und Eisbärfellen. Danielsen hat sich selbst zur Aufgabe gemacht, die Fotos thematisch zu sortieren und in Strickdesigns umzusetzen.

Es ist ihr fabelhaft gelungen. Godhavn, eine kleine, bunte Stadt vor grauen Felsen, findet sich in einer Schalkragenjacke wieder. Graue, grobe Maschen umgeben am Rücken ein kleines, buntes Muster, in dem sich die Farben der grönländischen Fischerhäuser wieder finden. Fantastisch. Die Farben und Strukturen stimmen genau. Kongenial umgesetzt auch die Grönlandhunde, deren Fußspuren sich in geraden Zopfmustern in beige und braun meliert widerspiegeln.

Bilder und Muster

In jedem Entwurf sind die Fotovorlagen erkennbar. Die schwarzen Finnen der Wale, der Sonnenuntergang, die Weite des Meeres. Ich würde meinen, dass alle Designs zumindest mittleres Können voraussetzen, die Erklärungen sind z.T. viele Seiten lang und komplex. Alle Muster sind für die Ewigkeit. Nichts davon ist fancy oder herausragend, aber alles hat das Zeug zur Lieblingsjacke. Danielsen beschränkt sich auf die Farben, die Grönland prägen, so dass vieles in Grau, Weiß und Beige gehalten ist.

Mir gefällt besonders, dass offensichtlich ganz normale Frauen die Entwürfe anprobiert haben. Da sieht man gleich, wie eine Jacke oder ein Pullover an einer Frau aussieht, die einfach ein bisschen runder ist. Ich sehe Jacken, in die ich mich abends kuscheln möchte, Pullover, die ich auf der Obstwiese anhabe und die zwei Kleider kann ich im Winter über einem Shirt im Laden tragen. Die Entwürfe sind nicht unbedingt sehr elegant, aber ich möchte meine Stricksachen auch täglich anziehen und nicht nur manchmal. Einziger Wermutstropfen: keine Männersachen dabei. Liebe Annette Danielsen, bitte fahren Sie noch einmal nach Grönland und entwerfen sie für jedes Design ein Herrenmodell. Mein Liebster könnte gut eine neue warme Strickjacke brauchen und es gibt so wenig schöne Männermodelle.

Titelangaben:

Annette Danielsen: Winterstrick. 16 stilvolle Strickmodelle inspiriert von Eis und Schnee

Aus dem Dänischen von Dörte Dietrich.

Münster: Landwirtschaftsverlag, 2015. 136 Seiten. 19,95 EUR.

Ein Augenblick – One Moment

Lesen und Blumen – beide Hobbys vereint auf meinem Tisch. Eine Woche vorbei, die neue noch nicht begonnen. Weil’s so schön war, ab damit zum Freutag und zu Friday – Flowerday!

Ich wünsche Euch ein schönes Wochenende, wir sehen uns wieder am Montag!

Reading and flowers – I love them both. A week ends, the next hasn’t started yet. How wonderful!

I wish you a fabulous weekend, I’ll be back again on monday!

 

PaulsStrauß3

Pauls Strauß4 Pauls Strauß2

Aus meiner Küche – In my Kitchen

Suppensalz1

 

Suppensalz ist alle! Sogar mein Mann hat begriffen, dass das einem häuslichen SuperGAU gleichkommt und mir beim nächsten Einkauf Wurzelgemüse besorgt. Gottlob. Denn eigentlich ist mein Suppensalz dank Küchenmaschine eine schnelle Sache. Erst schreddere ich Möhren, Sellerie, Lauch und Petersilie, dann vermische ich alles mit einer Packung Salz, dann macht mein Mixer alles zu Brei und dann – den Rest macht die Zeit! Ich streiche einfach die ganze Paste auf ein Blech und lasse es trocknen.  Das kann dauern, das Salz zieht sich eine Menge Wasser aus der Luft, aber es wird irgendwann trocken sein. In Gläser gefüllt hält es ewig und ersetzt Brühwürfel und andere Fertiggewürze.

Ab damit zu Frollein Pfau!

Oh my God, we ran out of our vegetable salt. Everyone recognized at once that this was an absolute emergency case. My lovely husband brought me carrots, leek, celery and parsley and I shreddered it all together with 500g of salt. Phew – I made it, because the rest of the work is done by time. Just place the salt mush on a plate for drying and let it dry thoroughly. It will last for almost ever!

Suppensalz2

Suppensalz4

Aus meiner Werkstatt – In my Studio

Headpiece lila 2

Der Frühling kommt! Manchmal zumindest, wenn die Sonne durchbricht und auf die Schneeglöckchen in meinem Garten scheint. Fast ist er greifbar. Zeit, die Mützen  mit etwas Schickerem zu vertauschen!

Für meinen Laden habe ich ein Hütchen gewerkelt, in Untertassenform. Das Prinzip war denkbar einfach: Ich hatte einen beigen Filzrest, ein lila Baumwollstoffstück für die Unterseite, etwas lila Satinband und lila Jerseyreste, jede Menge Indianerperlen, eine Wachsperle und ein rotes Zwiebelnetz.

Zuerst habe ich eine schöne, runde Form ausgeschnitten. Dann habe ich das Zwiebelnetz angepasst und festgesteckt und dann, ja dann wurde es langwierig. Perle für Perle habe ich aufgefädelt und angenäht. Für so etwas sind die Samstagvormittage im Laden perfekt. Der Rest, den Baumwollstoff anzupassen und alles mit Jerseyband zu verstürzen, die Schleife festzunähen und den Haarreif anzubringen, ging wieder schnell.

Zu meinen wuscheligen grauen Haaren etwas irritierend, aber ist ja auch für den Laden, für eine Hochzeit, eine Kommunionseinladung etc. So süß und so elegant, yes!

Ich verlinke mit: Creadienstag, Meitlisache, Seasonal Sewing, Meertje, Pamelopee, HappyRecycling, Dienstagsdinge und HoT!

I made a saucer! I think it’s time to change caps for headpieces. Spring will come and I love to wear something glamorous on my head. Meanwhile, this time I made it for my shop. I took some felt, fabric rests in purple cotton and jersey, beads (lots of them), a piece of purple satin ribbon, and a red onion net. 

I cut the felt circle first, then placed the net on it (only a bit tricky) and then started stitching the beads to it. It took me several mornings in my shop to get it done. The rest was easy: stitching the cotton fabric on the felt, facing it with the jersey and placing the ribbon on the saucer.  I love it!

Headpiece lila