Archiv für den Monat: November 2013

Ein Augenblick – One Moment

Ein kleiner Augenblick, der Situationen widerspiegelt, die für uns in den letzten Tagen wichtig waren. Ich wünsche Euch ein schönes Wochenende, wir sehen uns wieder am Montag!

One moment, a mirror of situations that were important for us these days.

I wish you a fabulous weekend, I’ll be back again on monday!

Drinnen und Draußen – In and Out

Probetreppe

Wo ich einmal zuviel Fotos mache, habe ich ein andermal zu wenig gemacht. Hier kommt ein Beispiel aus der Rubrik zuviel, aber es  ist einfach aufregend für mich: Hier in diesen lauschigen, kalten Mauern darf ich demnächst singen. Mit einem netten Chor, einem netten Saxophonisten und einem Bild von einem Pianisten – mein Mann! Ein paarmal darf ich auch alleine singen, ich hoffe, ich vermassele nicht allzuviel mit meinem ständigen Lampenfieber. Einmal haben wir schon mal geprobt und Dekoexperimente gemacht, und Tee getrunken und so weiter.

Für alle, die nicht weit weg wohnen: In zwei Tagen, am Samstag, 16.11. 2013, ist es so weit: Die Metsingers singen im Holy-Keller in Metzingen um 19.30 Uhr, Einlass ist 19 Uhr, Eintritt ist frei, für Essen und Trinken ist gesorgt (aber hallo!), ein paar Stühle schleppen wir auch noch hin und wir freuen uns über alle von Euch da draußen, die einen netten Novemberabend haben wollen.

Und falls Ihr keine Zeit oder Lust habt oder der Weg zu weit ist – was immer Ihr drinnen oder draußen macht, macht es mit Freude!

 

Probetasche Probestühleseite

Wherever you are – if you like these pictures, why don’t you come and join us on November, 16th, 19.30pm in Metzingen, Holy Keller. We will sing for you (I even will try to sing alone – help me God), my lovely husband will play the keys, we will have a saxophone, lots of girls and voices, lots of drinks and food and  – most important: lots of fun!

Come, join us, wherever you are – in and out!

Probestühle Probeschränkchen Probeschoki Probeschale Probeschacht Proberohr Probenoten Probelichter Probeklo Probeklavier Probekerzen Probekeller Probekabelsalat Probeblech

Auf meinem Tisch – On my Table

Mittlerweile kann ich wieder etwas Obst verwerten. In diesem Fall ein Säcklein tiefgekühlter Kornelkirschen, die auf wundersame Weise zu Gelee werden! Ich habe die Kornellen einfach ausgekocht, Kornellkirschenkochen

dann durch ein Tuch ausgepresst,

Kornellkirschensaftpressen

und den Saft mit der entsprechenden Menge Gelierzucker und zusätzlich etwas Zitronensäure aufkochen lassen, um ihn dann noch heiß in saubere Gläser abzufüllen. Das ist ein wunderbarer Vitamin – C Schub für regnerische Novembertage!

Was steht diese Woche auf Eurem Tisch?

Kornellkirschengelee

 

I now have time and space again for some more preservatives – this time I made cornel jam. I had some deep freezed cornel cherries which I cooked for ten minutes, then pressed out the juice which I again let boil with preserving sugar and some more citric acid for at least five minutes. I filled them in some clean glasses and now I have some extra vitamins for cold November, I like that!

What’s on your table this week?

Aus meiner Werkstatt – In my Studio

Manchmal werkele ich einfach vor mich hin und höre auf zu denken. Dann denke ich zum Beispiel viel zu spät daran, dass ich eigentlich auch an einem Blog schreibe und Fotos von meinen Projekten brauche. Was ich mache, gefällt mir, aber ich habe vergessen, zu fotografieren. Toll. So  ein halbes Projekt zeige ich Euch diese Woche, ich denke, Ihr könnt trotzdem was damit anfangen.  Wie Ihr vielleicht bemerkt habt, liebe ich Lesen. Das ist schlecht, weil ich praktisch kaum Zeit dazu habe. So kommt es, dass ich meine Bücher mit mir rumschleppe und darauf warte, dass sich eine Lesegelegenheit ergibt. Neulich kam mir der Gedanke, beim Bügeln zu lesen. Nicht unbedingt beim Hemdenbügeln, aber Servietten und Kindershirts würden doch zeitweilige Ausrutscher geduldig hinnehmen. Nur Blättern kann ich dann nicht, und auch nicht die Seiten festhalten, was fast noch schlechter ist. Also ging es ans Nachdenken und Kramen.

Als ich damit fertig war, hatte ich eine Schokoverpackung in der Hand, Ihr seht ja welche. Größe passte und Farbe auch, und ich holte mir Backpapier und Bügeleisen und plättete die Chose. Achtgeben, dass Ihr eine niedrige Hitzestufe wählt, sonst schmelzt Ihr Euer Werkmaterial.

Die Verpackung wird wunderbar kompakt. Dann habe ich mir zwei Knochen ausgeschnitten – Ihr seht sie auf dem Foto und Jakob zwei kleine große Steine abgeluchst (er hütet sie wie einen Drachenschatz). Dann habe ich die Plastikteile übereinander gelegt und erst einmal eine lange Hälfte mit der Nähmaschine abgesteppt. Dann den einen Stein platziert (wie, seht Ihr auf dem Bild), mit der Hand weiter genäht, dann den zweiten Stein spiegelverkehrt eingenäht. Damit die Steine innerhalb des Knochens nicht verrutschen, habe ich jeweils zur Mitte hin zwei Dreiecke von Hand eingenäht, die die Steine am Platz halten. Das Gewicht ist optimal, um auch dicke Bücher flach zu halten (Ihr seht hier einen 1200  – Weiter) und durch die Knochenform sehr griffig. Weil das Plastik dünn ist, kann ich den Knochen super knicken….. Gut, oder?

Ab damit zum Creadienstag!

Was habt Ihr diese Woche so gewerkelt?

Knochenarbeit

 

Sometimes I unfortunately forget things – like taking pictures. I’m so sorry, but I have to show you a finished project with only two photos. However, it was quite easy and went so smooth that I think you’d be able to come up with the rest  on your own. 

Recently, I found myself facing the problem of wanting to read but not knowing how to – with kids, household chores, crafts and all. I decided I could do some reading while ironing, but how to keep those pages down?

So I had to think a while and came up with the following: I ironed  a plastic bag first – make sure to use reduced heat on your flat iron for a proper result. The plastic bag should melt into a tight form. You just cut two bones out of it, place the stones on each side like shown on the pics and sew around the stones when you have placed both plastic bones on one another. I was able to sew the first have with my sewing machine, but then I switched to hand sewing, as it got tight. To make sure the stones won’t move, I stitched two triangles towards the middle on the plastic. And that’s it! My book bone keeps the pages down and now I am indeed able to read while ironing. Isn’t that great?

 

What did you do in your studio?

 

Jetzt – Neu gelesen

Sarah Whittle: Nadel und Faden. Das Handbuch der Stiche und Nadelarbeiten

 

 

 

Verstickt und Zugenäht

Sarah Whittle hat ein Buch über Stick- und Nähstiche veröffentlicht. Nadel und Faden ist ein Versuch, ein umfassendes Kompendium darüber herauszugeben, was unsereiner völlig dilettantisch an Wochenenden zu verbrechen versucht, kaum dass Sticktwist und Stickstoff einer Kiste entfliehen. Endlich kann ich wissen, was ich da mache.

Dem Hauptverlag ist mit diesem Handbuch ein wahres Schmuckstück gelungen. Ich weiß, ich hab das dieses Jahr schon öfter geschrieben – ich sterbe nun einmal für gelungenes Design und ein durchdachtes Konzept. Bis jetzt habe ich mich hauptsächlich an Kreuzstichprojekte gewagt – der Einband von Sarah Whittles Nadel und Faden erinnert mich stark an die rot-weiß bestickten Mustertücher, die in all den Bauernstuben meiner Heimat hingen. Meine Mutter hat auch so eines gestickt – in blau-weiß. Kindheitserinnerungen also.

Vollumfassend informiert

Wären es nur nostalgische Erinnerungen, die ich mit diesem Buch verbinde, wäre es wohl kaum des Lesens wert. Vielmehr mag ich auch das ganze Konzept. Sarah Whittle hat ihr Kompendium zweigeteilt: ein erster Teil betrachtet Sticktechniken im Allgemeinen und ein zweiter Teil ist den einzelnen Stichen gewidmet. Ein einfaches Prinzip, das mir Information und Anleitung zur Umsetzung gleichzeitig bietet. Möchte ich zum Beispiel etwas über fadenungebundene Stickerei erfahren, erhalte ich eine kurze Einführung und dann eine detaillierte Beschreibung der Techniken, wie z.B. freies Sticken, Crewelstickerei, Goldstickerei etc. Geschichte und Verbreitung werden dabei ebenso erwähnt wie Arbeitsmaterialien und die passenden Stiche, die bei dieser Technik benutzt werden.

Das wirklich geniale bei Nadel und Faden ist, dass die entsprechenden Stiche für jede Technik mit Seitenzahlangabe gelistet sind, so dass der Anleitung Schritt für Schritt gefolgt werden kann . Für den Fall der Goldstickerei würde ich mir vielleicht den Klosterstich aussuchen, dann nachschlagen im Anleitungsteil und dort endlich erfahren, was ich tun soll. Sarah Whittle erhebt natürlich keinen Anspruch auf Vollständigkeit und dennoch hat man das Gefühl, sich mit dem »Who’s Who« der Stickstiche zu befassen. Wer allerdings Muster zum Nachsticken sucht, wird enttäuscht werden: Sarah Whittle wendet sich ausdrücklich an Nadelkünstler und solche, die es werden wollen. Es ist fast schade, dass ich nicht mehr über das Buch sagen kann, doch Sarah Whittle hat ein Nachschlagewerk verfasst und keinen hübschen Teetischschmöker. Gott sei Dank!

Titelangaben:

Sarah Whittle: Nadel und Faden. Das Handbuch der Stiche und Nadelarbeiten.

Aus dem Englischen von Eva Korte.

Bern: Haupt Verlag 2013. 240 Seiten. 39.90 EUR.

 

Ein Augenblick – One Moment

Ein kleiner Augenblick, der Situationen widerspiegelt, die für uns in den letzten Tagen wichtig waren. Ich wünsche Euch ein schönes Wochenende, wir sehen uns wieder am Montag!

One moment, a mirror of situations that were important for us these days.

I wish you a fabulous weekend, I’ll be back again on monday!

Drinnen und Draußen – In and Out

Rosenauge

Was soll ich sagen – es ist November! Die Oktobersonne ist erloschen. Das Licht wird anders, die Tage grauer, der Wind rauer. Ich habe noch einmal die Blüten in meinem Garten fotografiert, um die Farben festzuhalten. Sie leuchteten so schön, aber die Blätter, die haben sich verfärbt. Rot und gelb, gemustert oder einfarbig. Ich liebe den bunten Herbst und ich vermisse ihn jetzt schon. Die letzten Himbeeren, die letzten Malven, noch ein paar Frauenmantelblätter und Laub, Laub, Laub. Demnächst muss ich mich überwinden, die Gehwege frei kehren und den Rasen sauber machen. Gut, dass ich viele kleine Helfer habe, die gerne Besen und Rechen schwingen. Und gut, dass ein starker Wind weht diese Tage. Wenn ich Glück habe, muss ich nicht ganz so oft kehren und rechen.

Was habt Ihr drinnen und draußen gemacht?

Malvenauge

 

Kapuzinerkresseblatt Herbsthimbeere Herbstgelb

 

Echinacea purpurea

 

I love this autumn. But it is over now, at least almost. The colours have changed, so I went outside for a last time to take some pictures of my garden. The last flowers, the coloured leaves, the leaves, oh my!  I love the orange, the yellow, the red in my garden, but the green vanishes and leaves lay around everywhere. I’ll need some more sweet little hands to help me out, to clean garden and sidewalk for winter, for the snow and cold yet to come. 

What did you do in and out?

Auf meinem Tisch – On my Table

Paprikaschoten

Hach, ich habe ganz vergessen, Euch meine Urlaubsreminiszenzen zu zeigen. Aus Kroatien habe ich mir Paprika mitgenommen. Mir haben vor allem die Farben und Formen der Paprika gefallen. Mir war schon klar, dass sie verschieden scharf sein würden, aber tatsächlich konnte ich die langen dünnen Schoten gar nicht essen, so scharf waren sie! Aber einlegen, das konnte ich.

Ich holte mir aus dem Garten Oregano, Thymian und Rosmarin und ein paar Flaschen Olivenöl. Und ein paar schöne leere Flaschen….

Gartenkräuter

Und all das habe ich ein wenig gemischt und gut zu gekorkt. Et voilà!

Was habt Ihr diese Woche in Eurer Küche gemacht?

Chiliöle Chiliöl

Believe it or not, but I had forgotten to tell you about my holidays‘ harvest. I brought home some paprika from croatia. I just loved the colours. And I found out that the thin ones are really hot. I couldn’t eat them. Which doesn’t mean I couldn’t make something out of it. 

I took some herbs from my garden (thyme, rosemary and oregano), several bottles of olive oil and some pretty bottles out of my cellar. And then – mixed it! 

What did you do in your kitchen this week?

 

Aus meiner Werkstatt – In my Studio

T-Shirtgarn

Wenn man die Kleiderschränke seiner  Kinder ausmistet, da findet man so manches Shirt oder so manchen Pyjama, der nicht mehr weitervererbbar ist. Sie haben Flecken oder Löcher, sind zerschnitten oder durchgebissen. Eine Freude ist es nicht, so einen Haufen vor sich auf dem Tisch liegen zu haben.

Besser ist es, zu wissen, was man damit machen könnte. Alle kaputten Jerseys wandern in meinen Korb und werden aufgeschnitten. Aufgeschnitten und aufgewickelt. Und dann ein bisschen farblich sortiert. Und dann habe ich mit Nadelstärke 10 einen Ring gehäkelt. Und weiter gehäkelt.

Boden Wäschekorb häkeln

Vielleicht hatte mein Ring irgendwann dreißig Zentimeter Durchmesser. Da habe ich einfach alles umgedreht und in einen Faden von der Vorreihe weitergehäkelt. Ich habe einen relativ hohen Rand gehäkelt. Bestimmt dreißig Zentimeter hoch.

Korbrandarbeit Korbrand

 

Wäschekorb Rundung

 

Korbinnenseite

Und als mir der Rand hoch genug war, habe ich einfach an zwei Stellen ein paar Luftmaschen gehäkelt und dann schließlich mit Kettmaschen abgekettet.

Mädelswäschekorb

Und nun haben meine drei Großen je eigene Wäschekörbe, in die ich gleich nach dem Bügeln die jeweiligen Kleidungsstücke  hineinsortiere und dann dürfen meine Kinder sich alles selbst aufräumen. Ich bin höchst zufrieden damit und deswegen dürfen meine Wäschekörbe auch zum Creadienstag wandern.

Was habt Ihr diese Woche in Eurer Werkstatt gemacht?

Charlottes Wäschekorb

 

What I did this week? Same procedure as every week. Sorting my kids clothes, some can be handed down, some will wait for another sibling and some are just torn and will be cut and spooled. And then – 

Then I started crocheting again, this time with needles sizes 10 and I first crocheted in a round, about 30 centimetres wide. After that I turned everything and started crocheting upwards, again about 30 centimeters high. When I decided that I had done enough, I crocheted a last round, with some chain stitches (seven, to be exact) and I did that twice. Now I had handles and a new laundry basket for my kids. I lay in their laundry as soon as ironed and they have to put it away on their own. Isn’t that great? 

What did you do in your studio?

Jetzt – Neu Gelesen

Cosa Kitchen: Mit Essen spielt man nicht. Ein Bastelkochbuch

 

 

 

 

Kochkunst

Corinna Babylon und Sarah Humeniuk alias Cosa Kitchen haben ein Kochbuch geschrieben. Aber zwei Kommunikationsdesignerinnen aus Berlin wären nicht ihres Berufes würdig, wenn sie nicht in der Küche genau so kreativ zugange wären, wie ihr Berufsethos es ihnen vorgaukelt. Und weil Kreativität etwas Besonderes ist und meine Mutter mir immer sagte, Mit Essen spielt man nicht, ist Ein Bastelkochbuch auf jeden Fall einen Blick wert.

Cosa Kitchen macht mit dem Essen das, was ich als Kind niemals hätte machen dürfen. Basteln, spielen, gestalten, verändern. Die Rezepte bleiben dabei mehr als einfach. Es werden Figuren und Schiffchen aus Gemüse gestaltet. Sie schwimmen in Gemüsesuppen, mutieren zusammen mit Wiener Würstchen und Spaghetti zu kuriosen Tellerbewohnern und verwandeln den Küchentisch in eine Erlebniswelt. Die Methoden, derer sich Cosa Kitchen bedienen, bleiben leicht nach zu machen, so dass jeder, der möchte, sich Besteckflossen zum Mittagessen basteln kann, die mit Schiffshütchen, Mondlampen und Strohhalmmonstern den tristen Alltag aufpeppen.

Kuchen in allen möglichen Formen

Natürlich gibt es auch etwas, das Kinder wirklich mögen: Kuchen nämlich. Mit Gemüse ist es so eine Sache. Schiffchen und Püppchen ja, das Ganze essen: Nein! Aber Kuchen, der geht immer. Zum Beispiel in Zitrusfrüchten, in Eiswaffeln, leeren Walnussschalen, in Blumentöpfen, an Kaffeetassen, in Gläsern, Löffeln oder in Eierschalen. Man kann ihn auch färben, mit Lebensmittelfarben. Die Rezepte gibt es in einem Extrateil und sie sind alle einfach und leicht nachzuarbeiten. So einfach sogar, dass sie unnötig sind, denn Rezepte für einen Rühr- Nudel- oder Hefeteig gibt es unzählige.

Das ist auch meine große Kritik am Bastelkochbuch und gleichzeitig auch der große Vorteil für diejenigen, die ohne viel Aufwand die Ideen nachkochen möchten. Es geht alles einfach und es braucht nur Zeit, die kreativen Projekte selbst zubereiten zu können. Kinderhände sind gefragt und auch der Ideenreichtum der kleinen Köpfe. Aber – mal ehrlich: wann haben Mamas Zeit, derart viel Energie in die Zubereitung von Pasta, Brot und Kuchen zu stecken? Ich schaue mir die Fotos gerne an und jedesmal denke ich: so viel Zeit, so viel Aufwand.

Eine Prise Upcycling

Natürlich gefällt mir da schon eher die Idee, aus alten Straßenkarten Schiffchen zu basteln, auch die Trinkbecher aus aufgeschnittenen Tetrapaks finde ich wunderbar. Auch die Geisterhemden haben Charme und die Etagere aus Bechern und Papptellern. Andere Gestaltungstipps sind für mich eher weniger interessant, ich werde keinen Schminktisch aus Pappe für meine Mädchen bauen und wahrscheinlich auch nicht mein Sonntagsporzellan mit Papierborten bekleben. Die Idee, dass ich alte Dosen verzieren und umgestalten könne, hatte ich schon lange.

Cosa Kitchen fädelt aus Süßigkeiten Schmuck, das wird meinen Mädchen gefallen, genauso wie die Kakteen aus Gurken, die mit Zuckerfrüchten gespickt werden – sie sehen verblüffend echt und doch zum anbeißen aus. Die Fruchtspieße sehen hübsch aus, aber wieder tut es mir leid um die Überbleibsel, die gleich gegessen werden sollten oder in den Müll wandern. Selbstverständlich sind auch Masken und Lollies aus Brotteig für die Kinder toll, aber wie gerne werden sie gegessen? Lieber als Brot? Vor allem dann, wenn feststeht, dass es trotz alledem nur Brot ist?

Ich bin mir nicht sicher, ob Cosa Kitchen ein Buch geschrieben haben, das ich mag. Mir imponieren die große Kreativität und der Einfallsreichtum sehr, aber eigentlich habe ich viel mehr von meiner Mutter in mir, als mir manchmal bewusst ist. Unabhängig davon, dass jeder gerne seine Ideen und Experimente ausführen darf, wie es beliebt, merke ich, dass ich mit meinem Essen nicht spielen möchte. Jeden Tag stehe ich lange in der Küche. Ich backe unser Brot, mache Butter und Kuchen selbst und verbringe viel Zeit damit, meine Familie zu ernähren. Für mich ist das kein Spiel.

Titelangaben:

Cosa Kitchen: Mit Essen spielt man nicht. Ein Bastelkochbuch.

Igling: Edition Fischer Verlag 2013. 142 Seiten. 14,90 EUR.