Archiv für den Monat: März 2015

Aus meiner Werkstatt – In my Studio

Jankerrücken

Eigentlich braucht keines meiner Kinder im Moment so richtig dringend etwas Gestricktes. Deshalb war das hier ein reines Nice-to-Have-Projekt. Oder doch nicht? Schließlich stamme ich aus Bayern und wenn eines meiner Kinder grade keine passende Trachtenstrickjacke hat, tut mir das schon in der Seele weh, auch wenn an sich genügend andere Strickjacken da wären. Aber Jakob ist gewachsen und vier Jahre alt geworden und der Zufall wollte es, dass der Janker auch noch rechtzeitig fertig wird – wer kann da noch widerstehen?

Really, there is no urgent need of knitted things in this house right no. Which made this one a real fun project. For Jakob has lots of cardigans, but a traditional Bavarian one? Not quite. And as he is four years now and I finished the jacket right in time – why not?

Ich habe mit Merinoschurwolle in Nadel Nr. 4 gestrickt und blau meliert gewählt. Das erspart Denkarbeit beim Muster, denn es gab keins. Kraus rechts für den Janker und keine Mittelfalte. Wirklich, ein einfaches Projekt und dass es zur Lederhose passt, sieht man eigentlich auch nur an der Wahl der Knöpfe am Schluss. Ich habe mir einen Pulli von Jakob geschnappt, der langsam klein wird, in der Länge um drei Zentimeter an Bund und Ärmeln länger gestrickt und den Armausschnitt 1,5 cm nach unten versetzt. Anleitung für Faule also. 80 Maschen Anschlag haben fürs Rückenteil gereicht, für den Armausschnitt habe ich dann jeweils 4-3-2-1 Maschen abgenommen und grade hoch gestrickt. Für den Halsausschnitt wurden nur einmal die mittleren zwanzig abgekettet.

I worked with Merinowool and needles number 4 and chose a yarn mixed blue and grey. Which made everything even more fun as I had not to think about patterns but could just knit on in garter stitch. I took an old sweater, decided to add two centimeters in length and on arms and to cast off for the arms 1,5 centimeter earlier. Lazy me. I cast on 80 stitches and worked up to the arms and then cast off 4-3-2-1 stitches. For the neckline on the back I cast off 20 stitches again. 

Jankerrücken ganz

Fürs Jackenvorderteil nehme ich grundsätzlich halbe Maschenzahl plus in diesem Fall 4 Maschen fürs die Verschlussleiste, die ich durch eine durchlaufende Reihe glatt links abgehoben habe. In ein Vorderteil habe ich acht Knopflöcher eingearbeitet, einfach nur durch einen Umschlag und zwei rechts zusammengestrickte Maschen. Armausschnitt wurde wie hinten gearbeitet, für den Halsausschnitt habe ich 5 cm weiter unten begonnen und einmal 5, dann 3 dann 2 abgekettet.

For the front part I usually cast on half the stitches plus in this case 4 stitches for the placket, which I separated by a row of purl stitches. In one of the plackets I placed eight button holes. I worked the arms the same way as on the back, for the neckline I started 5 centimeters beyond and then cast of 5 – 3 – 2 stitches.

Jankervorderteil

Für die Ärmel habe ich 40 Maschen angeschlagen und alle 8 Reihen von Anfang an zugenommen.  Für den Armausschnitt habe ich 4-3-2-1 Maschen abgekettet und dann bis zum Schluss beidseitig jede Reihe eine Masche abgenommen.

For the arms I cast on 40 stitches and added two stitches each eight rows. I then cast off for the arms  4-3-2-1 stitches and kept casting off one stitch on each side each row until finished. 

Jankerbündchen

Nach dem Zusammennähen habe ich noch den Kragen angestrickt und dafür nach 4 Reihen Kraus rechts zwei Reihen links gestrickt, so dass ich den Kragen umbiegen konnte. Dann wieder 4 Reihen kraus rechts und nach dem Abketten innen verdeckt angenäht. Die Knöpfe hat Friederike aus meiner Knopfkiste zusammengewühlt und irgendwie haben sie gereicht und gepasst. Traumhaft!

Der Janker darf zum Creadienstag, zu Meertje, zu Pamelopee und zu Made4boys!

Was habt Ihr diese Woche gewerkelt?

After sewing together the whole stuff I knit the neckline and began with 4 rows of garter stitch, then purled two rows and again added 4 rows of garter stitch. I sewed the collar to the inside, Friederike found me eight sweet traditional buttons and everything is fitting. Such fun and love!

What did you make this week?

Jankerkörper

 

Janker fertig

Jetzt – Neu Gelesen

Katrin Hensler: Windelfrei, gestillt und getragen. Ein Ratgeber für einen natürlichen Umgang ohne Windeln und Ersatznahrung

Von allem ein bisschen

Katrin Hensler hat sich aufgemacht, in Windelfrei, gestillt und getragen. Ein Ratgeber für einen natürlichen Umgang ohne Windeln und Ersatznahrung eine Schlacht gegen die Kommerzialisierung des Umgangs mit unseren Babies zu führen. Dass dies nur zum Teil gelungen ist, liegt hauptsächlich am eigenen Anspruch, ein möglichst breites Themenfeld zu bearbeiten. Schade, denn so gibt es zu allen Themen ein bisschen und zu keinem richtig viel.

Aber vielleicht überlegt sich ja Katrin Hensler noch einmal, ein weiteres Buch zu veröffentlichen und sich dabei auf eines ihrer durchaus interessanten Themen zu konzentrieren. Nachdem es bereits viele Veröffentlichungen zum Thema Tragekinder und Babynahrung gibt, würde sich ihre Praxis der windelfreien Erziehung anbieten. Im vorliegenden Werk liest sich einiges halbgar, jedes Thema wird auf den insgesamt knapp hundert Seiten angerissen und dann wieder fallen gelassen.

Es bleiben viele Fragen

Ganz klar gibt Frau Hensler einen persönlichen Erfahrungsbericht der windelfreien Erziehung ihrer beiden Kinder. Sie ist zum Glück dabei weder dogmatisch noch belehrend, so dass auch Skeptiker sich vielleicht für ihre Herangehensweise erwärmen können. Gerade die persönliche Komponente aber lässt viele Fragen offen. Zum Beispiel erwähnt sie, dass sie ihre eigenen Kinder im Abstand von vier Jahren geboren hat. Windelfreie Erziehung fällt hier leichter als bei einem Abstand von z.B. eineinhalb Jahren, wie ich es hatte.

Geht dann das? Welche Erfahrungsberichte außer dem ihren gibt es noch? Vater und Mutter arbeiten eng zusammen – was, wenn mindestens ein Elternteil berufstätig ist und vielleicht viel unterwegs? Welche Möglichkeiten würde sie empfehlen? Was ist mit Schreikindern? Hensler verallgemeinert konsequent und so mancher Mutter wird wohl ein schales Gefühl bleiben, wenn man bedenkt, wie unterschiedlich die eigenen Kinder waren. Das schreibe ich definitiv als Mutter von vier Kindern, die alle mit Stoffwindeln gewickelt wurden.

Für Persönliches zu wenig Platz

Andererseits würde sich auch ein noch intimerer Blick in die eigenen vier Wände anbieten, möchte Hensler sich schon auf den eigenen Erfahrungsbericht konzentrieren. Es gibt viele tolle persönliche Blogs von Müttern, die sich dem Strom der Allgemeinheit entgegenstellen und mit schönen Bildern, wundervollen Geschichten und praktischen Tipps ihre Leser begeistern. Viele davon haben längst den Schritt von der Online – zur Offlineautorin gewagt.

Aber hinter derartigen persönlichen Projekten bleibt Hensler zurück. So entwickelt sich der Eindruck, dass sie ihre ureigene Erfahrung mit windelfreier Erziehung auf die Allgemeinheit übertragen möchte. Doch das geht nicht, sie führt selbst des Öfteren an, in welchen Fällen die Stoffwindel mit darf, wann Kompromisse geschlossen werden etc. Vielleicht passt Henslers System nur für ihre Familie? Da sie außer der eigenen Perspektive keine Belege bringt, lässt sich Vieles schlecht nachvollziehen.

Am Schluss folgen Plattitüden

Schade ist, dass Hensler in ihre weiteren beiden titelgebenden Themen, nämlich dem Tragen von Babies und der Babynahrung, kaum investiert. So bleibt es bei Plattheiten wie der Tatsache, dass Tragetücher toll sind und Gläschennahrung überflüssig. Sie übersieht dabei, dass die Zielgruppe ihres Buches das bereits wissen wird. Es fehlen z.B. schöne Babyrezepte, die auch in Abwandlung für den Familientisch geeignet sind – was habe ich für Große und Kleine nicht gekocht! Oder Möglichkeiten, einfache Babyslings selbst zu nähen oder die Tücher besonders zu binden. Der Hinweis auf Trageberaterinnen vor Ort entbindet nahezu vom Kauf des Buches. Auch hier fehlen wieder entweder der sehr persönliche und damit auch ausführlichere Bezug zur eigenen Praxis oder aber eine bessere Aufarbeitung des Forschungsstands. So schickt Hensler ihr Publikum in ein Wechselbad der Gefühle, denn ihr gutgemeinter und richtiger Ansatz versandet im Halbgaren.

Titelangaben:

Katrin Hensler: Windelfrei, gestillt und getragen. Ein Ratgeber für einen natürlichen Umgang ohne Windeln und Ersatznahrung.

Darmstadt: Synergia – Verlag, 2013. 112 Seiten. 12,90 EUR.

Ein Augenblick- One Moment

Ein kleiner Augenblick, der Situationen widerspiegelt, die für uns in den letzten Tagen wichtig waren.  Wenn Ihr Lust habt, setzt einen Link in Eurem Kommentar, so dass wir unsere Augenblicke miteinander teilen können! Weil’s so schön war, ab damit zum Freutag!

Ich wünsche Euch ein schönes Wochenende, wir sehen uns wieder am Montag!

One moment, a mirror of situations that were important for us these days. If you want to, leave a link in your comments, so that we can share our moments!

I wish you a fabulous weekend, I’ll be back again on monday!

Drinnen und Draußen – In and Out

Schneeglöckchenwinterlinge

Ich wusste es noch gar nicht, aber ich habe definitiv einen Schneeglöckchengarten. Sie blühen und blühen und blühen einfach überall zu Tausenden! Es ist wunderschön und zauberhaft und betörend. Sogar meine Kinder lassen sie in Ruhe und genießen lieber inmitten dieser weißen Pracht ihren ersten Vorfrühlingsgartenpicknicknachmittagskaffee! Hoffentlich  bleibt es so schön.

 

Was macht Ihr diese Woche drinnen und draußen?

I didn’t know it but we do have  a real and one of a kind snowdrop garden. They are like everywhere outside and thousands of them are just standing around looking beautiful. Even the kids leave them alone  and prefer having a first nearly spring outside coffee table. I love it when it’s so pretty outside. 

What are you doing in and out this week?

 

Schneeglöckchenköpfe Schneeglöckchengoldröschen Schneeglöckchenefeu Schneeglöckchenchristrose Schneeglöckchenbuche Schneeglöckchenblatt Schneeglöckchenbeet

 

erstes Picknick

Auf meinem Tisch – On my Table

Cornflakes und Kokosflocken

Der Frühling kommt und ich fange zu stöbern an. Ich träume jedes Jahr vom Frühjahrsputz und schaffe ihn nie ganz, aber mit meinen Schubladen in der Küche bin ich dieses Jahr gar nicht so schlecht dabei. Ich habe mir diesmal alle halbleeren Gläser aus Schränken und Schubladen geholt und bin fündig geworden. Haferflockenreste, ein paar übrige Cornflakes, Kokosraspel von der Weihnachtsküche, zwei offene Packungen Haselnusskerne von derselben etc. Ich habe alles miteinander vermischt, die Nüsse klein gehackt

Spring is coming and it’s time to spring clean this old house. At least that’s what I’m dreaming off each year. However, I started with my kitchen drawers and pulled out all those half filled jars. Oat flakes, corn flakes, desiccated coconut, hazelnuts and so on. I mixed everything and chopped the nuts

Nüsse Kokos Cornflakes

und mit Zucker vermischt.

and added sugar!

Nüsse mit Zucker

 

Im Topf habe ich dann meine Reste vom Rohrzucker karamellisieren lassen

In a pot I melted some rests of my brown sugar

Zucker karamellisieren

und das Karamell dann unter meine Resteschüssel gehoben.

and I added the caramel to my nut mixture.

Karamellmischung

Auf ein Backblech gestrichen, bei 150 Grad angeröstet

On  a baking pan, I let it roast on 150°C until crispy

Karamellmischung backen

und dann klein gebrochen. So, die letzten verzweifelten Schokonikoläuse und sonstiges Schokozeugs zerhackt und untergehoben.

and then I broke it. Some left over chocolate bars were chopped, too and mixed with the crunchy oatflakes.

Karamellmischung fertig

 

Und Ihr habt ein tolles Knuspermüsli für den Morgen. Mit Joghurt, Milch oder wie Ihr wollt!

Weil’s so einfach war, ab damit zu Frollein Pfau!

Was steht diese Woche auf Eurem Tisch?

Well, and that’s our crunchy cereal for the next week! Tastes yummy with yogurt, milk or whatever…

What’s on your table this week?

Schoko für Knuspermüsli

Aus meiner Werkstatt – In my Studio

Es ostert und ich war definitiv fleissig genug, um meinen Shop bestücken zu können. An Regennachmittagen hab ich massenweise Ostereier bemalt – in schwarz, gold, silber und pink. Vielleicht gefallen sie Euch? Sie sind alle zu haben!

Die Eier habe ich ausgepustet, im Ofen sterilisiert und dann mit Acrylfarben bzw. Lackmalstiften bemalt. Nicht, dass jemand davon auch noch bunte Finger kriegt. Die Motive sind alle einfach, aber am Strauß sind sie schön.

Oh, there’s easter work starting all around here. And I worked for my shop. Which means easter eggs and LPG bags for those who like to carry their eggs home – have a look!

Ostereier schwarzsilber Ostereier schwarzgoldsilber

Ostereier: 1EUR/Stück.Ostereier Schwarz-Silber Ostereier Schwarz Silber Ostereier schwarz gold Ostereier pinksilber Ostereier Moustache Ostereier Gesicht Ostereier geblümt

 

Ostereier am Zweig

 

Außerdem war ich fleissig in meiner Werkstatt und habe endlich die zwei Flechttaschen fertiggestellt, die ich seit langem in der Pipeline habe. Sie sind diesmal nicht ganz so riesig wie meine silberne Tasche, aber groß genug für einen Ordner….

Für Puristen oder Farbennärrische, wie jeder mag!

Tetrataschen braun und bunt

Tetratasche: 20 EUR / Stück.

Mein ganzes Gewerkel schicke ich dieses Mal zum Upcycling Dienstag, zum Creadienstag, zu Meertje, zu Pamelopee und zu Taschen und Täschchen!

Was habt Ihr diese Woche gewerkelt?

What’s going on in your studio this week?

 

Tetratasche buntTetratasche bunt mit Ordner Tetratasche braun Tetratasche braun mit Ordner

Jetzt – Neu gelesen

Eva Hauck: Carrom, Kreisel, Murmelbrücke. Kinderspiele aus aller Welt zum Selbermachen.

Es darf gespielt werden!

Spielen ist etwas Wunderbares. Erwachsene und Kinder haben seit jeher freie Zeit für das Spiel benutzt. Spielzeug, Gesellschaftsspiele, Brettspiele haben sich unabhängig voneinander quer über den Weltball entwickelt. Schön, dass Eva Hauck in Carrom, Kreisel, Murmelbrücke. Kinderspiele aus aller Welt zum Selbermachen uns diese kreative Weltreise ermöglicht, die nicht nur die Fantasie der Kinder anregt, sondern auch für uns Große eine tolle Weltkarte der Verspieltheit unserer Gattung ist.

Eva Haucks Weltreise beginnt bei der Wiege der Menschheit, in Afrika. Wir Menschen spielen gerne, miteinander, auf Instrumenten, mit Spielsachen oder Brettspielen. Einiges kennt man, manches ähnelt Bekannten und oft gräbt Hauck Spiele aus, die viele tausend Jahre alt sind und deren Regeln Forscher zu rekonstruieren versuchen. So ergibt sich ein wunderbar verspieltes Mosaik, das bei den Pharaonen beginnt.

Gute Erklärung, schöne Beispiele

Selbst sehr alte Spiele wie das ägyptische Zehn-Ringe-Spiel werden so erklärt, dass die Regeln nachvollziehbar sind. Eine Doppelseite widmet sich jeweils dem Spiel, die nächste Doppelseite zeigt, was Hauck mit ihren Versuchskindern daraus gemacht hat. Schließlich geht es darum, die Spiele immer selbst nachzubauen und zu spielen. Gut, dass die Mittel stets einfach gewählt sind und Hauck auch immer die Altersgruppen der Kinder angegeben hat, die das Spiel gebaut haben. So kann man sich gut überlegen, ob die Anforderungen an die eigenen Kinder passen.

Toll finde ich auch, wie ausgewogen Spielsachen und Brettspiele verteilt sind. Hauck hat sich sehr gründlich mit dem befasst, was Kinder und Erwachsene auf dem jeweiligen Kontinent gerne spielen und lässt für alle etwas entstehen – für die Denker und Strategen, die Stillsitzer, die Wilden und die Teamplayer. Vieles kennt man – bestimmte Arten, mit Murmeln zu spielen oder das nigerianische Spiel Draft, das unserem Damespiel gleicht. Auch selbst gemachte Kreisel sind nicht unbekannt. Hier finde ich es einfach schön, zu sehen, dass alle Kinder überall irgendwie gleich spielen.

Berühmte Spiele neu gespielt

Für uns Erwachsene ist es dagegen oft schlicht interessant, zu erfahren, woher all die bekannten Spiele stammen, die wir selbst spielen. Der Dreidel zum Beispiel, der am jüdischen Chanukka gespielt wird und ursprünglich nur als Ablenkungsmanöver beim Torastudium diente oder das berühmte Backgammon, das in der Türkei leidenschaftlich gespielt wird. Es gibt auch Spiele, die überall gespielt werden, so dass der Ursprung gar nicht mehr festgestellt werden kann, Carrom im Königreich Bhutan ist solch ein Spiel.

Die Bastelanleitungen bleiben nahe am Original und tragen doch der Tatsache Rechnung, dass am Ende mit wenig Geld – und Zeitaufwand hauptsächlich gespielt werden soll. Gerade die Brettspiele lassen sich deshalb gut in Gruppenarbeit herstellen und nachher auch entsprechend bespielen. Dagegen sind die chinesischen Flugdrachen oder Centipeden aufwändig gestaltete Liebhaberobjekte, die Zeit und Geduld erfordern, dafür aber später auch wunderschön aussehen.

Warum spielen wir

Immer wieder ergründet Hauck auch die Frage, weshalb von bestimmten Kulturen gewisse Spiele gespielt werden. Geht es, wie bei den kanadischen Inuits, nicht auch um Jagdgeschicklichkeit? Oder wie bei Temari um eine Meditationspraxis chinesischer Mönche, die unserem Fußball verblüffend gleicht? Oder bieten sie, wie bei Moksha Patamu aus Indien, religiöse Erklärungskonstrukte? Die Geschichte jedes einzelnen Spiels ist faszinierend und verändert sicher unseren Blick auf das Spiel, wenn wir es letztendlich selbst spielen.

Rituelle Spiele, die dem Gedächtnis dienen, werden auch in Australien gespielt, wo es für Aborigenes wichtig ist, im Outback über jede Wasserstelle Bescheid zu wissen. Doch Spaß muss immer sein, sonst gäbe es nicht Bora Boras, die singenden Schwirrhölzer, die bei Riten und Erzählungen eine tragende Rolle spielen. Fast erblasst man vor Neid, darf man mit Eva Hauck quer durch die Welt reisen und von diesem unglaublichen Spielereichtum erfahren.

Neues vom alten Kontinent

Besonders berührend ist es, wenn Eva Hauck schließlich auch den europäischen Kontinent besucht und natürlich viele Spiele wiederentdeckt, die längst in Vergessenheit geraten sind. Das isländische Halatafl zum Beispiel ist ein Strategiespiel der Wikinger, vergleichbar mit Schach. Oder das finnische Kyykkä, ein Wurfspiel fürs Freie. Aus Deutschland stammt Poch, ein Vorfahr des Pokerspiels, von Hans Sachs überliefert. All diese uralten vergessenen Spiele nachzubauen und zu spielen ist etwas ganz Besonderes.

Quer durch Europa findet Hauck Spielideen, die für Kinder ab 5 Jahren geeignet sind. Selbst die griechische Antike wird nicht vergessen. Schön, wenn es dann zum Schluss von der ganz alten in die neue Welt geht, von der wir schon viel übernommen haben und wo sich christliche und heidnische Bräuche auf besonders kreative Weise vermischt haben. Pinatas sind selbst bei uns bekannt und beliebt und Patolli, das Spiel der Maya und Azteken, konnte mittlerweile fast rekonstruiert werden. Wunderschön auch die Kotomisipuppen aus Suriname, die von versklavten Westafrikanern in einer typischen Tracht hergestellt wurden und die oft traurigen Verquickungen der Völker besonders gut zeigen. Für Kinder wie Erwachsene ist es bereichernd zu sehen, wie nahe sich eigentlich die Menschen überall auf dem Globus sind. Dies gerade durchs Spiel zu erfassen, ist ein glücklicher Schachzug, für den man Eva Hauck sehr dankbar sein darf!

Titelangaben:

Eva Hauck: Carrom, Kreisel, Murmelbrücke. Kinderspiele aus aller Welt zum Selbermachen.

Bern: Haupt Verlag, 2014. 240 Seiten. 24,90 EUR.

Auf meinem Tisch – On my Table

Nüsse gemahlen

 

Wieder einmal Zeit, die Vorratsschränke zu durchforsten. Diesmal traf es Nüsse, eine Packung Nougat (für Plätzchen gekauft und nicht verbacken), Kondensmilch (ich wollte eigentlich auch Eierlikör machen), Kakao und Zucker. Ich hatte beschlossen, Nussnougatcreme selbst zu machen. Ein Rezept hätte ich auch irgendwo gehabt -theoretisch, aber das ging mir nicht schnell genug. Also habe ich die ganzen Haselnüsse angeröstet und dann die Schale abgerieben.

Dann gemahlen (leider habe ich keine Mühle) mit dem Gemüsehobel und mit Kakao und Zucker vermischt (kann eh nicht genug sein).

Once again time to get through those kitchen shelves. This time, it was hazelnuts, nougat, condensed milk, cocoa and sugar I found. I decided to make nougat cream on my own. Without recipe. I started with roasting the nuts to be able to peel easier. 

Then I ground the nuts and mixed them with cocoa and sugar (can’t be too much).

Nusskakaozucker

Kondensmilch

 

Nugat

 

Die Kondensmilch habe ich erhitzt und den Nougat darin geschmolzen.

I let the condensed milk melt with the nougat.

Kondensnugat

Nougat schmelzen

 

Nougat geschmolzen

Am Schluss die Nusskakaomischung drunter gehoben. Schmeckt lecker, aber eben nicht wie Nutella, was dazu führte, dass ich es allein essen durfte. Yes! Frollein Pfau kriegt auch etwas ab.

Was steht diese Woche auf Eurem Tisch?

And added the cocoanuts to the nougat. Tastes so yummy but didn’t look like my kids expected. Which means: is mine. Yes.

What’s on your table this week?

Nussnougatmischung

Nougatcreme

Ein Augenblick – One Moment

Ein kleiner Augenblick, der Situationen widerspiegelt, die für uns in den letzten Tagen wichtig waren.  Wenn Ihr Lust habt, setzt einen Link in Eurem Kommentar, so dass wir unsere Augenblicke miteinander teilen können! Weil’s so schön war, ab damit zum Freutag!

Ich wünsche Euch ein schönes Wochenende, wir sehen uns wieder am Montag!

One moment, a mirror of situations that were important for us these days. If you want to, leave a link in your comments, so that we can share our moments!

I wish you a fabulous weekend, I’ll be back again on monday!

Drinnen und Draußen – In and Out

zweig am asterl

 

Der Frühling kommt und alle Knospen treiben. Zeit, dass ich meine Obstbäume ein bisschen schneide, manche sind sehr in die Jahre gekommen und schreien förmlich nach einem Rückschnitt. Also hab ich einen Picknickkorb gepackt und alle Sägen in den Kofferraum geworfen und dann ging’s los. Ich habe nur einen Baum so richtig geschnitten und auch nicht alles geschafft, es werden wohl noch mehrere Ausflüge zur Wiese folgen, bis alles gut geschnitten ist. Den Kindern macht das nichts, sie haben den ganzen Nachmittag gespielt. Und ich? Geschnitten und an eins meiner Lieblingslieder gedacht – kennt Ihr es: Drunt in da greana Au….

Was habt Ihr diese Woche drinnen und draußen gemacht?

There’s spring around the corner, I can see it on my trees. Which need a lot of cutting. Hence, as we had a beautiful thursday a week ago, I packed a picknick basket and my saws and out we went to our orchard. I cut only one very old apple tree and will have to go back more often, but the kids loved it and I had a song in my head. Perfect. 

What did you do in and out this week?

 

weidenzweige

Obstwiesenkinder

asterl am ast ast am baum Apfelbaumschneiden

 

alter Obstbaum