Archiv für den Monat: Januar 2013

Drinnen und draußen

SchneebabyCharlotte SchneekugelJakob SchneeschaufelJohann SchneerechenSchneefrauJetzt ist es kalt geworden. Jeden Tag zeigt mir ein Blick auf das Thermometer, dass der Winter noch lange nicht vorbei ist. Manchmal schneit es ein bisschen und meine Kinder laufen in den Garten, um den wenigen Schnee, der gefallen ist, voll ausnutzen zu können. Man glaubt es kaum, doch selbst bei nur zwei Zentimeter Schnee schaffen sie es, einen Schneemann zu bauen. Leider überlebt er meist die nächste Nacht nicht, was umso bedauerlicher ist, als der letzte Schneemann de facto weiblichen Geschlechts war und tatsächlich ein Schneebaby entbunden hatte, um das Friederike sich rührend kümmern musste. Unglücklicherweise erlagen beide den Schaufelhieben ihrer Brüder. Wie gut, dass ich kurz mit der Kamera draußen war, um die wenigen Augenblicke fest zu halten, die die Schneefamilie haben durfte. Leider mag ich den Winter lieber von innen und mit den Jahren schätze ich eine heiße Tasse Tee und einen freien Blick aus dem Fenster mehr als halb erfrorene Hände und Schneebälle im Nacken.

Aus meiner Werkstatt

alter SesselCharlotte geht nun in die zweite Klasse. Das ist natürlich mächtig erwachsen und aufgrund ihres arbeitsintensiven Tagesablaufs kam schnell die Diskussion über eine Chillout – Lounge auf. Nun gut. Nachdem unsere Wohnfläche begrenzt ist und Charlotte eine Mama hat, die ungern Neues kauft und lieber altes aufmöbelt, habe ich mich für genau letzteres entschieden. Die Mädchen sollten einen Lesesessel bekommen. Wir hatten noch aus Studienzeiten alte Ledersessel auf dem Speicher, meine Mama riet mir, eher einen Quilt als eine Husse zu nähen – der Schnelligkeit wegen. Ich hatte noch nie einen Quilt gemacht und auch der Gedanke an viele kleine Stoffstücke ließ mich erst einmal zaudern. Doch kleine Mädchen können sehr beharrlich sein und so machte ich mich ans Werk. In meinen vielen Stoffkisten fand ich verschiedene Stoffreste, die zu den Farben im Mädchenzimmer passten: blau, rot, gelb. Friederike legt Quilt

Ich schnittt einigermaßen gleich große Quadrate aus und Friederike half mir, sie zu einem Muster zu legen. Tatsächlich war das der aufwändigste Teil des Projekts. Statt Volumenvlies, das ich erst hätte kaufen müssen, entschieden wir uns für eine alte Wolldecke als Einlage. Sie hatte über die Jahre Risse bekommen und war auch sonst keine Augenweide mehr. Ich nähte zuerst all die Quadrate aus einer Reihe zusammen und dann die Reihen selbst. Man muss nur gut aufpassen, dass nichts durcheinander kommt! Ich hatte noch einen größeren Rest vom Vorhangstoff des Mädchenzimmers übrig, den benutzte ich für die Rückseite, damit man den Quilt auch wenden könnte. Ich hatte nun also drei Stoffschichten übereinander. Aus dem Vorhangstoff schnitt ich mir noch ein Einfassband und damit nähte ich die drei Schichten zusammen. Aufgrund der Dicke und des Gewichts der Stofflagen war das nicht ganz einfach, mein erster Quilt ist nicht perfekt geworden, aber er erfüllt voll und ganz seinen Zweck. Am besten gefällt meinen Kindern an ihm, dass man ihn auch als Picknickdecke oder Zeltdach benutzen könnte.

Quilt gelegt

LesesesselMeistens aber wird er dazu benutzt, wozu er gemacht wurde: zum Schmökern und entspannen!

Wie geht es Eurer Werkstatt?

Auf meinem Tisch

Quiche fertig Quiche in Form Quiche Teig 2 Quiche Teig ausgerolltIst es nicht manchmal so, dass man nicht weiß, was man heute zum Mittagessen kochen soll? Es gibt Tage, da fegt die Routine das Gedächtnis leer und nur der Gedanke an das Kochen lässt einen verzweifeln. Spaghetti  – hatten wir gestern, Gemüse und Reis isst niemand, Fleisch gibt es erst am Wochenende wieder, Kartoffeln kann man nicht mehr sehen. Dann ist es Zeit für einen Blick in die Tiefkühltruhe!

Dieses Jahr hatte ich Lauch in meinem Garten – und Zucchini! Und von beidem genug! Was wir im Sommer und Herbst nicht verbrauchen konnten, habe ich eingefroren und nun ist die Zeit gekommen, alles wieder hervor zu kramen. So schenkt mir mein Garten auch jetzt noch Nahrung.

Dafür kommt jetzt ein Rezept für eine Quiche, die mit allem schmeckt, was Garten und Gemüsetheke hergaben:

Für den Teig:

225g Weizenmehl, 1 Prise Salz, 50g Butter, 20g Schmalz, 120ml Eiswasser

Aus diesen Zutaten bereitet Ihr einen Mürbteig. Lasst ihn 30 min. im Kühlschrank ruhen und rollt ihn dann dünn aus, um ihn in eine Backform zu legen.

Für die Füllung:

50g Butter, Lauch geschnitten, Zucchini in Scheiben, 1 Knoblauchzehe, 4 große Eier, 2 EL Naturjoghurt, 120 ml Milch, 100g geriebener Käse, Salz und Pfeffer

Eier, Joghurt, Milch, Käse, Salz und Pfeffer in einer Schüssel vermischen. Gemüse in Butter mit Knoblauch weich dünsten. Dann Gemüse auf den Teig geben und die Käsemischung drüber gießen.

Im Backofen ca. 45 min. garen, bis die Quiche gar und goldbraun ist.

Ich habe die Quiche schon mit Kürbis, Zucchini, Lauch, Zwiebeln und Tomaten gebacken.

Lasst es Euch schmecken!

 

Jetzt

  • kann ich endlich nach einem anstrengenden Wochenende aufatmen
  • haben wir zwei erfolgreiche Konzerte hinter uns gebracht
  • muss ich mich endgültig von unserem schönen Weihnachtsbaum verabschieden
  • hat uns der Alltag wieder eingeholt
  • könnte ich eigentlich nochmal ein Wochenende brauchen
  • wünsche ich mir eine Wichtelherde, die mir die Wäscheberge wegzaubert, die nach zwei Tagen außer Haus sich bei uns türmen
  • können meine vier Kinder ihren Winter genießen
  • freue ich mich so, dass ich dieses Jahr auf textile Geschenkverpackungen umgestiegen bin. Sind sie nicht schön und funky und soooo recyclebar?
  • denke ich ein an ein ganz kleines Baby, für das wir diese Geschenke gemacht haben. Ich hoffe, alles passt und wird unendlich oft benutzt
  • habe ich noch sechs Tage Zeit, um einen Kindergeburtstag vorzubereiten – herrje!
  • wünsche ich mir den Frühling herbei, obwohl ich weiß, dass mein Garten noch ein wenig Schlaf braucht
  • beginnt eine neue aufregende Woche!

Ich wünsche Euch viel Erfolg bei allem, was Ihr so treibt!Bunte GeschenktaschenBruno GeschenkBruno eingepackt

Drinnen und draußen

Januar ist vielleicht nicht der beste Monat, um draußen zu sein. Für meine Kinder, die im Sommer kaum drinnen waren, ist es manchmal schwer, Regen und grauen Himmel zu ertragen. Die wenigen schönen Momente wollen sie dafür genießen. Letzte Woche hatte es viel geregnet und schließlich wurde uns allen klar, dass wir einfach keine Lust mehr hatten, auf schönes Wetter zu warten. Ein Regentag bietet sich zum Basteln an: täglich erhalten wir stapelweise Prospekte und die eignen sich aufgrund der Papierstärke gut zum Falten von Papierschiffchen. Es hat länger gerregnet als wir dachten und unsere Kinder haben entsprechend wesentlich mehr Schiffchen gefaltet als geplant. Nun wird das Wetter besser und endlich konnte unsere Armada in See stechen. Die Vorfreude auf diesen Tag war riesig und hat das Warten verkürzt und selbst Jakob konnte es kaum erwarten, die Schiffchen in See stechen zu lassen. Wir hatten gut eine Stunde Spaß, einige Schiffchen versenkt, einige hartnäckige U-Boote in Betrieb genommen, Steine und Stöckchen ins Bächlein geworfen und definitiv alle Stiefel in Schlamm gebadet. Aber es war genau das, was alle brauchten!

Friederike SchiffchenJakob SchifferlJohann SchiffchenSchifferl 2 Schifferl1 Schifferl2Schifferl1Schifferl2Ich hoffe, Ihr konntet auch draußen sein!

Aus meiner Werkstatt

Elfenhöhle FeenschlossRitterburgFischleintascheWir waren so fleissig gewesen in der Vorweihnachtszeit. Bei vielen Kindern gibt es nunmal viele Geschenke und am besten ist es, wenn die Mama selbst mit Hand anlegen kann und sich die Kosten für die Geldbörse und die Umwelt in Grenzen halten. Alle unsere Kinder bauen sich gerne eigene Welten auf mit Spielfiguren. Charlotte liebt Elfen, Friederike bevorzugt Prinzessinnen, Johann braucht natürlich Ritter und der kleine Jakob schleppt seine Bauernhoftiere überall mit hin. Und meistens spielen alle miteinander und durcheinander und nebeneinander her. Bei derartigem Gewimmel dauert es natürlich nicht lange, bis alle lautstark Wohnstätten für ihre Lieblinge einfordern. Natürlich könnte man selbige kaufen, damit belasten wir aber bloß Börse und Umwelt. Also habe ich für die Ritterburg und das Schloss kurzerhand einen alten Waschmittelkarton umfunktioniert: den Rücken habe ich abgeschnitten, damit eine Öffnung zum Spielen entsteht. Den Griff ließ ich, eigentlich ist er zum Transportieren ideal. Die Form habe ich mir nur grob aufgezeichnet und mit dem Teppichmesser ausgeschnitten, Fenster und Türen ebenso. Mit Kleister und Geschenkpapier habe ich alles dekoriert und dann mit Heißkleber und Borten verziert, je nachdem, was ich gerade da hatte. Charlottes Elfenhöhle war aufwändiger aber ähnlich nachhaltig. Eine mit Frischhaltefolie überzogene Salatschüssel war mein Modell, darauf habe ich Schichten von Zeitungspapier gekleistert, bis die gewünschte Dicke erreicht war. Mit einer robusten Schere lässt sich der Höhleneingang leicht hineinschneiden und eine kleinere Pappschachtel, die ich mit Heißkleber obenauf setzte, bot mir die Form für die obere Höhle. Die Felsenstruktur entsteht durch geknüllte Zeitungen, nach dem Trocknen habe ich alles mit Acrylfarbe bemalt und mit Pailletten beklebt. Da ich einen großen Materialfundus habe, hielten sich die Kosten in Grenzen.

Charlottes kleines Beutelchen mit den Fischen habe ich aus Stoffresten genäht, das Motiv ist aus dem Stickband der Kollektion Mittsommerland von TOPP – ein preisgünstiger Schuber mit einigen netten Ideen. Charlotte wünschte sich einen Beutel für ihren Nachmittagsunterricht, den man falten und in den Ranzen stecken kann und der dennoch hübsch aussieht. Ich habe ihn für ihren Adventskalender gemacht.

Und selbst unser Bubenzimmer kann sich sehen lassen. Selbstverständlich ist das Johanns Bett, er liebt Autos und – grün. Es ist zwar noch viel zu tun, aber der Anfang ist gemacht. Wie es wohl in Eurer Werkstatt aussieht?

Auf meinem Tisch

In einer großen Familie spielt sich das Leben oftmals um den Esstisch ab. Hier essen wir, hier macht Charlotte ihre Hausaufgaben, hier wird gebastelt und gebacken, geschnitten und verziert. Mit Freunden sitzen wir um ihn herum und verbessern die Welt. Er ist das einzige Möbelstück in diesem Haus, das mindestens stündlich gereinigt wird, wenn nicht öfter. Leider wird er auch zerkratzt, verklebt und beladen. Trotzdem entsteht so vieles auf ihm. Friederikes Lebkuchenarmada zum Beispiel. Wenn man kurz vor Weihnachten Geburtstag hat, ist es selbstverständlich, dass man einen Rest von Weihnachten mit in den Kindergarten nehmen möchte. Beim Teig haben wir uns für einen einfachen und bewährten Honigkuchenteig entschieden aus Honig, braunem Zucker, Butter, Mehl, Lebkuchengewürz und Natron. Er ist haltbar, schmeckt gut und lässt sich leicht verarbeiten. Ich habe ihn aus Inge Skovdals wunderbarem Buch Winterrezepte, in dem noch so manches andere Euch verführen wird. Den Zuckerguss aus Eisweiß und Puderzucker musste ich sehr dick anrühren, sonst hätten weder die Schokolinsen gehalten, noch wären die Konturen sichtbar geblieben. Friederike liebt diese Lebkuchenmänner und ich backe sie schon das zweite Jahr, obwohl es mich jedes Jahr wieder Stunden kostet, alles zu richten und ich mir schwöre, dass es von nun an nur noch Blechkuchen gibt. Aber wer kann einer großäugigen Sechsjährigen schon etwas abschlagen? Das Rezept für den Teig habe ich in einem vorweihnachtlichen Buch gefunden, aus dem ich auch sonst mehrere Sachen nachbastle und koche:

Und dann sind da noch die Geburtstage, die sich bedrohlich nähern. Unsere Familie ist eine Winterfamilie, ab November feiern wir Geburtstage, die erst im März ein Ende nehmen. Ich versuche, niemanden zu vergessen, selten gelingt mir das, aber diesmal habe ich schonmal zwei Geschenke auf meinem Tisch vorbereitet – ratet mal, was daraus wohl wird. Vielleicht habt Ihr auch die Stoffe schon mal flüchtig gesehen?LebkuchenmannLebkuchenarmada1RockzuschnittTunikazuschnitt

 

Jetzt

  • kann ich es kaum fassen, dass meine Barbarazweige doch noch aufgeblüht sind – spät, aber doch!
  • genieße ich die Ruhe vor dem Sturm – die Ferien sind vorbei und eine neue Woche beginnt, voll mit Terminen, Schule, Musik- und Sportunterricht
  • habe ich noch keinen blassen Schimmer, wie ich diese Woche organisieren werde
  • kann ich zufrieden auf unsere Weihnachtsferien zurückblicken: wir haben uns gut erholt, viel gespielt und zuhause wieder einiges verändert
  • gefällt mir Jakobs neue Pyjamahose wirklich gut, vor allem, wenn ich bedenke, dass ich mein altes Shirt nicht mehr haben wollte
  • bin ich so neugierig, wie sich die Räume weiterentwickeln werden, die wir anders gestalten möchten
  • habe ich gerade noch Zeit für eine zweite Tasse Tee!

Ich wünsche Euch einen wunderschönen  Tag!Barbara1JakobHose1JakobHose2Nähzimmer1

Ein Augenblick

Ein kleiner Augenblick, der Situationen widerspiegelt, die für uns in den letzten Tagen wichtig waren. Ich wünsche Euch ein schönes Wochenende, wir sehen uns wieder am Montag!