Aus meiner Werkstatt – In my studio

Manchmal fügt sich das Schicksal doch günstiger, als man meint. Neulich hatte Johann sich beschwert, dass alle Schlafanzüge zu klein würden, und dass, obwohl er noch nicht mal viel gewachsen sei. Und dass es wohl nicht angehen könne, dass man als viereinhalbjähriger Junge mit dem Eulenpyjama der großen Schwester ins Bett gehen muss. Der sei viel zu eng und er hätte viel zu viele Muskeln. Ehrlich gesagt: es sieht wirklich seltsam aus. Natürlich braucht er einen neuen Pyjama. Kaufen ist gut, aber manchmal umständlich und ist es nicht praktisch, wenn man gerade da einen Sack alter Hemden vom Opa geschenkt bekommt? Außerdem sind Großväter immer toll, und wenn man als kleiner Bub sozusagen seinen Opa am Leib trägt, ist das etwas Besonderes. Johann durfte sich die Hemden, aus denen ich den Pyjama nähen sollte, selbst aussuchen.

Für die Hose zeichnet Ihr Euch einen Schnitt vor, ungefähre Länge einer alten Pyjamahose reichen – Wachstumszugabe nicht vergessen! Achtet zudem darauf, dass der Schritt hoch genug wird, denn am oberen Rand gehen gut drei Zentimeter für den Gummizug verloren. Welcher Junge mag schon Pyjamahosen, die zwicken?

Hemd zerschnitten

Den Rest vom Hemd schneidet Ihr weg, aber man kann auch hier noch tolle Sachen daraus machen. Aus den Ärmeln habe ich Charlottes Rock genäht…

Hemdrecycling

 

Die Hosenteile werden nun gefaltet und die inneren  Beinnähte gesteppt. Wie bei Leggings gibt es keine äußere Beinnaht, die Knopfleiste ist an einer Seite eine schöne Zierde. Dann steppt Ihr die Schrittnaht, die Brusttasche des Hemdes würde ich auf einem Hosenhinterteil angesiedelt sehen. Zum Schluss den oberen Rand umknicken und annähen, dabei Platz für ein dünnes Gummiband lassen.

Für das Oberteil habe ich großzügig um den Kragen herum ausgeschnitten, da das Hemd kurzärmelig war, musste ich an den Ärmeln nichts wegschneiden.  Für die Länge habe ich alles kurz an Johann hingehalten, aber tendenziell sollte man hier mehr Stoff einplanen, als man meinen möchte. Den Halsausschnitt habe ich mit einem Jerseystreifen eingefasst, wenn man den stark dehnt, dann kräuselt sich der Stoff von selbst ein und vielleicht spart man sich das Gummiband. Hört sich alles kompliziert an, ging aber dann doch ziemlich schnell.

Hemd für Oberteil zerschnitten Hemd und Putzlumpen

 

Pyjama Johann Pyjama Johann fertig

 

Da der Oberteilstoff aus saugfähigem Leinen war, habe ich mir gleich noch zwei Putzlumpen daraus geschnitten. Den Rest habe ich für Teppichstreifen klein geschnitten, ich denke, ich werde noch mehr Teppiche flechten.

Und nun hat Johann einen neuen Pyjama, der gut passt und ihn an seinen Opa erinnert.

Was macht Ihr diese Woche in Eurer Werkstatt?

My little boy keeps on growing – which is both wonderful and annoying. Because now that he is almost a man, he told me he could no longer wear his sisters‘ pajamas. This is why he needed a new one of his own. And lucky me – I got a bag full of outworn shirts of gramps. At the above pictures you can see how I cut them to make pants and a shirt, just make sure you cut it wide enough and long enough between the legs. I used jersey for the collar which might spare you elastic strap. Don’t throw away the rests, I made skirts and cleaning rags and stripes for my carpets out of them.

What are you doing in your studio this week?

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