Archiv für den Monat: Juni 2015

Aus meiner Werkstatt – In my Studio

Seidenrest schwarz

Ich glaube, es ist fast vier Jahre her, dass ich mir aus dem schwarzen Seidenstoff, den mein Mann mir aus Hongkong mitgebracht hatte, ein Abendkleid genäht habe. Aus dem Rest hatte ich eine Tasche genäht und dann war immer noch ein Stück übrig. Vor ein paar Wochen musste das auch dran glauben und ich habe mir einen Obi (gibt’s übermorgen) und Kanzashischmuck daraus gemacht. Die Kreise für die Kanzashiblüten habe ich aus den letzten Resten zugeschnitten. Ordentliche machen das besser, ich brauchte eine große Blüte (Brosche), zwei kleine (Ohrringe) und eine mittlere (Ring). Pro Blüte rechnet man 5-6 Kreise, die erst gebügelt und dann zum Dreieck gefaltet werden. Mit dunklem Zwirn habe ich anschließend die Dreiecke aufgereiht und zur Blüte gezogen. Ein Knopf aus der Knopfkiste kommt in die Mitte und  dann geht es ans Kleben. Ich nahm Heißkleber für die Clips, die Ringschiene und die Broschennadel. Fertig ist das Drama!

Schnell und schön und deshalb darf mein Schmuck zum Creadienstag, zu Meertje, zu Pamelopee und zum Upcycling-Dienstag!

Was werkelt Ihr diese Woche?

I had made an evening gown out of this Chinese silk – long ago. And then a clutch bag and now an obi belt and Kanzashi flowers. Which were quite easy to make. I wanted to have a brooch, earrings and a ring, which made four flowers in different sizes. I needed five or six circles for each flower. Each circle is ironed and then folded to a triangle and every five or six triangels are threaded to a flower. I stitched a button to the middle and glued it on the earclips with hot glue, which worked out perfectly well. So nice and easy!

What’s going on in your studio this week? 

Obi und Blumenkreise

 

 

 

Kanzashi Blumen

Jetzt – Neu gelesen

Cosa Kitchen: Kindergeburtstag feier mit! Bastel-, Koch- und Spielideen für die tollsten Mottopartys.

Feten mit Erfolgsgarantie

Ich muss zugeben, ich bin ein ausgesprochener Kindergeburtstagsmuffel. Während meine Kinder sehnsüchtig und begeistert ihren großen Tag erwarten, graut mir schon Wochen vorher. Was muss ich nicht alles bedenken, vor allem, wenn es eine Mottoparty werden soll. Vor allem aus diesem Grund wollte ich Cosa Kitchens Kindergeburtstag feier mit! Bastel-, Koch- und Spielideen für die tollsten Mottopartys lesen. Gottseidank habe ich das getan, denn nun bin ich gewappnet für alles, was da kommen mag.

Es ist für jede Altersstufe und jedes Geschlecht ein Partyvorschlag dabei, von vielen Tipps und Variationsmöglichkeiten abgesehen. Nach einführenden Hinweisen zu Planung, Spielideen und Vorschlägen für das leibliche Wohl geht es auch schon los. Es gibt Monsterpartys, Froschkönigpartys, Gartenpartys, Piratenpartys, Zauberpartys und Superheldenpartys. Lustig, Cosa Kitchens Partykinder scheinen den gleichen Geschmack zu haben wie meine…

Komplett durchgeplant

Jede Mottoparty ist von vorne bis hinten vorausschauend geplant. Über die allererste Geburtstagsparty kann ich ja mittlerweile entspannt hinweg blättern. Und schon die Monsterparty wäre perfekt für meinen wahnsinnigen Jakob. Wunderschön anzusehen sind die Fotos im reichbebilderten Buch, leider stehen die Chancen eher schlecht, dass Kind und Kegel bei mir jemals so gepflegt wild aussehen werden.

Dafür liebe ich die vielen Ideen, bei denen jeder, auch mit kleinem Geldbeutel, fündig wird. Nur für Mamas, die nicht gern basteln, ist das Buch eher nichts. Ansonsten gibt es zu jeder Party Einladungskarten, Spiel- und Aktionsvorschläge, Kuchenangebote und Mitgebseltüten. Wundervoll, alles gekauft! Viele der Ideen gehören zur Kategorie „hätte ich auch drauf kommen können“, das macht aber nichts, meist kam man eben nicht auf denselben zündenden Gedanken. Außerdem fehlt dann noch die Umsetzung und die ist bei Cosa Kitchen routiniert und einfach.

Für Kleine und Große

Ob für kleine Kinder eine Froschkönigsparty – ganz ehrlich, bei der hübschen Waffeltorte schrumpfe ich freiwillig – oder für feine Damen eine Gartenparty, für jedes Alter, vielleicht sogar für ganz Große, ist etwas dabei. Jede Einladung ist anders, es gibt kein System und das macht Cosa Kitchens Einfälle so kreativ und charmant. Gerade die Gartenparty kann als Vorlage für jede beliebige Sommerparty dienen und wird immer perfekt sein.

Selbst solche Kalauer wie Piratenparty und Zauberparty kommen nicht langweilig rüber, wenn Cosa Kitchen Bananentatoos machen oder eine essbare Schatzkarte entwerfen. Wobei ich persönlich nicht sicher bin, ob die Zauberparty wirklich noch 15jährige vom Hocker haut. Schön ist sie bestimmt. Wundervoll die Superheldenparty, die Comicklischees gekonnt auf die Schippe nimmt, ohne die Kinder der Lächerlichkeit preis zu geben. Immer wieder bin ich erstaunt, wie einfach und einfallsreich die Kreativideen sind, Leggings, einfarbige Shirts und Badehosen über Leggings machen schnell ein Superheldenoutfit, die passenden Masken werden ebenfalls gebastelt.

Zum Schluss etwas Nostalgie

Am meisten erstaunt haben mich die zwei letzten Seiten mit den Spieletipps. Topf schlagen, Schokolade essen, Stuhltanz etc. – war das alles? Tatsächlich stelle ich selber bei jeder Party fest, dass die alten Spiele immer die besten sind. Jeder kennt sie (auch die Eltern) und mag sie. Vielen Dank an die beiden Autorinnen, dass sie uns sagen, wie einfach es oft ist, Spaß zu haben. Nun habe ich wohl keine Ausrede mehr, die mich vor dem nächsten Kindergeburtstag bewahrt. Und meine Kinder müssen einfach eine dieser Mottopartys nehmen!

Titelangaben:

Cosa Kitchen: Kindergeburtstag feier mit! Bastel-, Koch- und Spielideen für die tollsten Mottopartys.

Igling: Edition Michael Fischer, 2015. 144 Seiten. 14,99 EUR.

Ein Augenblick – One Moment

Ein kleiner Augenblick, der Situationen widerspiegelt, die für uns in den letzten Tagen wichtig waren. Wenn Ihr Lust habt, setzt einen Link in Eurem Kommentar, so dass wir unsere Augenblicke miteinander teilen können! Weil’s so schön war, ab damit zum Freutag und zu Friday – Flowerday!

Ich wünsche Euch ein schönes Wochenende, wir sehen uns wieder am Montag!

One moment, a mirror of situations that were important for us these days. If you want to, leave a link in your comments, so that we can share our moments!

I wish you a fabulous weekend, I’ll be back again on monday!

Pfingstrosen

Drinnen und Draußen – In and Out

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Mein Garten wächst und wuchert und ich habe Probleme, mit ihm Schritt zu halten. Letztes Jahr war es mir ganz wichtig, einen rosa und blau farbigen Garten zu haben und ich habe entsprechend ausgesät. Blau sind ja schon meine Kaukasusvergissmeinnicht, aber irgendwie ist dieses Jahr vor allem blau und lila gewachsen. Hm. Mal sehen, was noch kommt. Mich freut’s zu sehen, wie grün alles  ist und ich bin so froh, dass endlich Frühling ist. Da darf der Haushalt gerne warten. Und der Garten darf zu lililotta!

Was macht Ihr diese Woche drinnen und draußen?

My garden keeps overgrowing me and it’s hard to keep pace. As I wanted to have a blue and pink garden last year, I got the corresponding seeds. But where is the pink? Anyway, I love this green and I love spring. Household tasks can wait. 

What are you doing in and out this week?

 

 

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Auf meinem Tisch – On my Table

erste Wiesenernte

 

Die Kräuterzeit hat begonnen. Meine Kinder waren fleissig und haben auf meiner Obstwiese massenweise Spitzwegerich gesammelt. Gut für Sirup und gut zum Trocknen. Also habe ich für dieses Jahr wieder meinen Dörrapparat aktiviert. Spitzwegerichtee für den Hustenwinter!

Weil er so gut hilft, darf er auch zu Frollein Pfau!

Was steht diese Woche auf Eurem Tisch?

It’s time for herbs again. My kids were so busy gathering some ribwort on our orchard. I already made syrup, this time I decided on desiccation. ribwort tea for winter coughs! 

What’s on your table this week?

SPITZWEGERICH TROCKNEN Spitzwegerich getrocknet

Aus meiner Werkstatt – In my Studio

Lavendelreis

 

Bestimmt ist es nicht das erste Mal, dass ich hier Lavendelsäckchen zeige. Ich mag sie schlicht ganz besonders gerne. Am liebsten natürlich mit Stoffresten wie hier die von Friederikes Schultüte und einer alten Dirndlschürze. Sie nähen sich so schnell, dass man sie zu mehreren herstellen kann und beim zunähen hilft mir immer ein Kind. So geht’s:

I know I showed these lavendar bags before, but I just love them. Plus, they reduce my fabric stash quickly. And there are always some little fingers around who like to help me. 

Stoffquadrate

 

Je nach Größe 7-10cm große Stoffquadrate an drei Seiten mit der Maschine zunähen. Von Hand geht auch, dauert aber länger. Wenden.

Depending on the size stitch 7-10cm wide squares together on three sides. Turn.

Quadratwende

 

Nun mit einer Mischung aus Lavendel und Reis (wegen der Feuchtigkeit) füllen und so zusammenstecken, dass zwei Seitennähte mittig aufeinandertreffen. Fertig.

Fill with lavendar and rice (to keep it dry) and sew together with the two seams of two sides matching in the middle. 

Johann näht

 

Und schon habt Ihr Euer eigenes, kleines und duftendes Gebirge. Die Ecken dürfen zum Creadienstag, zum Upcycling Dienstag, zu Meertje und zu Pamelopee!

Was habt Ihr diese Woche gebastelt?

Now you got your own alps!

What did you make this week?

Lavendelberge

Jetzt – Neu Gelesen

Kirsten Hinkler, Marc Hartmann: Frau Bengali

 

Der Blick dahinter

Kinder sehen Sachen, die wir nicht mehr wahrnehmen. Sie filtern Geschehnisse und Personen anders als wir. Verbindungen entstehen zwischen Dingen, die für uns ohne Zusammenhang sind. Kirsten Hinkler und Marc Hartmann gehen solchen Bildern, die Kinder von Personen oder Ereignissen haben, in Frau Bengali vorsichtig auf den Grund. Was ist das, das wir »Aura« oder »Seele« nennen würden. Ist es fassbar? Hat es jeder? Frau Bengali hat es, das ist mal klar.

Wieder gelingt es Harmann und Hinkler, mittels ihrer zarten Kunst den Seelenbildern der Kinder zu folgen. Ein kleiner Junge ist fasziniert von seiner Nachbarin, Frau Bengali, die offenbar aus Indien stammt und bunte Tücher trägt. Fauna und Flora Indiens sind auf dem Tuch abgebildet und für den Jungen entwickeln die Muster ein wunderbares Eigenleben. In Gesprächen mit Frau Bengali sinniert er über die Dinge, die auf dem Tuch abgebildet sind. Indien wird zum Faszinosum.

Sinnesrausch für Betrachter und Zuhörer

Ganz klar dominieren die wunderbaren Bilder dieses Buch, das die Fantasie Kapriolen schlägen lässt. Das soll sie auch, denn auch den kleinen Jungen verfolgt das farbintensive Chaos bis in den Traum. Tiger und Affen erwachen zum Leben und Frau Bengali scheint ohne Angst neben ihnen zu existieren. Frau Bengali erzählt von ihrer Kindheit in Indien und Gerüche, Geräusche und Verkehrschaos erwachen zum Leben und verwirren den kleinen Jungen.

Die Verwirrung wächst sich zu einer ausgemachten Sinnestäuschung aus – oder ist doch alles real? Tatsächlich scheint Frau Bengali von ihrem Heimatdschungel umgeben zu sein, denn sprang da nicht ein Äffchen neben ihr ins Gebüsch? Während der kleine Junge noch grübelt, bleibt Frau Bengalis Tuch hängen und verschwindet. Doch Frau Bengali scheint nicht traurig zu sein und sie erklärt ihrem kleinen Zuhörer, dass ihr Dschungel immer um sie sei.

Die Geschichte um uns

Tatsächlich, wenn der kleine Junge genau hinblickt, sieht er den Tiger neben Frau Bengali, über ihr im Baum schwingt sich ein Äffchen von Ast zu Ast und fremdartiges Vogelgezwitscher dringt an sein Ohr. Frau Bengalis Tuch war um sie herum. Doch nicht nur das. Goldene Türme glitzern in der Ferne, die Luft beginnt, anders zu riechen und der Straßenlärm wird lauter. Indien ist um Frau Bengali herum.

Der Orient ist faszinierend, doch was ist mit uns? Der kleine Junge läuft heim und sieht sich im Spiegel an. Was ist um ihn herum? Hinklers und Hartmanns Botschaft ist so einfach wie berührend. Unsere Geschichte prägt uns. Natürlich hat der kleine Junge keinen Dschungel um sich, doch das Muschelglas ruft viele Erinnerungen, Düfte und Bilder in ihm wach. Er trägt seine Geschichten um sich – das Meer, die Aufenthalte mit den Eltern dort, Gerüche und Geräusche. Wie Frau Bengali und doch anders. In wundervollen Bildern erinnern uns Hinkler und Hartmann daran, wie wichtig es ist, zu wissen, woher man stammt und wie die eigene Geschichte uns geprägt hat. Damit man zu sich finden kann unsere Bilder uns umgeben. Wie wunderschön.

Titelangaben:

Kirsten Hinkler, Marc Hartmann: Frau Bengali

Berlin: Waldhuhn-Verlag, 2014. 48 Seiten. 16,95 EUR.

Aus meiner Werkstatt – In my Studio

Upcycling Dosen

Ich freue mich auf einen farbenfrohen Sommer – und fange gleich damit zuhause an. Meine Upcyclingkisten quellen über und ich habe mir zur Probe einfach ein paar leere Keksdosen, Konservendosen, Putzmittelflaschen und Plastikbecher geschnappt. Nur ein bisschen Farbe, Masking Tape und Lack und fertig ist die gute Sommerlaune! Dauert länger, als man glaubt und funktioniert besser als man denkt! Ab damit in die Ferien zum Upcycling-Dienstag, zu Meertje, zum Creadienstag und  zu Pamelopee!

Was treibt Ihr in Eurer Werkstatt? Ich wünsche Euch wundervolle Restpfingstferien und düse mit gepackten Koffern auf ein paar Mädelstage weit weg von Kind und Kegel!

I love a Boho summer and get started right now. As my Upcycling collection of plastics and boxes starts to overwhelm us, I took some bottles, cans and boxes and some color, tape and varnish and got my own summer feeling. It was fun and time consuming, but came out really nice! 

What are you doing in your studio?

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Jetzt – Neu Gelesen

Lea Klein, Carla Mayerhofer: minimach. Nadel, Säge, Tatendrang – das DIY – Babysachenbuch.

Im Nestbautrieb

Eine Kunsthistorikerin, Carla Mayerhofer, und eine Innenarchitektin, Lea Klein, schreiben das Buch, das sie selbst als Schwangere gerne gehabt hätten. In minimach. Nadel, Säge, Tatendrang – das DIY – Babysachenbuch leben sie ihre Kreativität für die lieben Kleinen aus. Wie schade, dass meine Babyzeit längst vorbei ist. Liebe Frau Mayerhofer und Frau Klein – hätten Sie das Buch nicht vier Jahre früher schreiben können?

Nach Lebens- und Schwangerschaftsmonaten gegliedert bieten Klein und Mayerhofer Projekte unterschiedlicher Schwierigkeitsgrade an. Alles beginnt mit einem Tagebuch für die Schwangerschaft – ich wünschte, ich hätte es bei Charlotte gehabt, bei Jakob stand mir der Kopf nicht mehr nach Schreiben. Nun kommen all die Projekte, für die man vor der Geburt Zeit hat, und die einen nachher lang begleiten, so aber nicht mehr realisierbar wären.

Vorfreude macht kreativ

In jeder Schwangerschaft bin ich fast vor Kreativität geplatzt. Nur bei Jakob und Charlotte konnte ich sie ausleben, beim ersten und beim letzten Kind. Wer die Strickerei und Näherei satt hat, schreinert vielleicht gern einen Wickelaufsatz oder, wenn der Bauch dicker und die Mama unbeweglicher wird, fertigt Papierkarten aus selbstgeschöpftem Papier an. Die Anleitungen sind jeweils logisch, kommen dankenswerter Weise ohne viel Worte, dafür mit viel Bild aus (ja, ich weiß, ich bin ungeduldig) und die abgebildeten Endresultate sind immer wunderschön.

Alle Projekte brauchen wenig Zusatzmaterial, eine Tour in den lokalen Baumarkt (wo sowieso meine zweite Wohnstätte ist) reicht völlig aus und schon ist man im Besitz einer zauberhaften Korbwiege. Zwischendurch, um von Großprojekten abzulenken, werden schnell weiße Spucktücher bunt eingefärbt und aus alten Handtüchern wird ein Stillkissen gebunden. Wie schön und praktisch und unaufgeregt. Ich mag auch die Ideen, Strampelsäcke zu nähen oder einfarbige Bodies zu bestempeln, aber das wär mir womöglich zu mühsam. Nach vier Kindern weiß ich ungefähr, wie so ein Body nach drei Wochen und dem Wickeln mit Stoffwindeln aussieht.

Vom Möbel bis zum Spielzeug

Ein Beistellbett aus abgesägten Stuhlbeinen und Sperrholzplatten mit ausgesägtem Muster brachte mich fast zum Weinen. So hübsch- und mein Jakob ist einfach zu groß dafür. Bei Klein und Mayerhofer darf frau keine Angst vor Akkuschraubern, Bohrmaschinen und Stichsägen haben, aber dann geht auf einmal alles schnell und leicht. Dafür gibt es zur Abwechslung auch etwas Wellness für die Mamas, Badezusätze, Müsliriegel und Teemischungen sind schnell gemacht, ein perfektes Geschenk und verwöhnen schwangere Mamas, wann immer sie es nötig haben.

Noch nicht genug? Wenn das Baby erst geboren ist, dann braucht man noch viel mehr – Rasselröhren aus Bambus zum Beispiel oder Fühlsäckchen aus Lederresten, Fummeltücher, Schnullerbänder, Trockenbäume für Fläschchen. Für viele Alltagssituationen haben Klein und Mayerhofer kreative Ideen, die sich leicht umsetzen lassen. Manche, wie der Trockenbaum, sind auch außerhalb des Babyzeitalters interessant. Das Utensilo ist hübsch – aber für mich uninteressant. Wir haben viel zu viel Krimskrams, als dass ich den in hübsch angeordneten Bauhaus -Boxen an die Wand schrauben möchte.

Kleine Ideen für den Alltag

Nett finde ich auch die vielen kleinen Tipps, die den Babyalltag erleichtern. Z.B., wie aus dem Tragetuch schnell eine Hängematte wird, damit das Baby auch bei der Freundin während eines Besuches schaukelnd schlafen kann. Oder, wie man einfach aus Klettband und Karabinern eine Möglichkeit baut, alle normalen Stofftaschen am Kinderwagen zu befestigen. Ade, ungetüme Wickeltasche! Für alle, die es gern schnell und einfach mögen (ich fühle mich durchaus angesprochen) gibt es leichte Mobiles zum Nachbauen. Und für die Strickerinnen weiche Shrugs fürs Baby, wenn es zu warm ist, um eine Strickjacke anzuziehen und zu kühl, um nur ein Shirt anzuhaben.

Zwischen Rhythmusinstrumenten und Kissenlandschaften finden sich ein paar Rezepte, die das Wochenbett angenehmer gestalten sollen. Und die wachsenden Kleinen freuen sich über Indoorschaukelstühle und Kinderwagendecken. Bei soviel Schönem und Kreativem bin ich geneigt, die unangenehmen Seiten des Kinderhabens beiseite zu drängen. Spätestens, wenn Jakob wieder das Erdgeschoss mit Draht umwickelt werde ich wissen, dass meine Zeit vorbei ist. Klein und Mayerhofer waren einfach zu spät dran.

Titelangaben:

Lea Klein, Carla Mayerhofer: minimach. Nadel, Säge, Tatendrang – das DIY – Babysachenbuch.

Bern: Haupt Verlag, 2015.160 Seiten. 24,90 EUR.