Ich bin einigermaßen stolz: endlich habe ich eines meiner Langzeitprojekte abschließen können. Seit Weihnachten habe ich an einem neuen kleinen Teppich für unser Badezimmer gearbeitet. Er musste klein sein und bunt, ich wollte unbedingt gebrauchtes Material verwenden und er sollte angenehm für die Füße sein, denn schließlich wollen wir alle darauf stehen. Clint Eastwood gab schließlich den Ausschlag. In Gran Torino sitzt er auf seiner Veranda und seine Füße stehen fest auf einem Teppich aus geflochtenen Stoffstreifen. Aber genug geredet, ich möchte Euch zeigen, wie ich den Teppich gemacht habe. Die Idee für den Teppich habe ich aus Amanda Blake Soules wunderbarem Buch.
Ihr braucht Stoffreste und zwar Unmengen davon. Das ist auch der Hauptgrund, weshalb so ein Projekt derart lange dauert. In meinem Fall war es ja auch nur ein kleiner Badvorleger. Am besten, Ihr sucht Euch gleichzeitig einen Platz, an dem Ihr Euer Teppichprojekt auch mal lagern könnt!
Also: Unmengen von Stoffresten werden in ca. 4 cm breite Streifen geschnitten. Im Idealfall müsst Ihr sie auch nicht im schrägen Fadenlauf schneiden, sondern habt lauter gerade Streifen.
Diese Streifen werden dann jeweils rechts auf rechts zusammengenäht, so dass es eine einzige lange Schnur gibt. Diese Schnur wird dann gebügelt. Und zwar nach Schrägbandart: einmal mittig knicken und dann die Außenränder nach innen bügeln. Ihr habt dann eine einzige gebügelte Schnur, die Ihr zu einem großen Ball rollen könnt und an der man keine fasrigen Stoffkanten mehr sieht.
Ihr braucht drei von diesen großen Bällen. Dann näht Ihr die drei Schnüre an den Anfängen zusammen. Nun könnt Ihr mit den drei großen Knäueln einen Zopf flechten, es ist manchmal etwas umständlich, doch es geht und heraus kommt dabei eine stabile, dicke Zopfschnur. Diese Zopfschnur könnt Ihr wie eine Schnecke aufrollen und mit einem festen Baumwollfaden (ich habe altes Häkelgarn von meiner Oma benutzt) und einer dicken Nadel zusammennähen.
Euer Teppich wird wachsen und wachsen, solange Ihr wollt. Manchmal geht der Stoff aus und ich nähe und bügle neue Stoffschnüre und nähe sie von Hand an die Teppichschnüre. Irgendwann ist der Teppich groß genug.
Nun schneidet Ihr die verbleibenden Schnüre gleich lang ab und näht die Schnüre genauso zusammen wie am Anfang auch.
Den Rest näht Ihr wieder mit der Nadel fest und zwar wenn möglich so, dass sich das Ende gut in die Rundung eingliedert.
So, für den Anfang bin ich echt zufrieden. Und Jakob konnte den neuen Teppich auch sofort ausprobieren.
Was tut sich in Eurer Werkstatt?