Archiv für den Monat: August 2015

Jetzt – Neu Gelesen

Tom Lehel: Land der Träume

Eine Reise ins Nirvana

Tom Lehel will mit Land der Träume einfach viel zu viel. Ein Vater-Sohn Dilemma wird bearbeitet, ein Fantasyland besucht und nebenbei soll noch pädagogisch wertvoll über Vielfalt, Vergebung und die Rettung der Welt geplaudert werden. Dabei geht eine gute Geschichte verloren und zurück bleibt ein Gefühl der Ratlosigkeit. Was hätte denn der Autor sagen wollen?

Leon muss immer alleine einschlafen. Es reicht ihm nicht, dass seine Mutter kommt und ihm einen Gutenachtkuss gibt, er wünscht sich Aufmerksamkeit von seinem vielbeschäftigten Vater, der – sinnigerweise – an wichtigen Umweltprojekten arbeitet und darüber seinen Sohn vernachlässigt. Bevor solch ein wichtiges Thema aber tiefer bearbeitet werden kann, schläft Leon ein und wird von einer dunklen Gestalt besucht, die ihm einen Albtraum anhängen will.

Schnelltrip durch die Fantasie

Bevor man sich auch nur auf die neue Situation einlassen kann, wird sie schon verändert durch das Eintreffen zweier »Traumsanitäter« namens Aron und Nihra, die als eine Art Traumpolizei Kinder vor schlechten Träumen bewahren möchten. Als sie sich gerade wieder auf den Weg machen wollen, wird Leon versehentlich mit ins Land der Träume geschickt. Anfangs wenig begeistert, gefällt es dem Jungen bald so gut im Land der Träume, dass er gar nicht mehr heim möchte.

Tom Lehel lässt sich auch im Land der Fantasie wenig Zeit für die Schilderung der Umgebung, so dass man Anna Karina Birkenstock für die bunten Illustrationen dankbar sein muss. Leon geht mit Aron und Nihra zum Traumbaum, um heraus zu finden, wie er wieder zurück in seine Welt gelangen kann. Dort angekommen stellen die drei mittels der Hilfe des seltsamen Wesens Hummi (ja, ein Hummer), fest, dass Aron ein falsches Träumekissen vom Traumbaum gepflückt hat und darüber hinaus aber das rechte Kissen verschwunden ist. Leon sitzt fest.

Die dunkle Seite der Macht

Im Traumland existiert auch ein Tal der Finsternis, von wo aus die Herrscherin Albamahra – ein Zwischending aus Frau und Wolf – die Herrschaft über das Traumland anstrebt. Eine klassische Gut-Böse Konstellation also und es war ihr Sohn Arkas, der versucht hatte, Leon mit dem gestohlenen Traumkissen Albträume zu bringen. Arkas findet heraus, wie die Kissen aktiviert werden und bringt den Kindern Albträume, um mit jedem Albtraum das Herrschaftsgebiet seiner Mutter zu vergrößern.

Leon und Aron erkunden derweil auf dem Rücken eines fliegenden Panthers das Traumland und besprechen lösungsorientiert Vater-Sohn Konflikte. Gut, dass es Möglichkeiten der Kommunikation zwischen Traumland und Wirklichkeit gibt, so kann Leon seinen Vater um mehr Aufmerksamkeit bitten. Ehe noch dieser reagieren kann, eröffnet Lehel wieder einen neuen Handlungsstrang und Aron und Nihra machen sich auf, Arkas von seinen finsteren Unternehmungen abzuhalten.

Die Lösung ist der Hummer

Zwischenzeitlich wird Leon noch von Arkas entführt und eingesperrt, um in einer Endlosschleife Albträume zu haben. Hummi entpuppt sich letztendlich als verloren geglaubter Erstgeborener Albamahras, der sich seiner Mutter widersetzte und sie nun dank eines plötzlich auftauchenden Zauberschwertes und dem spontanen Sinneswandels seines Bruders Arkas in ein Krabbeltier verwandelt.

Schließlich ist man froh, wenn Leon endlich dank seines wieder gefundenen Träumekissens nach Hause reisen kann und friedlich weiterschläft. Leons Vater hat die transzendentale Botschaft erhalten und beschließt, sich an Sonntagen mehr Zeit für seinen Sohn zu nehmen. Das Traumkisssen darf unlogischerweise bei Leon bleiben und ihn beschützen. Natürlich nimmt der Vater die begeisterte Erzählung seines Sohnes nur bedingt ernst. Schließlich hat er Wichtigeres zu tun. Wie viele andere auch.

Titelangaben:

Tom Lehel: Land der Träume.

Köln: Helmut Lingen Verlag, 2014. 64 Seiten. 9,95 EUR.

Ein Augenblick – One Moment

Lesen und Blumen – beide Hobbys vereint auf meinem Tisch. Eine Woche vorbei, die neue noch nicht begonnen. Weil’s so schön war, ab damit zum Freutag und zu Friday – Flowerday!

Ich wünsche Euch ein schönes Wochenende, wir sehen uns wieder am Montag!

Reading and flowers – I love them both. A week ends, the next hasn’t started yet. How wonderful!

I wish you a fabulous weekend, I’ll be back again on monday!

Mädegroß

Baummädesüß

Drinnen und Draußen – In and Out

Wiesenblumen

 

Meine Wiese! Ich mag sie ja so sehr. Noch mehr, seit ich weiß, dass unten am Bach Mädesüß wächst und noch viel mehr, seit ich gesehen habe, dass sich die Sägerei im Frühjahr gelohnt hat und sich manche Äste vor Äpfeln biegen. Ich sehe Dörrobst, Apfelstrudel, Apfelküchle, Apfelsaft, Apfelessig, Essäpfel, Apfelmus, Apfelkuchen, Ofenschlupfer, Apfelbrot, Apfeltee und ich weiß nicht, was noch alles. Die Frühäpfel werden schon schön gelb und die einzige Sache, die mich leicht beunruhigt, ist das Bewusstsein, dass ich die Apfelwiese noch einmal mähen sollte. Das kann sportlich werden! Kommt doch mit auf einen Spaziergang durch meine Wiese, dann seht Ihr auch, welchen Baum ich definitiv nicht genug geschnitten habe!

Was habt Ihr diese Woche drinnen und draußen gemacht?

This orchard, I love it so much. And now those apples are close to getting ripe. Oh, I already can see all those yummy things I will make of them, including eating a whole lot of them. The only thing is that this orchard needs some mowing before the apples come down. Sounds like a huge problem. We will see! Come and join me on a walk!

What were you doing in and out this week?

Mädesüß

Frühäpfel

Apfelzweig Apfelwiese Apfelüberfluss Apfellast Apfeldürre

Apfelbild Apfelbaum

Auf meinem Tisch – On my Table

Läuterzucker

 

Viel kann ich noch nicht ernten, doch die Pfefferminze unter meinem Flieder hat diverse Schnecken-, Hitze- und Jakobattacken überlebt und durfte nun eingekürzt werden. Für meine Kinder heißt das: Sirup.

Also habe ich Läuterzucker gekocht, 1l Wasser mit 1Kg Zucker und 1 EL Zitronensäure, alles 10 Minuten kochen lassen, dann die Pfefferminze über Nacht eingelegt und am nächsten Morgen abgeseiht und noch einmal fünf Minuten aufgekocht, bevor ich den Sirup abgefüllt habe. So lecker in Tee und Wasser! Leicht und schnell und ab zu Frollein Pfau!

Was steht diese Woche auf Eurem Tisch?

Well, there is not much mint in my garden, but the little bit survived and I could get in a bit of it. Which means for all kids: syrup. 

I mixed 1kg of sugar with 1 l of water and 1TBLsp of citric acid and let it boil for ten minutes. Add the mint and let it rest overnight. Then strain everything and let the syrup boil again for five minutes before filling.

What’s on your table this week? 

Pfefferminzsirup

Aus meiner Werkstatt – In my Studio

OlivenölseifeZum Ende der Schulzeit haben wir wieder kleine Geschenke vorbereitet für alle die LehrerInnen und Erzieherinnen, die im vergangenen Schuljahr mit ihrem großen Engagement meinen Kindern so eine schöne Zeit bereitet haben. Ich bin so dankbar und freue mich, wie gut meine Kinder auch außerhalb ihres Zuhauses aufgehoben sind.

Well, as this school year is about to end, we made some give aways for teachers and persons who had helped this last year to keep my kids busy and happy. I am so glad to see how fulfilled the live of my kids is outside their home.

Da ich zum ersten Mal hier im Garten Lavendel ernten kann, gibt es Lavendelseife. Dafür haben wir Olivenölseife gekauft und kleingerieben. Friederike und Jakob waren tolle Helfer.

As I can harvest lavender for the first time in this garden, there is some soap to make. We bought soap made of olive oil and ground it. Friederike and Jakob were great helpers.

Seife reiben

Seifenreiberei

 

Zu den Seifenflocken haben wir frischen Lavendel gegeben. Ich habe ihn lang geschnitten, weil ich sowieso einkürzen musste und auch die Stiele zum Räuchern und Dekorieren verwende.

We added fresh lavender.

Lavendelblüten

Lavendelzupfen

 

Lavendelblüten und Seife sollen gut vermischt werden, dann kommt gerade soviel warmes Wasser dazu, dass man gut einen Teig kneten kann.

Make sure to mix lavender and soap thoroughly and add just enough water to make a dough.

Kinderhilfe

Wir haben uns für Bälle entschieden, in jede Seifenkugel haben wir beim Kneten ein Bändel gesteckt – so könnte man die Seife auch aufhängen und erspart sich das Gesuppe am Waschbecken…..

We decided on balls to form out of the soap and we fixed a ribbon while kneading – so everybody could hang the soap keeping it fresh longer.

Lavendelseifen Lavendelseife

 

Verpackung sollte natürlich auch sein und so habe ich kurzerhand eine Zeitschrift zerschnitten. Nur die Seiten, auf denen keine Rezepte o.ä. stehen, versteht sich! Aus ca. einer halben Seite habe ich kleine Papiertüten für die Seifen gemacht. Dafür die Seitenteile mittig nach innen klappen

For the packing I cut through an old magazine and made paper bags. Fold both sides to the middle

 

Tütenbasteln

Tüte2

 

und mit Tape festkleben. Dann für den Boden unten ca. 2cm umknicken und die Ecken nach innen falten.

and tape it. Then fold the bottom up for 2cm and fold the edges to the inside.

Tüte3

 

Diese Faltung dann vorsichtig öffnen, die Ecken legen sich nach innen. Die Außenkanten nach innen falten und festkleben.

Then open everything gently, the edges will lay to the inside by themselves. Fold the outside edge in and tape.

Tüte4

Tüte5

 

So! Jetzt kann eingepackt werden.

Fill in the soap!

Tüten fertig

 

Ich habe diesmal kleine Schilder ausgedruckt und mit gelben Bastband und einem Lavendelzweig an den Tüten befestigt. Meine ganze Werkstatt duftet!

Ich verlinke die Seifentüten mit: Creadienstag, Meertje, TaschenundTäschchen und Pamelopee!

Was habt Ihr diese Woche gebastelt?

I printed the labels and fixed them with a yellow ribbon and a lavender twig. The whole studio is scenting of lavender soap!

What were you doing in your studio this week?

Lavendelseife verpackt

Jetzt – Neu Gelesen

Ulrike Münch: Das Versteck des Dämons. Auf den Spuren der Macht II.

 

James Bond für Kleine

Ulrike Münch hat eine Fortsetzung zu Das Ornament geschrieben. Gottseidank, denn meine Große hält es kaum noch aus. Ich durfte zuerst lesen und war erstaunt, wieviele extra Gadgets es doch in Das Versteck des Dämons. Auf den Spuren der Macht II gibt. Zeitwandler, Zeitmäntel, Zeitkugeln – man sieht, Reisen in die Vergangenheit spielen eine herausragende Rolle und obendrauf noch Raum-Zeit-Spalten. Trotzdem gelingt es Münch, diese Mischung aus Stargate, Herr der Ringe und Die unendliche Geschichte spannend zu gestalten.

Lukas und Moppel haben eigentlich allen Grund zu feiern. In Das Ornament ist es ihnen gelungen, selbiges zu zerstören, eine Höhle mit Dämon darin stürzte ein und ein leidiger und böser Rektor wanderte in die Psychiatrie. Obendrein hat Lukas viele seiner Ängste überwunden und braucht nun kein Asthmaspray mehr und auch die Beziehung zu seiner pubertierenden Schwester scheint gekittet. Ein ewiges Happy End also?

Rätselhafte Machenschaften

Wenn da nur nicht die seltsamen Lichter wären, die in der verlassenen Villa des Rektors zu sehen sind. Silvi, die Schwester, beobachtet düstere Gestalten und schwarze Wolken nahe der Villa. Und wo steckt eigentlich der Busfahrer, der die Kinder bisher vor allen gefahren beschützt und sich als Ritter einer Bruderschaft entpuppt hatte? Lukas und Moppel wollen sich gerade auf ein neues Abenteuer einlassen, als ausgerechnet Lukas‘ Tante Elli aus Neuseeland anreist.

Der Schlüssel zu vielen Fragen der Jungen scheint in Tante Muriels Haus zu liegen, doch Lukas‘ Mutter hat alles leer geräumt. Elli zieht in das Haus ein. Gut, dass die Schwester von Lukas‘ überfürsorglicher Mutter ganz anders ist und ein paar Schrammen, Einbrüche und Schusswechsel später halten Lukas und Moppel einen Zeitwandler in der Hand und ein neues Abenteur beginnt mit einer Begegnung mit Tante Muriel in einer anderen Zeit.

Puzzlestücke finden

Muriel und die Zauberer und Ritter des Drachenbundes haben erfahren, dass der Dämon noch lebt und gepflegt wird. Mittels eines Blutopfers soll er genesen, der böse Schulrektor ist aus der Psychiatrie ausgebrochen. Nun gilt es, das Versteck des Dämon zu finden und den Busfahrer aus den Händen der Dämonenbruderschaft zu befreien. Dafür reisen Lukas und Moppel ins Paris des 19. Jahrhunderts.

Auf allen Stationen des ersten Bandes finden sie weitere Hinweise, erhalten Hilfe von gestandenen Piraten, geraten in wilde Kämpfe zwischen denselben und schlagen sich tapfer durch Raum und Zeit. Natürlich finden sie das Versteck des Dämon und natürlich wird das Blutopfer verhindert. Selbstverständlich passiert der ein oder andere Fauxpas, der in einem weiteren Band wieder glattgebügelt werden muss.

Spannend trotz chaotischer Zustände

Obwohl die Sprünge zwischen einem Hier und dem Dort oft chaotisch und abgehackt wirken und Lukas und Moppel mittlerweile soviel Extrawerkzeuge haben wie James Bond, kann Münch die Spannung aufrecht erhalten. Als Erwachsene gefällt mir die Sprache nicht, aber meine Große fand schon beim ersten Band, dass alles sehr realistisch geschrieben sei und störte sich nicht an der Ausdrucksweise.

Münch gelingt es auch wieder, fantastische Elemente in eine Alltagswelt einzubetten und unser Jetzt nicht künstlich zu veraltern. Moppel und Lukas überlisten Kapitän Fourfingers mit einer Handy-App und Kielholer Bill bekommt von zu viel Fernsehen Fieber. Solche kleinen Gags sind sehr gelungen gestaltet und bringen den zum Schmunzeln, der sich auf Münchs Gedankenspiele einlässt. War im ersten Band auch ein Initiationsthema zu finden – der Junge, der langsam zum verantwortungsvollen Mann reift – , geht es in Band II vor allem um Action und den Kampf des Guten gegen das Böse. Dies sorgt für eine kurzweilige Urlaubslektüre, von der man Gottlob auch keine Albträume bekommt.

Titelangaben:

Ulrike Münch: Das Versteck des Dämons. Auf den Spuren der Macht II.

Kandern: Unimedica Verlag, 2015. 344 Seiten. 17.50 EUR